- Richard Bruhn
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Richard Bruhn (* 25. Juni 1886 in Cismar; † 8. Juli 1964 in Düsseldorf[1]) war ein deutscher Automobilbauer und Unternehmer.
Nach dem Besuch der Volksschule machte Bruhn eine Lehre als Elektriker und wechselte danach in den Kaufmannsberuf. 1907 wurde er Kaufmännischer Angestellter im Ingenieurbüro der AEG in Bremen.
1910 übernahm Richard Bruhn die Kaufmännische Leitung der AEG in London. Während des Ersten Weltkriegs leistete Richard Bruhn von 1914 bis 1918 Kriegsdienst. Nach dem Krieg begann er das Studium der Nationalökonomie in Kiel. Im Jahre 1921 schloss er des Studium mit der Promotion ab.
Direkt nach dem Studium wurde Bruhn Kaufmännischer Direktor bei Neufeldt & Kuhnke in Kiel. Im Jahre 1927 wurde er Mitglied des Direktoriums der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke in Dessau. 1929 wechselte er in den Vorstand der Pöge-Elektrizitätswerke in Chemnitz.
Eine Wende hin zum Automobilbau bedeutete 1930 seine Berufung durch die Sächsische Staatsbank als Beauftragter der Bank in den Vorstand der Zschopauer Motorenwerke J.S. Rasmussen AG. In der Folge bereitete er die Gründung der Auto Union vor, deren Vorstandsvorsitzender er 1932 wurde. Da es zwischen Verkaufsleiter Carl Hahn und Jørgen Skafte Rasmussen 1934 zum völligen Zerwürfnis kam, sprachen Bruhn und Hahn Rasmussen die Kündigung aus. Bruhn, der als Betriebsführer der Auto-Union auch Wehrwirtschaftsführer[2] war, blieb bis zum 7. Mai 1945 in Chemnitz und ging anschließend nach Zwickau. Als kurze Zeit darauf klar wurde, dass der amerikanisch besetzte Teil von Sachsen sowjetisches Besatzungsgebiet werden würde, verließ er die Stadt und ging nach Westdeutschland. In der Folge wurde Bruhn in Lagern der Britischen Besatzungsmacht interniert und entnazifiziert. Nach seiner Entlassung ging er ins bayrische Ingolstadt, wo er zusammen mit Carl Hahn zu den Initiatoren der Neugründung der Auto-Union wurde, die 1949 zunächst hier als Zentraldepot für AUTO-UNION-Ersatzteile GmbH firmierte. Bruhn wurde der erste Geschäftsführer.
Neben der Verleihung der Ehrendoktorwürde 1952 durch die RWTH Aachen für seine Verdienste um die deutsche Kraftfahrzeugindustrie erhielt Bruhn 1953 auch das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Am 6. November 1956 schied Bruhn aus der Geschäftsführung der Auto Union aus; er blieb aber noch bis 1958 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Auto Union AG.
Einzelnachweise
- ↑ www.cismar.de
- ↑ Peter Kirchberg in Grand-Prix-Report - Auto-Union 1934-1939. Transpress Verlagsgesellschaft mbH 1982, ISBN 3-879438-76-5, ISBN 978-3879438761
Kategorien:- Unternehmer
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