- Robert Schweichel
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Georg Julius Robert Schweichel (Pseudonym Heinrich Friedemann; * 12. Juli 1821 in Königsberg; † 25. April 1907 in Berlin war ein mit den Sozialdemokraten sympatisierender Journalist und Schriftsteller.
Während seines Studium der Rechts- und Kameralwissenschaften an der Königsberger Albertina wurde er Mitglied der Burschenschaft Germania. Nach dem Studium trat Schweichel 1848 als Redner im Arbeiterverein auf, verfasste scharfe Artikel für den Volksvertreter und führte die Redaktion der Blätter Ostpreußisches Volksblatt und Dorfzeitung für Preußen (1849–1850).
Wegen eines Pressevergehens (Beteiligung an den Bewegungen der Jahre 1848 und 1849) wurde er 1855 aus Preußen ausgewiesen. Er emigrierte in die Schweiz und ließ sich in Lausanne nieder, wo er am Collège unterrichtete und Professor der Akademie war. 1861 nach Deutschland zurückgekehrt, konnte er in Berlin die Redaktion der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung übernehmen. Von 1869 bis 1883 redigierte er die Jankesche Deutsche Roman-Zeitung. Zeitweilig war er Präsident des deutschen Schriftstellerverbandes.
Danach lebte er als Schriftsteller in Leipzig, Hannover und Berlin. Er war ein enger Freund Wilhelm Liebknechts und August Bebels. Er schrieb u.a. für das Demokratische Wochenblatt, die Neue Zeit und andere sozialistische Zeitungen.
Er war mit der Schriftstellerin Elise Langer verheiratet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werke
Novellensammlungen
- In Gebirg und Thal (1864)
- Jura und Genfer See (1865)
- Im Hochland (1868)
- Aus den Alpen (1870, 2 Bde.)
- Italienische Blätter (1876, 3. Aufl. 1880)
Romane
- Der Axtschwinger (1868, 3. Aufl. 1880)
- Der Bildschnitzer vom Achensee (1873, 3 Bde.; 3. Aufl. 1876)
- Die Falkner von St. Vigil (1881, 3 Bde.)
- Der Krämer von Illiez (3. Aufl. 1882)
- Der Wunderdoktor (3. Aufl. 1882)
- Camilla (1886) u. a., sämtlich in Berlin erschienen.
- Um die Freiheit, Roman aus den Bauernkriegen 1525,
- In seinem Arbeitszimmer (1891)
- Italienische Blätter (1877)
Artikel (Auswahl)
- Zum Gedächtniß Wilhelm Liebknechts. In: Die Neue Zeit. 19 Jg., 1900/1901, Bd. 2, S. 571 f.
- Wilhelm Liebknecht als Schriftsteller. In: Die Neue Welt, 1900, S. 332
- Wilhelm Liebknecht, ein Charakterbild. In: Illustrierter Neue Welt-Kalender für das Jahr 1902, S. 36
Literatur
- Wilhelm Liebknecht: Robert Schweichel. (1900) In: Heinrich Gemkow: Wilhelm Liebknecht. Erinnerungen eines Soldaten der Revolution, Dietz Verlag, Berlin 1976, S. 300-308
- (Karl Kautsky): (Robert Schweichel zum 80. Geburtage) 3. Juli 1901. In: Die Neue Zeit. 19. Jg. 1900/1901, Bd. 2, S. 418-419 [2]
- E. Kreowski: Robert Schweichel im Schweizerischen Exil. In: Die neue Welt, 1908, Nr. 27
- Erika Pick: Robert Schweichel. Von den Schweizer Novellen zum Bauernkriegsroman.Untersuchungen zur Stoff- und Heldenauswahl. Phil. Diss. Berlin 1961
- Schweichel, Robert. In: Lexikon sozialistischer Schriftsteller Deutscher Literatur. Von den Anfängen bis 1945. Monographisch-biographische Darstellungen. Leipzig 1964, S. 457-460
- Erika Pick: Schweichel, Robert. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 421-423
- Ursula Münchow: Arbeiterbewegung und Literatur 1860–1914. Aufbau Verlag, Berlin 1981
- Christian Deutschmann: Sozialdemokratie und Literatur der Prosaautor Robert Schweichel (1821–1907). TU Berlin Mag. Arb. 1986
- Robert Schweichel und das "Demokratische Wochenblatt. In: Vom mühseligen Suchen und glückhaften Finden. Rückblicke und Erlebnisse von Marx-Engels-Forschern und Historikern der Arbeiterbewegung. Kolloquium anläßlich des 75. Geburtstages von Prof. Dr. Heinrich Gemkow am 28., Juni 2003 in Berlin. Teil II. Berlin 2003, S. 30-34
- Ursula Hermann: Schweichel, Robert (1821–1907). Vom Vorsitzenden des Königsberger Arbeitervereins in der Revolution 1848/49 zum Schriftsteller und Freund von Wilhelm Liebknecht und August Bebel. In: Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49. Hrsg. von Helmut Bleiber / Walter Schmidt / Susanne Schötz. Fides, Berlin 2003, S. 787-834
Einzelnachweise
- ↑ R. Albinus, Königsberg Lexikon, Würzburg 2002
- ↑ versehentlich abgedruckt in: Franz Mehring: Aufsätze zur deutschen Literatur von Hebbel bis Schweichel, Berlin 1961, S. 455-456
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Autor
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