- Robert Neumaier
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Robert Neumaier (* 14. April 1885; † 22. März 1959) war ein deutscher Fußballspieler, der mit dem Karlsruher FC Phönix 1909 deutscher Meister wurde und bis 1912 drei Länderspiele für die Deutsche Nationalmannschaft absolviert hat.
Neumaier begann 1896 beim Karlsruher FC Phönix mit dem Fußballspielen. Der Vorgängerverein des Karlsruher SC war erst zwei Jahre zuvor gegründet worden. Der linke Verteidiger bildete, als in Süddeutschland bald nach der Jahrhundertwende ein regelmäßiger Ligaspielbetrieb in der noch jungen Sportart aufgenommen wurde, gemeinsam mit Ernst Karth und Mittelläufer Arthur Beier die Phönix-Abwehr. Er durchlief mit dem Verein einen steilen Aufstieg, in dem die Blau-Schwarzen ab 1905 allmählich aus dem Schatten des Lokalrivalen Karlsruher FV traten.
In der Meisterschaftsrunde 1908/09 des Südkreises konnte sich Phönix erstmals auf Südkreisebene vor dem KFV platzieren, ließ auch den Vorjahresmeister Stuttgarter Kickers hinter sich und sicherte sich anschließend erstmals den süddeutschen Meistertitel. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1909 setzte sich Phönix deutlich gegen Munchen-Gladbach und den SC Erfurt durch, trat aber im Finale gegen Titelverteidiger Berliner Viktoria dennoch als Außenseiter an. Doch trotz der strapaziösen Anreise ins schlesische Breslau und eines frühen Rückstandes konnte sich die Mannschaft um Kapitän Arthur Beier gegen das Berliner Starensemble um Helmut Röpnack und Willi Worpitzky mit 4:2 durchsetzen und holte damit den ersten deutschen Meistertitel nach Karlsruhe. In der darauf folgenden Spielzeit 1909/10 musste sich Phönix auf lokaler Ebene zwar dem Karlsruher FV beugen, der die Südkreismeisterschaft in einem Entscheidungsspiel vor 5000 Zuschauern – zum Vergleich: das deutsche Endspiel im Jahr zuvor hatten 1500 Besucher gesehen – für sich entschied, war aber als Titelverteidiger erneut für die Deutsche Meisterschaftsendrunde qualifiziert. Im Halbfinale musste der FC Phönix erneut gegen den KFV antreten. Mit 8000 Zuschauern war dieses Spiel, das auf dem KFV-Platz an der Moltkestraße ausgetragen wurde, das bis dahin bestbesuchte Endrundenspiel einer deutschen Fußballmeisterschaft. Der Lokalrivale setzte sich mit 2:1 durch und zog ins Endspiel ein. Für Neumaier und seine Mannschaftskameraden war dies die letzte Teilnahme an einer deutschen Meisterschaftsendrunde, denn in den darauf folgenden Jahren fiel die Phönix-Mannschaft allmählich auseinander – Neumaier spielte schon ab 1911 nicht mehr regelmäßig – und konnte sich in der stark besetzten Südkreisliga nicht mehr durchsetzen.
Neumaier wurde zwischen 1909 und 1912 drei Mal für Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft berufen: Gegen die Schweiz (1:0 am 4. April 1909 in Karlsruhe), Belgien (0:3 am 16. Mai 1910 in Duisburg) sowie erneut gegen die Schweiz (2:1 am 5. Mai 1912 in St. Gallen). Darüber hinaus spielte er in der Süddeutschen Auswahl, die den Kronprinzenpokal 1909/10 gewann.
Der hagere, schlanke Neumaier bestach durch seine Ruhe und Übersicht sowie sein gutes Stellungsspiel. Noch im 1941 erschienenen Kicker-Buch „Tor für Deutschland“ wurde er als „einer der Besten, die je auf dem linken Verteidigungsposten der Deutschen Elf standen“ bezeichnet.
Ab 1911 zog sich Neumaier allmählich aus der ersten Mannschaft zurück, und war später als Revisor für den Verband tätig.
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