- Rheum rhabarbarum
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Gemeiner Rhabarber Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae) Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae) Gattung: Rhabarber (Rheum) Art: Gemeiner Rhabarber Wissenschaftlicher Name Rheum rhabarbarum L. Der Gemeine Rhabarber (Rheum rhabarbarum), meist nur kurz Rhabarber genannt, ist eine Kulturgemüsepflanze aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Die Gattung Rhabarber enthält eine Reihe verwandter Pflanzenarten.
Sie wird ein bis drei Meter hoch und hat dicke, kantige rötlich bis rot gefärbte, faserige Stiele. Rhabarber wird als Gemüse-, Arznei- und Zierpflanze kultiviert.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Die Verwendung des Rhabarbers, insbesondere seiner Wurzeln, als Heilpflanze ist bereits seit 2700 v. Chr. in China dokumentiert. Ursprünglich aus Ostasien kommend, verbreitete sich der Rhabarber in der Antike von China über Russland nach Europa.
Die Verwendung als Speise ist noch sehr jung und existiert erst, seit bezahlbarer Zucker verfügbar ist. Erst vor 250 Jahren hat man in England entdeckt, dass die fleischigen Stängel essbar sind. Rhabarber wird zumeist wie Obst (z. B. in Form von Kompott oder als Rhabarberkuchen und auch als Saft und Nektar) zubereitet. Da aber nicht der Fruchtstand, sondern die Stängel gegessen werden, gehört er eigentlich zum Gemüse. Seine Popularität seit Anfang des 20. Jahrhunderts verdankt er u. a. auch der Tatsache, dass er im Gegensatz zu den allermeisten Obstsorten schon ab April erntereif ist.
Die Grundnährstoffe beim Rhabarber sind 4 % Kohlenhydrate, 1 % Proteine, 0,2 % Fette und ca. 93 % Wasser. Außerdem ist er reich an Vitamin K und enthält auch relativ viel Kalzium und Kalium.
Bekömmlichkeit
Die großen Blätter enthalten viel Oxalsäure und sind für den Menschen ungenießbar. Aber auch in den Stängeln ist Oxalsäure vorhanden. Diese greift als Kalziumräuber den Zahnschmelz an. Die Folge ist die Bildung von Kalziumoxalat, was sich als unangenehm rauer Belag auf den Zähnen nach dem Verzehr äußert - besonders die Kombination mit Milchprodukten sorgt dafür, dass das Kalziumoxalat auf den Zähnen haften bleibt. Allerdings ist Rhabarber mit der gleichzeitigen Einnahme von Milchprodukten leichter verdaulich. Die Sensibilität scheint bei verschiedenen Menschen unterschiedlich zu sein. Unklar ist, ob eine irreversible Schädigung des Zahnschmelzes zu befürchten ist. Der Verzehr von Kalziumoxalat ist für Menschen mit Neigung zu Rheuma, Arthritis, Gicht und Nierensteinen nicht zu empfehlen. Es stört den Körperhaushalt, da es sehr schwer abbaubar ist, Nieren- und Blasensteine können die Folge sein. Durch Blanchieren oder Kochen kann ein Teil der Säure entfernt werden, außerdem enthält die Schale die meiste Säure. Es empfiehlt sich also, die Stängel immer zu schälen.
Da der Gehalt an Oxalsäure mit zunehmender Reifung steigt, sollte Rhabarber, zumindest in Mitteleuropa, ab Mitte Juni nicht mehr geerntet und verzehrt werden.
Anbauzyklus
Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze. Gepflanzt werden die Teilstücke von alten, zu groß gewordenen Rhabarberpflanzen im späten Herbst oder zeitigem Frühjahr.
- Im ersten Standjahr: Keine Beerntung.
- Im zweiten Standjahr ca. die halbe Zeit bis Johanni (24.6.).
- Ab dem dritten Jahr kann bis Johanni geerntet werden.
Geerntet werden die Blattstängel. Blütenstängel werden nur herausgebrochen. Der Erntestopp im Frühsommer gibt der Pflanze im Sommer genügend Zeit zur Regeneration. Sie verschwindet während des Winters vollständig von der Erdoberfläche und beginnt im zeitigen Frühjahr neu zu treiben. Der Standort sollte halbschattig sein.
Geschmacksarten des Rhabarbers
Die unterschiedlichen Stiel-Färbungen geben Aufschluss über den Geschmack.
- Grünstielig mit grünem Stängelfleisch: sehr sauer
- Roter Stiel mit grünem Stängelfleisch: leicht herb, weniger sauer
- Rotstielig mit rotem Stängelfleisch: mild mit feinem Himbeeraroma
Etymologie
Der Rhabarber und der Barbar haben die gleichen Wurzeln. Sie stammen von dem griechischen Wort „barbaros“ ab, das bedeutet „fremdländisch“. Die erste Silbe seines Namens verdankt der Rhabarber dem alten Namen der Wolga. Sie hieß früher Rha und an ihrer Mündung wurde „die fremdländische Wurzel“ angebaut. Alternativ wird angegeben, dass sich das Wort vom lateinischen „Radix Barbaris“ - Wurzel der Barbaren - ableiten soll.
Der Ausdruck „Rhabarber, Rhabarber...“ für sinnloses Geschwätz stammt daher, dass in einigen frühen Tonfilmen die Statisten angewiesen wurden, immer weiter „Rhabarber“ zu sagen, wenn z. B. für eine Marktszene eine gleichmäßige aber lebhafte Geräuschkulisse erzeugt werden sollte.
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