- Reihenendhaus
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Das Reihenhaus bezeichnet im Bauwesen eines von mindestens drei oder mehr aneinander gebauten Wohngebäuden. Stoßen nur zwei Gebäude mit ihren Seitenwänden aneinander, spricht man von einem Doppelhaus. Wenn das letzte Gebäude der Häuserreihe kein Eckgebäude ist und dreiseitig frei steht nennt man das Reihenendhaus.
Reihenmittelhäuser müssen jeweils bis an die beiden seitlichen Grundstücksgrenzen gebaut werden. Diese beiden seitlichen Abschlusswände dürfen keine Fenster haben und müssen feuerbeständig hergestellt sein. Deshalb heißen sie Brandwände. Reihenendhäuser dürfen nur an der Seite bis an die seitliche Grundstücksgrenze gebaut werden, an der die weiteren Reihenhäuser folgen. Auf der freistehenden Hausseite müssen die jeweiligen Bestimmungen zur Nachbarbebauung und somit in der Regel ein Mindestabstand zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Ferner hat ein Reihenendhaus nur eine Brandwand. Häuser die nicht am Ende der Reihe gebaut sind, müssen an den Seitenwänden nicht wärmeisoliert werden und es konnte früher oftmals eine Seitenwand pro Haus eingespart werden.
Der Begriff sagt nichts über die Größe des Gebäudes und die Anzahl der darin befindlichen Wohnungen und deren Eigentumsverhältnisse aus. Ein Reihenhaus kann sowohl aus einer einzigen Eigentumswohnung als auch aus einem von mehreren nebeneinander errichteten, mehrgeschossigen Mietwohnungsbauten in innerstädtischer Blockbauweise bestehen.
Oftmals handelt es sich bei kleineren Reihenhäusern um eine Abfolge von annähernd baugleichen Typenhäusern die an einer Straßen- oder Blockkante errichtet wurden oder treppenartig versetzt angeordnet wurden. Diese Bautypen, die nur eine oder zwei übereinander liegende Wohnungen aufweisen besitzen meist einen eigenen Garten hinter dem Haus.
Private Reihenhäuser in Reihenhaussiedlungen erfreuten sich besonders in den 1950er und 1960er Jahren großer Beliebtheit, weil auf einem relativ kleinen Grundstück ein eigenes Heim errichtet werden konnte. Dieses wies neben den geringeren Herstellungskosten aufgrund einer bzw. beider seitlichen Brandwände auch eine bessere Heizenergiebilanz auf, als ein vergleichbar errichtetes freistehendes Einfamilienhaus.
Die in den Industriegebieten Englands mehrheitlich zwischen 1850 und 1900 mit Elementen der viktorianischen Architektur errichteten Reihenhäuser aus Backsteinziegel werden Terraced houses[1] genannt. Eine Häuserzeile kann mehr als 50 Häuser aufweisen, jeweils zwei benachbarte Häuser teilen sich immer einen Schornstein und sind deshalb spiegelbildlich angeordnet. Der Grund für die Ausführung der Fassaden einheitlich in Backstein, liegt in der ehemals starken Luftverschmutzung in den Industriegebieten durch Kohlenruß, der gekalkte Fassaden rasch schwarz färbte; eine verschmutzte Backsteinfassade wird durch Abschleifen gesäubert. Reihenhäuser, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden sind, werden in England Town houses genannt.
Eine neue Variante von Reihenhäusern sind Townhouses. Sie greifen auf das Modell des vorindustriellen mehrgeschossigen Bürgerhauses auf kleiner schmalem Grundfläche zurück. Mit der Kritik an der flächenverbrauchenden aufgelockerten Stadt, insbesondere von Einfamilienhausgebieten, wird die verdichtete Stadt wieder ein Leitbild. Als Townhouses bezeichnet werden Typen von Reihenhäusern, mit denen sich eine hohe Baudichte erzielen lässt, sie bieten derzeit ein Experimentierfeld auf der Suche nach dem Einfamilienhaus im Kontext der hochverdichteten Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Internationale Beispiele
Riksrådsvägen in Stockholm, Schweden
Siehe auch
Literatur
- Daniel Arnold (Hg.): In deutschen Reihenhäusern. Texte von Hartmut Häußermann, Werner Sewing und Inken Herzig. Fotos von Albrecht Fuchs und Marc Räder. Stuttgart 2008. Gebunden, 244 Seiten, ISBN 3766717901.
Quellen
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