Robert Grabow

Robert Grabow

Robert Karl Alexander Grabow (* 3. Mai 1885 in Pyritz, Hinterpommern; † 1. Mai 1945) war ein deutscher Politiker der DNVP.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabow studierte in Berlin und Greifswald Rechte und promovierte[1]. Nach einer Verwundung als Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkriegs war er in Stettin in der Kommunalverwaltung tätig und wurde im Januar 1918 Zweiter Bürgermeister in Memel in Ostpreußen. Ab Oktober 1919 war er dort Erster Bürgermeister und führte ab Januar 1920 die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.

1919 wurde er Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Ostpreußen. Von Februar bis September 1919 war er Mitglied des ersten Landesdirektoriums des inzwischen von Ostpreußen abgetrennten Memelgebietes, danach Mitglied des Staatsrates, im Januar 1926 Präsident des Wirtschaftsrates. Er vertrat Memel vor der Botschafterkonferenz in Paris im November 1922 und führte im März 1924 eine Delegation zum Völkerbundsrat nach Genf. Als Mitglied der Memelländischen Volkspartei wurde er im Mai 1926 als einer der fünf memeländischen Vertreter zum Abgeordneten im Litauischen Seimas in Kowno gewählt.

Grabow wurde 1930 Nachfolger von Ernst Heydemann als Oberbürgermeister der Seestadt Rostock. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 konnte er sich noch bis 1935 in dieser Stellung halten, musste aber dann dem Nationalsozialisten Walter Volgmann weichen. Wegen seiner Sachkompetenz in Verwaltungsfragen wurde er diesem jedoch als Bürgermeister beigeordnet, so dass sich Volgmann auf die Erfüllung von Aufgaben repräsentativer Art konzentrieren konnte. Im Zuge der Besetzung der Stadt durch sowjetische Truppen am 1. Mai 1945 nahm sich Grabow zusammen mit seiner Ehefrau das Leben.

Literatur

  • Hans-Werner Bohl: Rostocker Chronik, Rostock 1998
  • Fritz Wertheimer: Von deutschen Parteien und Parteiführern im Ausland, Berlin, Zentral-Verlag 1927

Schriften

  • Steuerrechtlicher Leitfaden für die Ostgebiete, Kattowitz : Kattowitzer Buchgewerbehaus, 1941
  • Die Haftung der nicht rechtsfähigen Vereine mit besonderer Berücksichtigung der Arbeitnehmerverbände, Ohlau i. Schl., 1929 [Ausg. 1933]

Einzelnachweise

  1. Biografische Angaben bis 1926 bei Wertheimer

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