- Ritterspiele
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Die Ritterspiele (oder Ritterturniere) sind eine Kunstform, die sich aus jenen des europäischen Mittelalters entwickelt hat.
Mit Themen aus dem Leben der seinerzeitigen Ritter (und natürlich auch der Ritterfräuleins) haben sie sich auf Volksbühnen und im Stegreiftheatern bis heute erhalten.
In manchen alpinen Gegenden Süddeutschlands und Österreichs entwickelten die Ritterspiele - in Reaktion auf das Publikum und heute auch als Werbung für manche Urlaubsorte - Besonderheiten wie die Wiederholung besonders heiterer oder „grausiger“ Szenen. So müssen manche Publikumslieblinge bei den Pradler Ritterspielen bis zu fünfmal sterben, und ähnliches wurde „beim Tschauner“ im Wiener Außenbezirk Ottakring vermeldet.
Mancherorts haben Ritterspiele auch die Form von Weihespielen - wobei sie auch - wie im Mittelalter - zu symbolischen Kampfspielen an speziellen Gedenktagen werden können. So ist beispielsweise Sinjska alka (1. bis 3. August) in Kroatien ein traditionelles Ritterspiel, das in 2 konzentrischen, mit Eisenstäben abgezirkelten Kreisen stattfindet. Die Teilnehmer zu Pferde zielen in vollem Trab mit der Lanze in den mittleren Kreis oder an andere spezielle Stellen.
Die Ritterspiele der heutigen Zeit sind eher Gelegenheiten für Familienausflüge, wie z.B. Ehrenberg - Die Zeitreise in (Reutte/Tirol), Kaltenberger Ritterturnier in Geltendorf oder Ritterspiele auf Burg Sommeregg in Seeboden am Millsätter See. Eine der größten deutschen Mittelalterveranstaltungen stellen die Freienfelser Ritterspiele am Fuss der Burg Freienfels dar.
Die „Alka“ wird in Sinj als Erinnerung an die Eroberung Kroatiens durch die Türken ab dem Jahr 1463 und von Sinj 1536 begangen. Mehrere erfolglose Aufstände scheiterten, bis 1686 - drei Jahre nach der zweiten Türkenbelagerung von Wien - die Befreiung durch Providur Cornaro gelang. Dass Sinj die Ritterspiele im August feiert, hängt mit einem Rückeroberungsversuch der Türken 1715 zusammen, der nach Zerstörung der Stadt jedoch am Marienfeiertag 15. August knapp abgewehrt wurde.
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