Reuse

Reuse
Fischer von Lorenzkirch im Jahr 1850 mit ihren Reusen. Jenseits der Elbe liegt die Stadt Strehla.
Fischer und ihre Hürden (Reusen), Ansicht vom oberen Zürichsee bei Hurden auf die Holzbrücke Rapperswil-Hurden, im Hintergrund die Stadt Rapperswil, auf einem Stich von J. Barbier, um 1780
Reuse, fotografiert im Museum von Visegrád, Ungarn
Traditionelle Fischfalle in Osttimor
Drahtreuse mit Trichter
Aalreuse mit Leitnetz

Eine Reuse (in Ostfriesland auch: Fuke) ist eine stationäre Vorrichtung, die überwiegend für den Fischfang genutzt wird. Reusen sind bereits seit dem Mesolithikum bekannt. So genannte Molchreusen werden heute auch zum Nachweis von Amphibien genutzt.

Reusen sind in der Regel tonnen- oder kegelförmig und bestehen aus Korb-, Netz- oder Drahtgeflecht, heutzutage auch aus Kunststoff, mit einem trichterförmigen Eingang, durch den die einmal hineingelangten Wassertiere nicht wieder zurückfinden. Es gibt etliche Formen und Ausprägungen von Reusen. In einigen werden Anlockmittel verwandt, während bei anderen gehofft wird, dass die Tiere auch ohne solche in die Reuse gelangen.

Um die Produktivität von Reusen zu steigern, werden sie modifiziert: Eine Möglichkeit ist, den Trichter, durch welchen die Tiere ins Reuseninnere gelangen zu vergrößern, eine andere ist, ein sogenanntes Leitnetz anzubringen. An diesem Leitnetz werden die Tiere entlanggeleitet und münden dann im Reusenkörper.

Reusen werden speziell für unterschiedliche Fischarten hergestellt, die häufigsten Ausprägungen sind jedoch Aalreusen. Andere Fische werden eher mit Stellnetzen oder anderen Methoden des Fischfangs gefangen. Aalreusen sind in der Regel aus einem Netzgeflecht und zusammenlegbar. Sie werden meist vom Boot aus in Fahrtrichtung ausgeworfen, und dann fixiert.

Reusen werden jeden Tag, zumindest jeden zweiten auf Fang kontrolliert. Reusen dürfen nur mit Genehmigung des Gewässerbetreibers/-besitzers und einem gültigen Fischereischein ausgelegt werden.

Inhaltsverzeichnis

Fundorte von vorgeschichtlichen Reusen

Mesolithikum

Neolithikum

  • Hardinxveld, Niederlande (Swifterbant-Kultur)
  • Muntelier-Platzbünden, Steckborn-Schanz, (Schweiz) Feuchtbodensiedlung
  • Federsee, (Deutschland) Feuchtbodensiedlung

Fundorte mittelalterlicher Reusen

  • Bunratty 4, Irland, 960 ± 20 BP (GrN-21933)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Reusen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Reuse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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