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Reifpilz, Zigeuner Reifpilz, Zigeuner (Rozites, syn. Cortinarius caperatus)
Systematik Klasse: Agaricomycetes Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Schleierlingsartige (Cortinariaceae) Gattung: Reifpilze (Rozites) Art: Reifpilz, Zigeuner Wissenschaftlicher Name Rozites caperatus Fries Der Reifpilz (Cortinarius caperatus syn. Rozites caperatus, Rozites caperata), der auch Scheidenrunzling, Runzelschüppling, Hühnerkoppe oder Zigeuner genannt, ist ein essbarer Pilz aus der Familie der Schleierlingsartigen (Cortinariaceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Ein charakteristisches Merkmal dieses Pilzes ist der strohgelbe bis gelbbraune, mit grauem bis weißlichem Reif mit lila Reflex bedeckte Hut. Er ist 4 bis 15 Zentimeter breit und längsrunzelig. (Das Art-Epitheton „caperatus“ bezieht sich auf die Runzligkeit.) Die anfangs halbkugelig bis glockenförmige Form kann sich beim Aufschirmen zu einer vollständig ausgebreiteten Form mit einem breiten, stumpfen Buckel verändern. Der Hutrand ist dann häufig nach oben gebogen und vom Rand her radial eingerissen. Die Lamellen sind cremefarben, blass und nachdunkelnd zu Ocker- bis Zimtfarbe mit hellen, fein gekerbten Schneiden und sind am Stiel ausgebuchtet angewachsen. Bei manchen Autoren werden die Lamellen als breit angewachsen beschrieben. Das Sporenpulver ist hell zimtbraun. Der Stiel ist bis zu 15 Zentimeter lang, hell, an der Spitze weißlich,Oberfläche feinfaserig, mit einem deutlichen anliegenden dauerhaften, häutigen Ring im oberen Stieldrittel. Diese Manschette ist oberseitig feingerieft mit doppeltem Rand. Das wässrige, blasse, weißliche Fleisch riecht angenehm und schmeckt mild. Er wächst besonders in Nadel- (Kiefern, Fichten), selten in Laubwäldern (unter Rotbuchen), auf saurem, sandigem Boden, gern bei Heidelbeeren. Die Sporen sind mandelförmig, warzigrauh, 11-14/7-9µm.[1]
Ähnliche Arten
In jungem Stadium ähneln die Fruchtkörper denen einiger Haarschleierlinge wie dem Lila Dickfuß (Cortinarius traganus) und dem Bocksdickfuß (Cortinarius camphoratus), die beide giftig sind, aber auch unangenehm riechen. Im Gegensatz zu den Haarschleierlingen hat der Reifpilz am Stiel eine deutliche häutige Manschette mit dem charakteristischen doppeltem Rand. Er könnte auch mit jungen Riesenrötlingen verwechselt werden. Der charakteristische Ring erschwert eine Verwechslung.
Ökologie
Der Reifpilz ist ein Mykorrhizapilz. Er findet sich in Nadelwäldern bevorzugt auf sauren Böden.
Bedeutung
Der Reifpilz ist ein guter und schmackhafter Speisepilz. Da er mit Haarschleierlingen verwechselt werden könnte, wird unerfahrenen Pilzsammlern vom Sammeln abgeraten. Allerdings gilt er seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl als einer der am stärksten mit radioaktivem Cäsium (Cs 137) belasteten Pilze.Außerdem reichert er das giftige Schwermetall Cadmium bis zu 20mg/kg Frischmasse an. der Reifpilz enthält hitzelabile Lektine, die speziell die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A verklumpen.[2]
Systematik
Er wurde ursprünglich 1796 von dem Mykologen Christian Hendrik Persoon als Agaricus caperatus beschrieben. Danach wurde er 1821 von Elias Magnus Fries erstmals in die Gattung der Haarschleierlinge (Cortinarius) verlegt. [3] Später wurde er 1887 von Pier Andrea Saccardo zu der Gattung Pholiota gezählt. Dann wurde er 1879 von dem finnischen Mykologen Petter Adolf Karsten der nach dem Mykologen Ernst Roze benannten Gattung Rozites zugeschrieben und war so jahrelang als Rozites caperata (Pers.) P. Karst. bekannt. Neuere Gen-Studien bestätigten 2002 nun wieder Fries’ Annahme, dass der Reifpilz doch zu der sehr großen Gattung der Haarschleierlinge zu zählen ist. [4] [3] Aktuell gelten die Reifpilze, Rozites als eigene Gattung. Die einzige in Deutschland vorkommende Art dieser Gattung ist der Reifpilz, Rozites caperatus.[2]
Literatur
- G. Laux: Der große Kosmos Pilzführer. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart, Deutschland 2010.
- M. Bon: Pareys Buch der Pilze. Kosmos, Deutschland ohne Angabe.
- Grundkurs Pilzbestimmung. Quelle und Meyer, Wiebelsheim, Deutschland 2011.
Weblinks
Commons: Cortinarius caperatus – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ R. M. Dähncke: 1200 Pilze in Farbfotos. Weltbild liz. AT-Verlag, Augsbug, Deutschland 2004.
- ↑ a b J. Guthmann et al.: Taschenatlas der Pilze Deutschlands. Quelle und Meyer, Wiebelsheim, Deutschland 2011.
- ↑ a b U. Peintner, E. Horak, M. Moser, R. Vilgalys: Phylogeny of Rozites, Cuphocybe and Rapacea inferred from ITS and LSU rDNA sequences. In: Mycologia. 94, Nr. 4, 2002, S. 620–29 (online, abgerufen am 16. Oktober 2011).
- ↑ U. Peintner, E. Horak, M. Moser, R. Vilgalys: Rozites, Cuphocybe and Rapacea are taxonomic synonyms of Cortinarius: New combinations and new names. In: Mycotaxon. 83, 2002, S. 447–51.
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