Refsdal

Refsdal

Sjur Refsdal (* 30. Dezember 1935 in Oslo; † 29. Januar 2009 in Oslo) war ein norwegischer Astrophysiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Prof. Dr. Sjur Refsdal, 1987 in Cambridge, UK

Prof. Dr. Sjur Refsdal studierte an der Universität Oslo und promovierte dort 1970 am Institut für theoretische Astrophysik. Von 1970 bis 2001 war er Professor an der Hamburger Sternwarte[1] der Universität Hamburg und lebte bis zu seinem Tode am 29. Januar 2009[2] als Emeritus in Oslo. Er war Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften.

Werk

Refsdals Hauptinteresse galt seit 1963 dem Gravitationslinseneffekt, obwohl er auch einige wichtige Arbeiten zur Sternentwicklung publizierte. Er erkannte schon 1963, dass mit den gerade entdeckten Quasaren kosmische Lichtquellen zur Verfügung standen, die mit Galaxien als Linsen den Gravitationslinseneffekt beobachtbar und als Werkzeug der Astrophysik einsetzbar machten. Er sagte voraus, dass mit diesem Effekt Massen von Galaxien und das Alter des Universums bzw. die Hubblekonstante bestimmt werden können. Mit seiner Doktorandin Kyongae Chang entwickelte er das Konzept des Mikrogravitationslinseneffekts. Seit 1979 mit dem so genannten Doppelquasar (Twin Quasar) der erste Gravitationslinseneffekt beobachtet wurde, hat sich die Theorie und Beobachtung dieses Effektes als wichtiges Teilgebiet und Standardwerkzeug der Astrophysik etabliert.

Auszeichnungen

Am 1. Februar 2005 erhielt er die Verdienstmedaille des norwegischen Königs in Gold.[3]

Literatur

  • P. Schneider, J. Ehlers, E.E. Falco, Gravitational Lenses, Springer-Verlag, Berlin 1999. Das Kapitel The period 1963-1979 bei scolar.google.de [1].

Einzelnachweise

  1. Nachruf, Hamburger Sternwarte
  2. Nachruf, Institutt for Teoretisk Astrofysikk
  3. Kongens fortjenstmedalje (englischsprachiger Wikipediaartikel), Norwegischer Bericht über die Verleihung der Verdienstmedaille

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