Richard Erfurth

Richard Erfurth

Richard Erfurth (* 14. Januar 1869 in Schleinitz; † 23. August 1949 in Lutherstadt Wittenberg) war ein deutscher Pädagoge und Heimatschriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erfurth besuchte von 1887 bis 1890 das Lehrerseminar in Weißenfels, am 1. April 1890 erhielt er eine Lehrerstelle in Dobien, am 1. Oktober 1890 in Dabrun, um 1894 in Pratau in gleicher Funktion tätig zu sein. Dort engagierte er sich am Gemeindeleben und baute eine kleine Bibliothek auf. 1899 übernahm er in Wittenberg eine Stelle als Lehrer an der Lutherschule im heutigen Lutherhaus, die er bis zu seinem Ruhestand 1932 versah.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit und der Mitarbeit in verschiedenen Gremien der Evangelischen Kirche Wittenbergs, ist vor allem seine Mitarbeit im "Verein für Heimatkunde und Heimatschutz" in Wittenberg hervorzuheben. Seit der Gründung des Vereins 1910 war Erfurth im Vorstand vertreten und arbeitete hier eng mit Gottfried Krüger zusammen. Neben seinen Vorträgen 1911 "Zur Geschichte der Faustsage", 1927 über "Das geschmuggelte Schwein", 1930 über "In Wittenberg vor 100 Jahren" und 1935 über "Emil Quandt – Prediger und Dichter", war er von 1924 bis 1936 Herausgeber und Redakteur der Heimatbeilage des "Wittenberger Tageblatts": "O du Heimatflur", die später unter dem Titel "Unser Heimatland" erschien.

Auch in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlichte Erfurth seine Aufsätze und als Korrespondent der Zeitung besuchte er Versammlungen, öffentliche Veranstaltungen sowie besondere Ereignisse, die sich in der Lutherstadt abspielten. Seine Mitarbeit an den verschiedenen "Stadtführern", die von 1911 bis 1938 in Wittenbergern und auswärtigen Verlagen erschienen, tragen alle als Verfasser im textlichen Teil seinen Namen. Seine Mundartschriften, legte sein einstiger Schüler Heinrich Kühne unter dem Titel „Vun jrienen Schtrand der Elwe“ zur Jahrtausendwende erneut auf.

Werkauswahl

  • Heimatkunde des Kreises Wittenberg. Wittenberg 1902
  • Bilder aus der Kulturgeschichte unserer Heimat. Wittenberg 1905
  • Geschichte der Stadt Wittenberg. Teil I. Wittenberg 1910
  • Vom Joche erlöst. Vaterländisches Festspiel in zwei Aufzügen behandelt die Erstürmung der Stadt durch die Preußen 1813-1814. Heft 208 der Reihe "Jugend und Volksbühne". Leipzig o. J. (1913)
  • Führer durch die Lutherstadt Wittenberg und ihre Umgebung (in Zusammenarbeit mit Paul Friedrich). Wittenberg 1917
  • Geschichte der Lutherstadt Wittenberg. Teil II. Wittenberg 1927
  • Vun jrienen Schtrand der Elwe. (Mundart). Berlin-Leipzig o. J. (1930) Die Schulzentochter von Apollensdorf. Halle o. J. (1934)
  • "Er lebt". D. Martin Luther in der Sage. Leipzig 1938
  • Was du ererbt von deinen Vätern hast. Die Mundarten der deutschen Gaue. Leipzig 1941

Literatur

  • Heinrich Kühne: Richard Erfurth – Lehrer und Heimatschriftsteller, in Heimatkalender 2004 der Lutherstadt Wittenberg & Landkreis Wittenberg, erschienen im Drei Kastanien Verlag ISBN 3-933028-78-7
  • Kühling: Die Volks-, mittleren und Privatschulen., 24 Jg. Verlag Hermann Schroedel Halle (Saale)
  • Otto Dibelius: Das königliche Predigerseminar zu Wittenberg 1817-1917, Berlin 1926

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erfurth — ist der Familienname folgender Personen: Hugo Erfurth (1874–1948), deutscher Photograph Richard Erfurth (1869–1946), deutscher Heimatforscher und Schriftsteller Sigrid Erfurth (* 1956), deutscher Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und Mitglied… …   Deutsch Wikipedia

  • Erfurth — Erfurt Erfurt …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Er — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Persönlichkeiten Wittenberg — Hier sind alle Persönlichkeiten der Lutherstadt Wittenberg erfasst, deren Wirken eng mit der Lutherstadt und der Universität Wittenberg verbunden ist. Dies berührt ausschließlich Persönlichkeiten, bei denen der Bezug zu Wittenberg im Lebenslauf… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Feodor Glöckner — Eduard Feodor Gloeckner (* 13. April 1812 in Borna; † 22. Februar 1885 in Dresden) war ein Jurist und Ehrenbürger von Wittenberg. Leben Eduard Feodor Gloeckner wurde am 13. April 1812 in Borna im Königreich Sachsen geboren. Nach einem Jurastudium …   Deutsch Wikipedia

  • Gloeckner — Eduard Feodor Gloeckner (* 13. April 1812 in Borna; † 22. Februar 1885 in Dresden) war ein Jurist und Ehrenbürger von Wittenberg. Leben Eduard Feodor Gloeckner wurde am 13. April 1812 in Borna im Königreich Sachsen geboren. Nach einem Jurastudium …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Arnoldt — Hans Arnold, (auch: Arnoldt; * 2. Oktober 1860 in Wittenberg; † 30. März 1913 in Berlin Charlottenburg) war ein deutscher Bildhauer. Leben Hans Arnold Arnold wurde im Haus der Goldenen Kugel (Wilhelm Weber Haus in der Schlossstrasse 10) in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Wittenberger Persönlichkeiten — Hier sind alle Persönlichkeiten der Lutherstadt Wittenberg erfasst, deren Wirken eng mit der Lutherstadt und der Universität Wittenberg verbunden ist. Dies berührt ausschließlich Persönlichkeiten, bei denen der Bezug zu Wittenberg im Lebenslauf… …   Deutsch Wikipedia

  • Altkreis Wittenberg — Der alte Kreis Wittenberg Der Landkreis Wittenberg befand sich innerhalb der preußischen Provinz Sachsen und des 1952 aufgelösten Landes Sachsen Anhalt. Er lag im nordöstlichen Teil des Regierungsbezirks Merseburg. Seine größte Länge war 45… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Feodor Gloeckner — (* 13. April 1812 in Borna; † 22. Februar 1885 in Dresden) war ein Jurist und Ehrenbürger von Wittenberg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Glöcknerstift 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”