Richard Handwerk

Richard Handwerk

Richard Friedrich Heinrich Handwerk (* 16. Mai 1894 in Bremen; † ?) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher.

Biografie

Handwerk nahm nach dem Schulabschluss 1917 Schauspielunterricht bei Max Montor in Hamburg. Im selben Jahr gab er als „Julius Wolff“ in einer Aufführung von Gerhart Hauptmanns Gaunerkomödie Biberpelz am Stadttheater Flensburg sein Bühnendebüt. Zu seinen weiteren Bühnenstation zählten das Schillertheater Hamburg (1920-1921), das Bremer Schauspielhaus (1925-1928), verschiedene Theater in Berlin (1928-1942; u.a. Volksbühne, Lessing-Theater, Theater am Schiffbauerdamm). Als Schauspieler war Handwerk vor allem im Charakterfach tätig und verkörperte zumeist Figuren mit komischem Einschlag. Dabei zeigte er eine große darstellerische Bandbreite von Klassikern bis hin zur niederdeutschen Volksbühne. Gerade aus diesem Bereich brachte er als erster zahlreiche Stücke (u.a. von Karl Bunje und August Hinrichs) in Berlin zur Aufführung.

Außerdem arbeitete Handwerk umfangreich als Bühnenregisseur und war von 1930-1931 Direktor des Berliner Wallner-Theaters sowie von 1946-1948 Direktor der Komödie in Bremen und fungierte zudem als Herausgeber der Programmhefte der jeweils geleiteten Bühnen.

1934 gab Handwerk in Hans Deppes Komödie Ferien vom Ich sein Spielfilmdebüt. Es folgten zahlreiche Auftritte in Film- und Fernsehproduktionen, wobei er auch hier vorwiegend Figuren mit komischem Einschlag verkörperte. Handwerk spielte unter anderem in der Kinoversion von August Hinrichs' Krach um Jolanthe, in Wolfgang Liebeneiners Drama Die Stärkere (mit Gertrud Kückelmann in der Hauptrolle), in Stuart Rosenbergs Kriegsdrama Frage sieben, in Helmut Käutners Drama Epilog, neben O. E. Hasse in der Komödie Das Leben beginnt um acht, unter der Regie von Günther Lüders in Ihr 106. Geburtstag und neben Inge Meysel im Fernsehfilm Stadtpark.

Daneben arbeitete er umfangreich als Sprecher für Hörfunk und Filmsynchronisation. Er wirkte bei zahlreichen Hörspielen des SFB (u.a. Der Apollo von Belac, 1955) und des RIAS mit (u.a. Maigret & die schrecklichen Kinder, 1958) mit, aber auch bei vielen Kinder- und Jugendhörspielen wie Gulliver bei den Riesen (maritim 1972), Gulliver bei den Zwergen (maritim 1972; als „Kaiser von Liliput“) und Michel bringt die Welt in Ordnung (Fontana 1972).

Als Synchronsprecher übernahm er zwischen ab 1948 über 100 Synchronrollen, z. B. die des „Mr. Binnacle“ (Don Barclay) in Walt Disneys Mary Poppins und die des „Otto“ (J. Pat O'Malley) im Disney-Zeichentrickfilm Robin Hood.

Filmografie (Auswahl)

  • 1934: Ferien vom Ich
  • 1934: Krach um Jolanthe
  • 1949: Schicksal aus zweiter Hand
  • 1950: Dreizehn unter einem Hut
  • 1950: Epilog: Das Geheimnis der Orplid
  • 1953: Die Stärkere
  • 1954: Heideschulmeister Uwe Karsten
  • 1956: Heidemelodie
  • 1957: Die große Chance
  • 1958: Ihr 106. Geburtstag
  • 1961: Frage Sieben (Question Seven)
  • 1962: Das Leben beginnt um acht
  • 1963: Stadtpark

Weblinks



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