Reprodukt

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Das Logo des Reprodukt-Verlags

Reprodukt ist ein Comicverlag mit Sitz in Berlin-Schöneberg, der 1991 gegründet wurde. Verlegt werden überwiegend Werke US-amerikanischer, kanadischer, deutscher und französischer Künstler. Autobiographische Bezüge in den Arbeiten der veröffentlichten Autoren machen, laut Selbstauskunft von Reprodukt, die gemeinsame Basis des Verlagskonzepts aus. Reprodukt versteht sich selbst als Autorenverlag, der überwiegende Anteil der verlegten Künstlerinnen und Künstler kommt zudem aus dem Bereich der alternativen Comicszene.

Reprodukt besteht aus einem ein Netzwerk von freien Redakteuren und Herausgebern, die einzelne Buchtitel über den Erwerb von Lizenzrechten, Übersetzung und Herstellung weitestgehend selbstständig betreuen. Der Verlag gibt im Jahr ca. 20 bis 25 Titel heraus.

In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Verlag Edition Moderne veröffentlichte Reprodukt bis 1993 ausschließlich Alben der amerikanischen Underground-Reihe „Love and Rockets“ der Brüder Gilbert und Jaime Hernandez. Später folgten dann Veröffentlichungen von weiteren Künstlern der alternativen nordamerikanischen Comicszene wie Charles Burns, Daniel Clowes, Julie Doucet, Craig Thompson oder Adrian Tomine.

Ein weiterer Schwerpunkt seit Mitte der Neunziger Jahre sind deutschsprachige Übersetzungen von Zeichnern und Autoren des französischen Autorenverlags L’Association wie David B., Patrice Killoffer, Jean-Christophe Menu oder Lewis Trondheim. Seit 2004 wurde das Verlagsprogramm um Alben frankobelgischer Künstler, die sowohl in der Independent-Szene als auch im Mainstream beheimatet sind, erweitert. (z. B.: Philippe Dupuy, Charles Berberian, Manu Larcenet oder Christophe Blain). Als Beispiel ist hier die die satirische Fantasy-Reihe „Donjon“ von Joann Sfar und Lewis Trondheim zu nennen, deren erste Ausgaben noch bei dem Hamburger Comicverlag Carlsen erschienen sind.

Zusätzliche Gewichtung im Selbstverständnis des Verlags nimmt die Zusammenarbeit und die Förderung von Zeichnern und Nachwuchskünstlern aus dem deutschsprachigen Raum ein. Schon 1994 erschienen mit Arbeiten von Andreas Michalke, Minou Zaribaf und Markuss Golschinski erste Comics deutscher Autoren. Besonderes Augenmerk gilt bis heute Zeichnern und Autoren aus der Berliner und Hamburger Szene (u. a. ATAK, Arne Bellstorf, Anke Feuchtenberger, Fil, CX Huth, Sascha Hommer, Reinhard Kleist, Mawil, Andreas Michalke, OL, Martin tom Dieck und Minou Zaribaf). Seit 2005 werden über Reprodukt auch Publikationen des Hamburger Verlags Kiki Post (z. B. die Comicanthologie „Orang“) vertrieben.

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