Reinhildis

Reinhildis
Reinhild von Westerkappeln auf dem Ortswappen

Reinhild von Westerkappeln ist eine Heilige und Märtyrin der katholischen Kirche. Sie lebte der Legende nach im 13. Jahrhundert in Westerkappeln und wurde von ihren Eltern ermordet. Ihr Gedenktag ist am 30. Mai.

Sage

Das Leben der Reinhildis ist in einer Sage übermittelt, die im Tecklenburger Land sehr bekannt ist. Laut dieser Sage wurde sie im „Knüppenhaus“, einem Bauernhaus in Westerkappeln, geboren. Dort hatte sie unter ihrer hartherzigen Mutter und ihrem Stiefvater harte Arbeit zu verrichten.

Sie war seit frühester Kindheit sehr fromm und immer, wenn sie die Kirchenglocken hörte, eilte sie zum Gottesdienst. Die liegengebliebenen Arbeiten sollen Engel für sie verrichtet haben. So sollen, trotz ihrer Abwesenheit, die Pferde - von Engelshand geführt - mehr Furchen im Acker gezogen haben, als es ein Mensch vermag. Dadurch dass die Eltern sahen, dass Gott sich ihrer Tochter zuwendete, sollen ihre Herzen sich noch mehr verhärtet haben, und sie verboten ihr zum Gottesdienst zu gehen. Eines Tages soll ihre Mutter sie in einen Brunnen gestoßen haben, aber am nächsten Morgen saß sie wieder am Brunnenrand. Aus Wut erwürgte die Mutter Reinhild und begrub sie im Stall unter den Tieren. Zur gleichen Zeit soll ihr Stiefvater auf dem Rückweg von Osnabrück vom Pferd gefallen sein und sich sein Genick gebrochen haben.

Reinhildisbrunnen in Riesenbeck

Der Stall soll daraufhin von einem Licht umhüllt gewesen sein, sodass die Tat von den Nachbarn schnell entdeckt wurde. Reinhild wurde mit ihren Stiefvater in einem Grab beerdigt, doch befand sich laut der Sage der Leichnam jeden neuen Morgen wieder außerhalb des Grabes. Daraufhin wurde ihr Leichnam auf einen Ochsenkarren gelegt. Die Ochsen liefen dann frei ihres Weges. In Ibbenbüren angekommen sollen die Kirchenglocken ohne Zutun von Menschenhand angefangen haben zu läuten. Später sollen die Ochsen in Riesenbeck, wo sie begraben wurde, eine Quelle freigelegt haben. Diese Reinhildisquelle soll Heilwirkung gehabt haben. Sie versiegte jedoch mit dem Bau des Dortmund-Ems-Kanales. Reinhild soll in der Kirche von Riesenbeck begraben liegen. Ihr zu Ehren wurde später ein Denkmal für die Quelle errichtet.

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