Riemenfische

Riemenfische
Riemenfische
Der Riemenfisch Regalecus glesne im Naturhistorischen Museum Wien

Der Riemenfisch Regalecus glesne im Naturhistorischen Museum Wien

Systematik
Unterkohorte: Neoteleostei
Teilkohorte: Eurypterygii
Ctenosquamata
Acanthomorpha
Ordnung: Glanzfischartige (Lampriformes)
Familie: Riemenfische
Wissenschaftlicher Name
Regalecidae

Riemenfische (Regalecidae) sind große, schlangenförmige, pelagische Knochenfische, die, obwohl sie selten gesichtet werden, in allen tropischen und gemäßigten Ozeanen vorkommen. Die Familie der Riemenfische umfasst vier bekannte Arten. Eine von ihnen, Regalecus glesne, hält laut dem Guinness-Buch der Rekorde den Rekord für den längsten lebenden Knochenfisch: sie erreicht eine Länge von bis zu zwölf Metern.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Riemenfische haben einen seitlich zusammengedrückten, bandförmigen Körper ohne Schuppen. Ihre Rückenflosse beginnt direkt über den Augen und reicht fast bis zur Schwanzspitze. Die ersten Strahlen der Rückenflosse sind stark verlängert und leuchtend rot gefärbt. Insgesamt wird die Rückenflosse von 260 bis 412 Flossenstrahlen gestützt. Auch das kleine Auge ist rot. Die Bauchflossen bestehen nur aus einem einzigen, stark verlängerten Flossenstrahl. Sie sitzen weit vorn unterhalb der Brustflossen. Afterflosse und Schwanzflosse fehlen, ebenso wie eine Schwimmblase. Die Fische haben 143 bis 170 Wirbel. Ihr Maul ist zahnlos. Wahrscheinlich ernähren sich die Fische von Plankton. Agrostichthys parkeri hat acht bis zehn Kiemenreusendornen im Rachenraum, Regalecus glesne sogar 40 bis 58. Damit filtern sie ihre Nahrung aus dem Wasser.

Systematik

Regalecus glesne

Die Riemenfische werden in zwei Gattungen unterteilt:

  • Gattung Agrostichthys
    • Agrostichthys parkeri (Benham, 1904)
  • Gattung Regalecus
    • Regalecus glesne Ascanius, 1772
    • Regalecus kinoi Castro-Aguirre, Arvizu-Martinez & Alarcon-Gonzalez, 1991
    • Regalecus russelii (Cuvier, 1816)

Trivia

Aufgrund ihrer Größe und ihres Aussehens wird vermutet, dass Riemenfische der Ursprung für viele Legenden von Seeschlangen sind. Da die Fische sehr zerbrechlich sind, findet man gestrandet meist nur verstümmelte Exemplare, worauf sich der wissenschaftliche Name ("Bruchhahn" - die vorderen D-Strahlen als Kamm gedeutet) beziehen dürfte.

Sichtungen und Aufnahmen von lebenden Riemenfischen sind sehr selten, im Jahr 2008 gelang es einem Team um Professor Mark Benfield von der Louisiana State University (Baton Rouge) erstmalig, ein Individuum mit Hilfe eines ferngesteuerten Tauchbootes im Golf von Mexiko zu filmen. [1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Giant bizarre deep sea fish filmed in Gulf of Mexico. Video auf BBC - Earth News, 7. Oktober 2008. (abgerufen 11. Februar 2010)

Weblinks

 Commons: Riemenfische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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