- Richard Bruno Heydrich
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Richard Bruno Heydrich (* 23. Februar 1865 in Leuben, Sachsen; † 24. August 1938 in Halle (Saale)) war ein deutscher Opernsänger (Tenor) und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heydrich war zuerst Kontrabassist in den Hofkapellen von Meiningen und Dresden. In Weimar begann er seine Laufbahn als Sänger. Er war auch Mitglied der Männer-Vereinigung Schlaraffia.[1]
Im Jahr 1895 sang Heydrich in der Uraufführung den Titelhelden von Hans Pfitzners Erstlingsoper Der arme Heinrich. Als der junge Pfitzner sich mit dem eben vollendeten Werk auf einer qualvollen und demütigenden Odyssee quer durch Deutschland befand, machte Heydrich das selbstlose Angebot, dass er sich für die Titelpartie unentgeltlich zur Verfügung stellen werde, sobald eine Bühne für die Aufführung gefunden sei.[2]
Er komponierte Chöre, Lieder und Orchesterwerke sowie Opern im Stil von Richard Wagner, welche in Köln und Leipzig aufgeführt wurden. Diese konnten sich jedoch im Repertoire nicht durchsetzen. Er hinterließ zirka 83 mit Opuszahlen versehene Kompositionen.
1899 gründete er in Halle an der Saale ein Konservatorium, welches seinen Namen trug.
Heydrichs Frau Elisabeth, geborene Kranz, stammte aus einer wohlhabenden Familie und war die Tochter des Leiters des Königlichen Konservatoriums von Dresden.
Der Sohn des Komponisten, SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (1904–1942), wurde genannt nach dem Helden dessen erster Oper Amen. Neun Jahre vor der Geburt des Sohnes gab er dem Prolog dieser Oper den Titel Reinhards Verbrechen.
Werke
Chormusik
- op. 60 Deutscher Spruch für sechsstimmigen Männerchor; Worte von Bismarck (Verlag: Halle (Saale]: Heydrich-Konservatorium: 1914: 3 S.)
- op. 61 Die grosse Stunde Vaterländische Kompositionen für Männerchor a cappella mit Klavier od. Instrumentalbegleitung; Text v. Wolfgang Herzfeld (komp. 1914/15)
- op. 62 Soldatentreu für vierstimmigen Männerchor a cappella; Text: Wilhelm Hauff (Verlag: Halle (Saale): Heydrich-Konservatorium: [um 1915]: 5 S.)
Geistliche Musik
- op. 50,2 Gebet Trauungsgesang für eine Singstimme mit Orgelbegleitung (Harmonium oder Klavier)
- op. 58 Vater unser für Sologesang, Violine, Orgel (oder Harmonium) und Harfe (oder Klavier)
Kammermusik
- op. 2 Klaviertrio
- op. 3 Streichquartett
- op. 5 Klavierquintett
Lieder
- Abschied O komm doch mein Mädchen: Lied für eine Singstimme mit Klavierbegleitung
- op. 1 Drei Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
- op. 16 Novellette für Singstimme mit Pianofortebegleitung (1886); Text von Wilhelm Geissler: 1. Sei still und sprich kein Sterbenswort. 2. Ich hab’ ein treues Liebchen. 3. Die Lampe erlosch, die Sterne erbleichten
- op. 55 Prinzesschens Wiegenlied (Verlag: Halle a. S.: Selbstverl. d. Komp.: [um 1910]: 5 S.)
- op. 63 Heimgedanken für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (Halle (Saale): Hothan: [um 1915]: 7 S.)
- op. 64 Des Liebsten Grab für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (Halle (Saale): Hothan: [um 1915]: 3 S.)
- op. 65 Reiters Abschied für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (Halle (Saale): Hothan: [um 1915]: 5 S.)
- op. 66 Reichseinigkeit für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (Halle (Saale): Hothan: [um 1915]: 5 S.)
- op. 69 Glaube, liebe, hoffe für Sologesang und Klavier- oder Orgelbegleitung (Verlag: Halle (Saale): Hothan: 1915: 3 S.)
- op. 70 Herziges Kind (Heimatsehnen) für eine Singstimme mit Klavierbegleitung (Verlag; Halle (Saale): Hothan: [um 1915]: 5 S.)
- op. 74 Annemarie, Lied mit Klavierbegleitung für eine mittlere Stimme (Text von Julius Freund)
- op. 75 Reiterlied
Opern
- Amen (1895): Opern-Drama in 1 Akte u. e. musikalisch-pantomimischen Vorspiele
- Frieden (1907): Oper
- Zufall (1914) Oper in 1 Akt
- Das Leiermädchen (Volksoper)
Orchestermusik
- op. 57 Sinfonie D-Dur
Literatur
- Shlomo Aronson: Heydrich und die Anfänge des SD und der Gestapo. 1931-1935, 1967, S. 25-43.
- Spemann’s Goldenes Buch der Musik, 1906.
Einzelnachweise
- ↑ Lew Hohmann: Reinhard Heydrich. OTTONIA Media GmbH, 2006, ISBN 4-028951-892181.
- ↑ Altenberg Trio Wien
Weblinks
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