- Christine Schorn
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Christine Schorn (* 1. Februar 1944 in Prag) ist eine deutsche Schauspielerin.
Christine Schorn ist das dritte Kind des Schauspielerehepaares Peter Schorn und Alice Marianne Emilie Schorn, geborene Scheimer (Bühnenname: Elisabeth von Wielander). Nach der Flucht aus Prag über Salzburg wuchs Christine Schorn zunächst in Kiel und ab Anfang der 1950er Jahre in Berlin auf. Mit 16 Jahren entschloss sie sich, den Beruf der Eltern zu ergreifen und bewarb sich an der Schauspielschule. Da sie zunächst als zu jung abgelehnt wurde, arbeitete sie als Wäscherin und Verkäuferin und studierte dann 1961 bis 1964 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin.
Unmittelbar nach dem Studium hatte sie 1963 gemeinsam mit Dieter Mann am Deutschen Theater in dem Stück Unterwegs des sowjetischen Autors Wiktor Rosow großen Erfolg. Sie ist bis heute unverändert an diesem Theater engagiert und spielte dort unter anderem die Recha in Nathan der Weise, Alkmene in Hacks' Amphytrion, Lady Milford in Kabale und Liebe, Jelena in Onkel Wanja und die Titelrolle in García Lorcas Dóna Rosita bleibt ledig und die Herzogin von Friedland in Schillers Wallenstein. Von 1973 bis 1980 pausierte sie am Theater aus privaten Gründen und brachte auch ihre Tochter zur Welt.
Auch im Fernsehen wurde Christine Schorn öfters eingesetzt und erhielt 1968 den Nationalpreis für ihre Darstellung der Ingenieurin Bolzin in Zeit ist Glück. Auf ihre erste Filmrolle musste sie bis 1971 warten, als sie in Der Dritte eine Nebenrolle erhielt.
In den Filmen Nachtspiele (1978) und vor allem Die Beunruhigung (1981) konnte sie auch als Hauptdarstellerin ihre schauspielerischen Qualitäten unter Beweis stellen. Nach der Wende setzte sie ihre Karriere fort und war vor allem in Fernsehserien wie Polizeiruf 110 und am Theater zu sehen. Dem gesamtdeutschen Publikum wurde sie spätestens mit der satirischen Fernsehserie Wir sind auch nur ein Volk (1994), die die Probleme der wiedervereinigten Deutschen auf die Schippe nahm, als weibliche Hauptrolle neben Manfred Krug bekannt. Zuletzt hatte sie Anteil am Erfolg des preisgekrönten Filmwerkes Good Bye, Lenin! (2003) und wurde für ihre Nebenrolle als alkoholkranke Mutter von drei erwachsenen Töchtern in Franziska Meletzkys Frei nach Plan (2008) mit dem Deutschen Filmpreis 2008 ausgezeichnet.
Filmografie
- 1965: Die Heinitzer (TV)
- 1965: Dr. Schlüter (Fernsehserie, 5 Teile)
- 1968: Zeit ist Glück (TV-Zweiteiler)
- 1969: Zwei in einer kleinen Stadt (TV)
- 1969: Jeder stirbt für sich allein (TV-Dreiteiler)
- 1970: Kein Mann für Camp Detrick (TV)
- 1972: Der Dritte
- 1972: Kabale und Liebe (TV)
- 1973: Scheidungsprozess (TV)
- 1973: Erziehung vor Verdun (TV-Dreiteiler)
- 1974: Wahlverwandtschaften
- 1976: Bitte Zahlen (Serie: Polizeiruf 110)
- 1978: Addio, piccola mia
- 1978: Nachtspiele
- 1979: Die Gänsehirtin am Brunnen (TV)
- 1979: heute abend morgen früh
- 1980: Unser kurzes Leben
- 1981: Schwarzes Gold (TV)
- 1981: Back to Haifa
- 1981: Der Schweigsame (Serie: Polizeiruf 110)
- 1981: Die Beunruhigung
- 1982: Steckbrieflich gesucht (TV)
- 1982: Auskünfte in Blindenschrift (Serie: Polizeiruf 110)
- 1982: Die Schüsse der Arche Noah
- 1983: Weiberwirtschaft
- 1983: Verzeihung, sehen Sie Fußball? (TV)
- 1984: Eine sonderbare Liebe
- 1984: Die Frau und der Fremde
- 1986: Ernst Thälmann (TV)
- 1986: Blonder Tango
- 1986: Weihnachtsgeschichten (TV)
- 1987: Abschiedslied für Linda (Serie: Polizeiruf 110)
- 1987: Vernehmung der Zeugen
- 1987: Liane
- 1988: Rapunzel oder der Zauber der Tränen (TV)
- 1989: Der Magdalenenbaum
- 1990: Der kleine Herr Friedemann (TV)
- 1990: Die Ritter der Tafelrunde (TV)
- 1991: Ein verhängnisvoller Verdacht (Serie: Polizeiruf 110)
- 1991: Scheusal
- 1991: Superstau
- 1991: Der Verdacht
- 1994: Der Grüne Heinrich
- 1994: Wir sind auch nur ein Volk (Fernsehserie)
- 1995: Neben der Zeit (TV)
- 1995: JUTTA oder Die Kinder von Damutz (Serie: Polizeiruf 110)
- 1997: Über den Tod hinaus (Serie: Polizeiruf 110)
- 1997: Der Sohn der Kommissarin (Serie: Polizeiruf 110)
- 1997: Im Namen der Unschuld
- 1998: Im Namen des Vaters (Serie: Wolffs Revier)
- 1999: Die Mörderin (TV)
- 2000: Verzweiflung
- 2000: Sternstunde (Serie: Auf eigene Gefahr)
- 2001: Stuttgart Rot (Serie: Die Cleveren)
- 2001: Paulas Schuld (TV)
- 2002: Mein Vater (TV)
- 2002: Halbe Treppe
- 2002: Memorie (Serie: Polizeiruf 110)
- 2002: Morgengrauen (Serie: Abschnitt 40)
- 2002: Pommery und Putenbrust (TV)
- 2003: Good Bye, Lenin!
- 2003: Irgendwas ist immer
- 2004: Scheiterhaufen (Serie: Hexen - Magie, Mythen und die Wahrheit)
- 2004: Ein Goldfisch unter Haien
- 2004: Mogelpackung Mann (TV)
- 2005: Pommery und Hochzeitstorte (TV)
- 2005: Die Nachrichten (TV)
- 2006: Pommery und Leichenschmaus (TV)
- 2006: Eine Chance für die Liebe (TV)
- 2007: Tod in der Bank (Serie: Polizeiruf 110)
- 2007: Farbwechsel (Serie: Polizeiruf 110)
- 2008: Frei nach Plan
- 2008: Novemberkind
- 2009: Hoffnung für Kummerow (TV)
- 2009: Giulias Verschwinden
- 2010: … und raus bist du! (Serie: Polizeiruf 110)
- 2011: Halt auf freier Strecke
- 2011: Männerherzen - und die ganz ganz große Liebe
Auszeichnungen
- 1968: Kunstpreis der FDJ
- 1968: Nationalpreis der DDR I. Klasse für Zeit ist Glück
- 1982: Darstellerpreis auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für Die Beunruhigung
- 1983: Kritikerpreis für die beste darstellerische Leistung in Kino und Fernsehen
- 1986: Darstellerpreis auf dem 4. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für Eine sonderbare Liebe
- 2008: Deutscher Filmpreis als Beste Nebendarstellerin für Frei nach Plan
Weblinks
- „Ich wollte immer nur meine Rollen gut spielen“ – Porträt in der Berliner Morgenpost (10. Januar 2008)
- Christine Schorn in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Frau
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