- Robert Ley (Schiff)
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ROBERT LEY Schiffsdaten Schiffstyp Kreuzfahrtschiff Kiellegung: 1. Mai 1936 Stapellauf (Schiffstaufe): 29. März 1938 Indienststellung: 24. März 1939 Bauwerft: Howaldtswerke Hamburg Eigner: Deutsche Arbeitsfront Reederei: Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft (HAPAG) Baukosten: k. A. Technische Daten Vermessung: 27.288 BRT
17.762 NRTTonnage: 5340 tdw Länge: 203,80 m Länge zwischen den Loten: 193,70 m Breite über Spanten: 24,10 m Breite in Höhe Promenadendeck: k. A. Seitenhöhe: 20,70 m Tiefgang: Mittel 7,56 m Maschinenanlage: Dieselelektrischer Antrieb über sechs Dieselgeneratoren der MAN Anzahl der Schrauben: 2 Schrauben Wellendrehzahl: k. A. Leistung: 6472 kW (8800 PS) Höchstgeschwindigkeit: k. A. Dienstgeschwindigkeit: 15,5 kn Fahrbereich: k. A. Brennstoffvorrat: k. A. Besatzung: 435 Personen Passagiere bei Indienststellung: 1510 Verbleib Abgewrackt: ab Juni 1947 in Inverkeithing (Großbritannien) Die Robert Ley war ein Passagierschiff der NSDAP-Organisation Kraft durch Freude (KdF). Es galt als das Flaggschiff der KdF-Flotte und war das Schwesterschiff der Wilhelm Gustloff.
Inhaltsverzeichnis
Bau und Ausstattung
Das Schiff, das nach dem Nationalsozialisten Robert Ley benannt wurde, war ausschließlich für Kreuzfahrten konzipiert. Es wurde im Auftrag der NSDAP-Arbeitsorganisation Deutsche Arbeitsfront (DAF) bei den Howaldtswerken Hamburg auf Kiel gelegt. Die Robert Ley war Eigentum der DAF und wurde von der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actiengesellschaft (HAPAG) bereedert, d.h. verwaltet, mit Besatzung versehen und gewartet.
Ihr Stapellauf fand am 29. März 1938 in Anwesenheit Adolf Hitlers statt. Die Indienststellung erfolgte am 24. März 1939.
Das Schiff war für etwa 1750 Passagiere zzgl. der Besatzungsmitglieder ausgelegt.
Die Decks der Robert Ley bestanden in:
- Kommandobrücke (mit Kabinen für Kapitän und Offiziere)
- Sonnendeck (mit Bibliothek)
- Bootsdeck (mit Kabinen und kleinen Gesellschaftsräumen)
- Promenadendeck (mit den Hauptgesellschaftsräumen)
- A-Deck (mit Kabinen, Speisesälen mit 860 Sitzplätzen und Wirtschaftsräumen)
- B-Deck (mit Kabinen, Wäscherei und Frisör)
- C-Deck (mit Kabinen, Bäckerei und Schlachterei) (Schottendeck)
- D-Deck (mit Kabinen, Hospital, Speiseraum für Besatzung und Werkstatt)
- E-Deck (mit Kabinen)
- F-Deck (mit Schwimmbad, Gepäckraum, Vorräten und Proviant, eine Wäschereianlage, Maschinen- und Hilfsmaschinenraum)
Nutzung bis 1945
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde die Robert Ley als Kreuzfahrtschiff der DAF-Unterorganisation „Kraft durch Freude” (KdF) genutzt.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Robert Ley am 22. September 1939 als Lazarettschiff der Kriegsmarine übergeben. Sie diente kurz darauf als Wohnschiff und 1944 wieder als Lazarettschiff.
Ihr Schicksal
Nach dem Durchbruch der Roten Armee an der Ostfront fanden sich zu Beginn des Jahres 1945 viele Menschen in Ostpreußen abgeschnitten, deren frühzeitige Evakuierung das nationalsozialistische Regime, insbesondere der Königsberger Gauleiter Erich Koch, abgelehnt hatte. Nun wurde überstürzt das Unternehmen Hannibal angeordnet, in dessen Rahmen 2,5 Millionen Menschen – Zivilisten wie Soldaten – in das westliche Deutschland gebracht werden sollten. Daran sollte sich auch die Robert Ley beteiligen.
Am 9. März 1945 befand sich die Robert Ley im Hamburger Hafen. Die britische Royal Air Force flog einen Luftangriff auf die Stadt. Das festgemachte Schiff war ein perfektes Ziel für die feindlichen Bomber und stand schnell vom Bug bis zum Heck in Flammen. Das ausgebrannte, aber immer noch schwimmfähige Wrack lag weitere zwei Jahre im Hafenbecken, bevor es 1947 nach Großbritannien geschleppt und in Inverkeithing verschrottet wurde.
Quellen
- R. Kiene: Robert Ley Das Flaggschiff der KdF-Flotte. VDI Bd83
Literatur
- Claus Rothe: Deutsche Passagierschiffe 1919 bis 1982, 1. Auflage. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987.
Weblinks
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