- Raúl Rivero
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Raúl Rivero Castañeda (* 23. November 1945 in Morón, nahe Camagüey, Kuba) ist ein kubanischer Dichter, Journalist und Dissident[1].
Inhaltsverzeichnis
Leben
Raúl Rivero studierte in Camagüey Journalismus und gehörte dort zu den ersten Absolventen dieses Studienganges. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist und war von 1973 an Korrespondent der offiziellen kubanischen Nachrichtenagentur in Moskau und Leiter der Regierungsabteilung "Kultur und Wissenschaft" in Havanna. Später wurde er persönlicher Assistent des kubanischen Nationaldichters Nicolás Guillén.
Leistungen
Riveros erster Gedichtband erschien 1969 mit dem Titel "Papel de hombre" (Die Rolle des Menschen). Hierfür wurde er von der kubanischen Schriftstellervereinigung UNEAC ausgezeichnet. Das veröffentlichte Werk Riveros umfasst bisher (2006) zehn Gedichtbände. Es erfolgten Übersetzungen in acht Sprachen.
Riveros "gesellschaftskritische Poesie ist von kraftvoller Spontaneität, gelegentlich von trockener Ironie durchdrungen." [2]
1991 unterzeichnete Raúl Rivero mit Anderen den "Brief der Zehn". Die Unterzeichner setzten sich darin für einen grundlegenden Wandel Kubas ein. Zu den konkreten Forderungen gehörten demokratische Wahlen und Reisefreiheit ebenso wie die Freilassung der politischen Gefangenen, ein Hilfsgesuch an die Organisationen der Vereinten Nationen und die Wiederzulassung von privaten Bauernmärkten zur Linderung des drastischen Mangels an Nahrungsmitteln.[3] Hierdurch kam es zum offenen Bruch mit dem herrschenden Regime.
1995 gründete Rivero die unabhängige Nachrichtenagentur Cuba Press. Hierdurch wurde in Kuba erstmals unabhängiger freier Journalismus möglich, der weitere unabhängige Nachrichtenagenturen (Cubanet und Cubanacán) ermutigte. Nach Angaben von Rivero arbeiten zur Zeit (2006) ca. 50 unabhängige Journalisten in Kuba.
Im schwarzen Frühling des Jahres 2003 wurde Raúl Rivero mit 74 weiteren Schriftstellern, Journalisten, Wissenschaftlern und anderen Intellektuellen zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Ihm wurden unter Anderem "Vergehen gegen die kubanische Unabhängigkeit und der Versuch zur Spaltung der territorialen Einheit", schriftstellerische Tätigkeit "gegen die Regierung" und die Organisation "subversiver Treffen" in seiner Wohnung sowie die Zusammenarbeit mit dem US-Diplomaten James Cason zur Last gelegt.
Durch die Proteste von Autoren wie Václav Havel und Günter Grass kam Raúl Rivero im Jahre 2004 nach 20 Monaten Haft mit 14 weiteren politischen Häftlingen frei.
Im Jahr seiner Freilassung erhielt Rivero den UNESCO/Guillermo Cano Weltpresse Friedenspreis.
Rivero lebt seit Dezember 2004 in Madrid. Er ist dort Mitherausgeber der von Exilkubanern aus aller Welt gemachten Zeitschrift Encuentro (Zusammenkunft).[4]
Werke
- Papel de hombre, 1968
- Poesía sobre la tierra, 1970
- Corazón que ofrecer, 1980
- Cierta poesía, 1984
- Firmado en La Habana, Miami, 1996
- Herejías elegidas y Puente de guitarra, Madrid, 1998
- y Puente de Guitarra, Mexico, 2002
- y la antologia de sus versos Herejias elegidas, Madrid, 1998
- y Ojo pinta, Miami, 2000
- además de los poemarios Firmado en la Habana, Miami, 1996
Weblinks
Quellen
- ↑ englische Wikipedia
- ↑ Ole Schulz in "Publik-Forum"
- ↑ Declaración de los Intelectuales de 1991 im Blog Carta de Cuba vom 10. Juni 2006, abgerufen am 2. Oktober 2011 (spanisch)
- ↑ Interview von Ole Schulz mit Raúl Rivero in "Publik-Forum" Nr. 21 v. 3. November 2006
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