Reppist

Reppist
Gedenkstein für Reppist
Reppist auf einer Preußischen Karte

Reppist (niedersorbisch Rěpišćo) war ein Ort nordöstlich von Senftenberg. 1986 fiel Reppist fast vollständig der Erweiterung des Braunkohletagebaus Meuro zum Opfer. Vom Ort selbst zeugen heute nur noch ein paar unbewohnte Häuser.

Inhaltsverzeichnis

Chronik

Der Ort wurde 1490 erstmals erwähnt. Der Name leitet sich vom sorbischen Wort für Rübe Repa ab. Die fruchtbaren Felder und Wiesen des Orts wurden durch die Sornoer und Schwarze Elster bewässert. Die Bewohner betrieben auch Weinbau, dies ist im Wappen Reppist dargestellt. Reppist lag an einer alten Reichsstraße, die von Beeskow nach Dresden führt. Der Ort bestand bis zum Beginn der Braunkohleförderung vorwiegend aus Vierseitenhöfen, von denen aber keiner mehr erhalten ist. Im Zuge des Aufschlusses neuer Tagebaue begann sich das Dorf zu einer Bergarbeitersiedlung zu entwickeln. Um 1850 wurde um Reppist erstmals Braunkohle im Tiefbau gefördert. 1871 wurde durch die Henkelschen Braunkohlewerke eine evangelische Bergkapelle errichtet. 1974 wurde diese Kapelle wegen des fortschreitenden Tagebaus abgerissen. Am 1. Januar 1974 wurde der Ort nach Senftenberg eingemeindet.[1]

Der Ort lag unmittelbar an den Bahnstrecken Großenhain - Cottbus und Lübbenau - Senftenberg (Haltepunkt Reppist bis 1987), ca. 3 Kilometer nordöstlich von Senftenberg.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Reppist von 1875 bis 1971 [2]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 347 1890 635
1910 895 1925 1419
1933 1360 1939 1165
1946 1121 1950 1242
1964 944 1971 826

Heutige Situation

Auf dem nicht abgebaggerten Gebiet der Gemeinde befindet sich heute ein Teil des Rangierbahnhofes Senftenberg sowie ein Betriebshof für Güterzuglokomotiven.

Trotz des Endes des Bergbaus und damit einhergehender Rekultivierung ist eine Wiederbesiedlung unwahrscheinlich.

Etwas nördlich des ehemaligen Ortes auf der Hochkippe befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem man die Tagebaulandschaft weiträumig überblicken kann. Bei guter Sicht sind die Berge des Westlausitzer Hügel- und Berglandes zu erkennen. Am Aussichtspunkt sind Gedenktafeln für andere, ebenfalls abgebaggerte Orte angebracht.

Literatur

  • Erika Jantzen: Die Reihe Bilder aus der DDR. Schwarzes Gold aus Senftenberg. Sutton, Erfurt 2002, ISBN 3-89702-495-0.
  • Werner Forkert: Senftenberger Rückblicke. Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2006.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. Statistik Brandenburg (PDF)
51.5514.0166667

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