Rhamnus frangula

Rhamnus frangula
Faulbaum
Faulbaum (Frangula alnus)

Faulbaum (Frangula alnus)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Faulbäume (Frangula)
Art: Faulbaum
Wissenschaftlicher Name
Frangula alnus
Miller
Frangula alnus: Illustration

Der Faulbaum (Frangula alnus) (Syn.: Rhamnus frangula), genauer Gewöhnlicher Faulbaum ist eine Pflanzenart, die zu den Kreuzdorngewächsen (Rhamnaceae) gehört. Der Faulbaum wird auch Pulverholz oder Schusterholz genannt. Sein Name rührt vom fauligen Geruch der Rinde her.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Habitus und Belaubung

Der Faulbaum wächst als Strauch oder als kleiner Baum, der bis zu 6 Meter hoch werden kann, und meist über 60 Jahre alt wird. Die Rinde gibt einen leicht fauligen Geruch ab, woher der Faulbaum auch seinen Namen hat. Die eiförmigen Laubblätter haben Seitennerven, die leicht zur Blattspitze hin gebogen sind; sie wachsen vermehrt an den Enden der Zweige.

Blüten und Früchte

Die Blütezeit des Faulbaums fällt mit der Apfelblüte zusammen. Er blüht meist von Mai bis Juni, in der Rheinebene bereits ab Mitte April. Die Faulbaumblüte ist durch einen intensiv-süßlichen, angenehmen Geruch gekennzeichnet, den man je nach Windrichtung schon aus weiter Entfernung wahrnehmen kann.

Der Faulbaum setzt beerenartige Steinfrüchte an, die zuerst grün, dann rot und im reifen Zustand blauschwarz sind. Ein charakteristisches Merkmal ist, dass die Früchte nicht gleichzeitig reifen und so neben schwarzen auch rote „Beeren“ wachsen. Die Früchte können eine stark giftige Wirkung haben und sind dann besonders für kleine Kinder gefährlich.

Verbreitung

Der Faulbaum ist in Europa, Sibirien und Vorder- bis Mittelasien beheimatet; auch in einem Teilareal im westlichen Nordafrika in Marokko, Algerien und Tunesien ist er heimisch. Im nordöstlichen Nordamerika ist der Faulbaum eingebürgert worden.

Der Faulbaum wächst vorwiegend auf sauren Lehm-Tonböden in offenen Wäldern sowie an Wasserläufen und in Mooren. Er gedeiht bis in Höhenlagen von 1000 m NN.

Wirkung der Pflanze im Körper

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Unreife Beeren sowie Blätter und junge Rinde können nach Einnahme zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Die Rinde enthält die Wirkstoffabkömmlinge Anthron und Anthranol. Erhitzen oder mindestens einjähriges Lagern oxidiert die Wirkstoffe zu Anthrachinonen. Danach kann die Rinde als Tee zubereitet werden, der zusammen mit anderen Pflanzen als Abführmittel oder gegen Blähungen wirkt (Karminativum).

Ökologie

Der Faulbaum ist neben anderen Arten der Kreuzdorngewächse Nahrungspflanze der Raupen des Zitronenfalters. Der Brombeer-Zipfelfalter und der Faulbaum-Bläuling leben ebenfalls vom Faulbaum.

Nutzung

Holzkohle aus Faulbaumholz ist wegen ihrer niedrigen Graphitierung und wegen geringer Ascherückstände bei der Verbrennung besonders geeignet zur Herstellung von Schwarzpulver. In diesem Zusammenhang wird der Faulbaum daher auch als Pulverholz bezeichnet. Mit Einführung des Zellulosenitrats ging diese Verwendung seit Ende des 19. Jahrhunderts stark zurück und beschränkt sich heute auf die Herstellung von Jagdschwarzpulver.

Früchte und Rinde des Faulbaums wurden in der Vergangenheit als Färberohstoff für Textilien und Haare verwendet. Je nach Stoffart erzielte man mit der Rinde goldgelbe bis rotbraune, mit den Früchten zitronengelbe bis senfgelbe Farbtöne.

Weblinks

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