Robert Kronfeld

Robert Kronfeld

Robert Kronfeld (* 5. Mai 1904 in Wien; † 12. Februar 1948 bei Lasham, Großbritannien nach Absturz) war ein österreichischer Segelflugpionier.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Zahnmediziners Robert Kronfeld (1874-1946) war der Neffe des Arztes und Schriftstellers Adolf Kronfeld und des Botanikers Ernst Moriz Kronfeld.

In den Jahren 1929/30 erzielte er mehrere Weltrekorde, Strecken- (164,51 km) und Höhenrekorde (bis 2589 m) mit den selbst gebauten Maschinen „Wien“ und „Austria“.

Robert Kronfeld Langstreckenflug.jpg

Er war am 15. Mai 1929 der erste Mensch, der mehr als 100 km im Segelflug zurücklegte [1]. Zur Erinnerung an den ersten Langstrecken-Segelflug der Welt wurde vom 1990 vom Heimatverein am Hermannshöhenweg in der Nähe von Riesenbeck ein Gedenkstein aufgestellt.


Er entwarf die kronfeldsche Autowinde für Flugschleppversuche, unternahm 1929 den 1. Gebirgssegelflug (Rax), veranstaltete Großflugtage und überquerte als erster Segelflieger 1931 den Ärmelkanal in beiden Richtungen: Er startete am 20.Juni 1931 um 19 Uhr bei Boulogne sur Mer und landete beim Kastell von Dover. Von dort startete er gegen 21 Uhr desselben Tages zum Rückflug und landete wieder bei Boulogne sur Mer (St. Inglevert). Aufgrund seiner jüdischen Herkunft emigrierte er 1933 nach England, nahm 1939 die britische Staatsbürgerschaft an. Im Zweiten Weltkrieg stellte er sich in den Dienst der Royal Air Force, bei der er es bis zum Staffelführer im Majorsrang brachte.

Am 12. Februar 1948 hob er mit einem rumpflosen Gleiter zu einem Probeflug über Südengland ab. Der Flieger war noch unausgereift und kam kurz nach dem Ausklinken ins Trudeln, überschlug sich und stürzte aus 5000 m Höhe nahe dem Ort Lasham ab. Mit an Bord war ein Beobachter, der sich mit dem Fallschirm retten konnte. Kronfeld selber starb in den Trümmern der General Aircraft GAL.56.[2]

Seine Segelflugzeuge waren:

  • 1929 „Wien“
  • 1930 „Austria“
  • 1932 „Austria II“
  • 1933 „Ku 7“
  • 1933 „Austria III“

Ehrungen

1930 war Kronfeld Gewinner des Hindenburg-Pokals für Segelflug.

In Detmold, Fulda und Oerlinghausen wurde jeweils eine Straße nach ihm benannt. Der Gemeinderat Wiens beschloss am 2. September 1959, eine Straße in Liesing (23. Bezirk) nach ihm zu benennen.

Ihm zu Ehren wird von der Segelflugschule Oerlinghausen alljährlich der "Kronfeld-Wettbewerb" entlang der Strecke des von ihm am 15. Mai 1929 absolvierten ersten Segelfluges über mehr als 100 km ausgeschrieben.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.segelflugschule-oerlinghausen.de/index.php?id=30
  2. GAL.56 und Kronfelds Unfall

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