- Rapunzel oder der Zauber der Tränen
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Filmdaten Originaltitel Rapunzel oder Der Zauber der Tränen Produktionsland DDR Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1988 Länge 84 Minuten Stab Regie Ursula Schmanger Drehbuch Wolfgang Lindner Musik Jürgen Wilbrandt Kamera Siegfried Mogel Schnitt Renate Bade Besetzung - Sylvia Wolff: Rapunzel
- Dirk Schoedon: Prinz Matthias
- Günther Grabbert: König
- Renate Blume-Reed: Königin
- Christine Schorn: Zauberin
- Arno Wyzniewski: Medicus
- Peter Zimmermann: Oberjäger Albrecht
- Manfred Borges: Vogt
- Ernst-Georg Schwill: Küchenchef
- Gunda Aurich: Prinzessin
Rapunzel oder Der Zauber der Tränen ist ein Märchenfilm der DEFA der Regisseurin Ursula Schmanger aus dem Jahr 1988. Im DFF 1 wurde der Film erstmals am 26. Dezember 1988 ausgestrahlt. Nach der Wende kam der Film am 25. Dezember 1990 in der ARD ins Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Rapunzel bewohnt einen einsamen Turm, eifersüchtig von einer Zauberin bewacht. Nur durch die langen blonden Haare ist es möglich, den Turm zu ersteigen und Rapunzel zu besuchen. Eines Tages verschafft sich der Prinz Zutritt. Die Liebe der beiden wird erweckt.
Der König, der Vater des Prinzen, verfolgt die Verträumtheit seines Sohnes mit Argwohn und lässt ihm bei seinen einsamen Ritten durch den wilden Wald nachstellen. Bevor jedoch das Liebesgeheimnis des Prinzen dem König deutlich wird, kommt die Zauberin der Sache zuvor. Im Zorn bestraft sie Rapunzel, schneidet ihr die Haare ab und stürzt den heraufklimmenden Prinzen vom hohen Turm herab.
Der Prinz verliert beim Sturz sein Augenlicht, für Rapunzel wird der Turm endgültig zum Gefängnis. Mit Hilfe ihrer wundersamen Spindel kann sie sich befreien. Im Schloss wird nach dem Willen des hartherzigen Königs die längst beschlossene Hochzeit vorbereitet. Aus Furcht vor der Hässlichkeit der Prinzessin zwingt die Brautmutter eine bildschöne Magd an Stelle ihrer Tochter mit dem Prinzen zur Hochzeit in die Kirche zu gehen.
Die Magd ist Rapunzel. In das Grimmsche Rapunzel-Märchen wird an dieser Stelle des Films das klassische Märchenmotiv von der wahren und der falschen Braut eingefügt und das Turm-Märchen Rapunzel wird mit dem Turm- Märchen Jungfrau Maleen verbunden: Auf dem Weg zur Trauung spricht Rapunzel wie Jungfrau Maleen mit dem Brennnesselbusch, dem Kirchensteg und der Kirchentür. Der blinde Prinz kann nicht sehen, dass an seiner Seite nicht die boshafte hässliche Braut geht, sondern seine geliebte Rapunzel. Aber er hört die liebliche Stimme und auch, dass sie mit Gegenständen spricht. Als er die hässliche Prinzessin nach ihren Worten auf dem Weg fragt, erweist sich der Fallstrick der sowohl niederträchtigen als auch hässlichen Prinzessin, der ihr nun selbst zum Verhängnis wird.
Es wird offenbar, dass der Prinz mit einer anderen getraut wurde. Rapunzel erscheint, benetzt die Augen des Prinzen mit Tränen, dieser kann wieder sehen und die jung Vermählten können einem glücklichen Leben entgegeneilen. Die Zauberin, die - anders als im Märchen - in dieser Interpretation zielgerichtet nach dem Glück Rapunzels strebt, segnet die beiden und fliegt als weiser Rabe davon.
Stoff
Der Film entstand als ein kunstvolles und sinnstiftendes Gefüge aus den beiden Märchen der Brüder Grimm Rapunzel und Jungfrau Maleen. Beide Märchen kreisen um das Motiv des Turms. Die oft im Märchen unverständlichen Probleme, die sich aus dem Motiv der wahren und der falschen Braut ergeben und eine irritierende Vergesslichkeit des Prinzen im Dunkel belassen, werden hier durch die Augen-Blindheit des Prinzen sehr gut erklärt. Darüber hinaus arbeitet der Film mit schönen Naturbildern des Waldes und emotional nachvollziehbaren Handlungszusammenhängen. Die Bildeinstellungen von Wald und Rapunzelturm inspirieren sich an Bildern von Caspar David Friedrich. Insbesondere die schauspielerische Leistung von Sylvia Wolff als Rapunzel ist hervorzuheben.
Kritiken
Das Lexikon des Internationalen Films befand der Film als "Fernsehproduktion, die das Grimmsche Märchen durch Motive aus "Jungfer Malen" ergänzt, wobei eine aufwendig ausgestattete, an äußeren Ereignissen reiche Geschichte nach konventionellen Mustern entstand, der es an Poesie mangelt. Auch inszenatorisch steif."[1] Auch für die Zeitschrift Cinema war das Endergebnis "etwas steif."[2]
Weblinks
- Rapunzel oder Der Zauber der Tränen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmfotos zu Rapunzel oder Der Zauber der Tränen auf cinema.de
Einzelnachweise
Kategorien:- Film (DDR)
- Filmtitel 1988
- Märchenverfilmung
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