Ring 1 (Hamburg)

Ring 1 (Hamburg)
Innenstadtplan
Museum für Hamburgische Geschichte

In Hamburg existieren seit 1970 drei Ringstraßen die als Ring 1, Ring 2 und Ring 3 bezeichnet, beziehungsweise zusätzlich zu bestehenden Straßennamen mit entsprechenden Schildern ausgewiesen sind. Zur Entlastung anderer Straßen, zumeist durch Ausbau bestehender Verbindungen als Hauptverkehrsachsen angelegt, verlaufen sie nördlich der Elbe in drei konzentrischen Halbkreisen durch die Stadt, deren Mittelpunkt etwa die Hamburger Innenstadt bildet.

Die innere, der Ring 1, ist der traditionelle Wallring, der im Stadtplan deutlich erkennbar, den ursprünglichen Kern der Stadt umschließt. Er verläuft entlang der Innenseite der Hamburger Wallanlagen, der ehemaligen Stadtbefestigung. Seine Beschreibung erfolgt hier im Uhrzeigersinn von West nach Ost.

Der Ring 1 beginnt am Millerntor, wo er von der B4 links abzweigt. Der erste Abschnitt heißt Holstenwall, an ihm liegen links, der auch als Wallanlagen bezeichnete Parkteil von Planten un Blomen, die den gesamten Westteil des Ringes begleiten und das Museum für Hamburgische Geschichte, rechts, fast genau gegenüber, die Handwerkskammer Hamburg.

Gorch-Fock-Wall 2009.jpg
Hygienisches Institut am Gorch-Fock-Wall

Den Johannes-Brahms-Platz (früher Holstenplatz, dann Karl-Muck-Platz), wo der nächste Gorch-Fock-Wall genannte Abschnitt beginnt, dominiert der hohe Ziegelbau des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes, später als DAG-Haus bekannt. Hier war in den 1950er Jahren bis 1962 das Hamburger Polizeipräsidium untergebracht. Die gegenüberliegende Seite des Platzes begrenzt die Laeiszhalle (früher Musikhalle). Links steht das Kaiser Wilhelm I.-Reiterdenkmal, dahinter der Sievekingplatz mit dem Justizforum Hamburg.

Während sich auf der linken Seite dieses Abschnitts die Wallanlagen fortsetzen, an die sich hinter der Jungiusstraße der alte Botanische Garten anschließt, erstreckt sich auf der rechten Seite eine von der Straße Caffamacherreihe unterbrochene Flucht von repräsentativen Staatsbauten, die an der neu angelegten Ringstraße (später Friedrich-Ebert-Straße, dann nach Gorch Fock benannt) in der Kaiserzeit entstanden. Darin sind Behörden, Gerichte und Büros von Nachfolgeorganisationen der Deutschen Bundespost untergebracht.

Der nächste Abschnitt, die Esplanade, beginnt am kreuzenden Stephansplatz. Hier stehen sich quer über die Kreuzung das Gebäude der ehemaligen Oberpostdirektion Hamburg mit dem ehemaligen Museum für Post und Kommunikation und das Casino Esplanade der Spielbank Hamburg in einem früheren Grand Hotel gegenüber. Daran schließen sich das Burmah-Oil Hochhaus und das markante Finnlandhaus an. Rechtsseitig ist die Esplanade durch eine Flucht von Büro- und Kontorhäusern, Hotels und Resten der ursprünglich klassizistischen Wohnbebauung vorhanden. An der Ecke zum Neuen Jungfernstieg steht das ehemalige Esso-Haus, in dem später das Hamburgische Weltwirtschaftsarchiv seinen Sitz hatte. Die Straße selbst verfügt in der Mitte über eine separate, baumbestandenen Abbiegespur nach links. Dort, wo links abzubiegen ist, liegt rechter Hand bis zum Ferdinandstor die aufgestaute Binnenalster. Der ab hier linksseitig mit der Bahnstrecke zwischen Altona und Hamburg parallel verlaufende Ring 1 wechselt mit der Bahn auf der Lombardsbrücke zum linken Alsterufer hinüber. Dabei kreuzt er den 10. Meridian Ost.

Galerie der Gegenwart

Das Ende des Ring 1 am Deichtormarkt erreicht man ab Ferdinandstor entweder durch den annähernd waagerecht verlaufenden Wallringtunnel, in den die Mittelstreifen einmünden, oder auf dem Glockengießerwall, dem Steintorwall und dem Klosterwall über einen gestreckten Endmoränenhügel.

Der Glockengießerwall wird wegen seiner Bebauung mit der Galerie der Gegenwart, der Alten und der Neuen Kunsthalle auch Museumsmeile genannt. Am Steintorwall folgt links (als Durchgangsbahnhof) der Hamburger Hauptbahnhof. Von gegenüber münden - hinter dem Georgsplatz - aus dem Einkaufsviertel Spitalerstraße (als Fußgängerstraße) und Mönckebergstraße ein. Am hinteren Abschnitt des Steintorwalls, wo heute ein Technisches Kaufhaus (zuvor Horten-Kaufhaus) die rechte Straßenfront einnimmt, standen das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Naturhistorische Museum und die um 1955 abgerissene Badeanstalt Schweinemarkt mit dem eigentümlich aus ihrem breiten Rund aufragenden Schornstein.

Klosterwall, links das Bezirksamt, im Zentrum die Halle des Hamburger Hauptbahnhofs, links oben die Kuppel der Kunsthalle

Am abschüssigen Klosterwall, der hinter der Kreuzung Steinstraße / Altmannbrücke beginnt, erheben sich rechts die vier hohen Bürohäuser des City-Hofs, während sich links, eingeklemmt zwischen Straße und Eisenbahn, die Markthalle und ein Veranstaltungsgzentrum ducken. Am Deichtorplatz, wo der Ring 1 endet und wieder in B4 einmündet, befinden sich die Freie Akademie der Künste, der Kunstverein und die Deichtorhallen.

Hier kann man auch mit einem Ballon 150 m aufsteigen und sich den Verlauf des Ring 1 noch einmal aus luftiger Höhe anschauen.


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