Reichsdruckerei

Reichsdruckerei

Die Reichsdruckerei war eine unmittelbare Reichsanstalt in Berlin unter der obersten Leitung des Staatssekretärs des Reichspostamtes. Sie entstand am 1. April 1879 durch Vereinigung der 1852 gegründeten Königlich preußischen Staatsdruckerei mit der Königlich Geheimen Oberhofbuchdruckerei von Decker. Der offizielle Gründungstag der Reichsdruckerei war der 6. Juli 1879.

Sie war im Allgemeinen nur zu unmittelbaren Zwecken des Deutschen Reiches und der Bundesstaaten bestimmt, arbeitete aber auch für Kommunalbehörden, Korporationen und in gewissen Fällen selbst für Privatpersonen. Ihre Haupttätigkeit bestand in der Herstellung von Reichskassenscheinen, Reichsbanknoten, Schuldverschreibungen, Postwertzeichen, Wechselstempelzeichen und anderen Marken und geldwerten Papieren. Ferner druckte sie Verordnungsblätter und amtliche Werke (u. a. das Reichskursbuch und Patentschriften).

Für Privatverlage druckte sie auch bibliophile Werke und die Reichsdrucke genannten Wiedergaben von Grafiken und Gemälden alter Meister.

An der Spitze der Reichsdruckerei stand ein Direktor. Den technischen Betrieb leiteten zwei Betriebsinspektoren.

Die Aufgaben der Reichsdruckerei übernahm als Nachfolgeinstitution nach 1949 im Wesentlichen die Staatsdruckerei der Bundesrepublik Deutschland, aus der dann im Jahre 1951 die Bundesdruckerei entstand.

Literatur

  • Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen (Hrsg.); Handwörterbuch des Postwesens. 2., völlig überarbeitete Auflage, Frankfurt am Main 1953; S. 612–614

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