- Roggenbier
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Roggenbier ist ein Bier zu dessen Herstellung Roggen als Stärkelieferant für die Alkoholische Gärung eingesetzt wird. Es wurde in Deutschland bis zur Einführung des Reinheitsgebotes verbreitet gebraut, dann aber allgemein verboten, weil der Roggen dringend zur Brotherstellung gebraucht wurde. Mittlerweile wird Roggenbier wieder angeboten.[1] Zunächst wurde es unter der Marke „Schierlinger Roggen“ in Schierling von Thurn und Taxis hergestellt und vor allem regional vertrieben, 1995 betrug der Anteil des Roggenbiers am Gesamtausstoß der Brauerei 5 %[2]. Heute gehört die Brauerei Thurn und Taxis zur Paulaner Brauereigruppe, noch 1997 war diese die einzige deutsche Brauerei, die Roggenbier anbot[3]. 1998 führte die Paulaner Brauerei die Marke "Paulaner Roggen" ein, die Stammwürze betrug 12,5 % und der Alkoholgehalt 5,3 %[4]
Eigenschaften
Roggenbier ist heute üblicherweise dunkel und obergärig, es wird in der Regel mit einer Weizenbierhefe vergoren und hat schon deshalb eine gewisse Ähnlichkeit mit dunklem Weizenbier. Wie jenes ist es in der Regel trüb (oft trüber als Weizenbier) und verfügt über deutliche Fruchtnoten. Der Geschmack ist je nach Ausführung etwas säuerlicher und/oder brotiger als beim Weizenbier, er kann je nach Roggenanteil gar einen Anklang von Pumpernickelbrot haben. Auch ist der Schaum meist dunkler und grobporiger.
Die Verwendung von Roggen bzw. Roggenmalz in untergärigem Bier ist ebenso möglich. Die Verwendung von Roggenmalz entspricht dem Reinheitsgebot.[4] Es wird aber zumeist nur von Hobbybrauern oder in kleinen Hausbrauereien[5], vor allem in der Pfalz und in Bayern[6] hergestellt. Es ist darüber hinaus wie etwa Bockbier meist ein typisches Saisonbier. Eine Ausnahme bildet die Stralsunder Brauerei, die das Roggenbier unter dem Label „Störtebeker“ als Roggen-Weizen auch im hohen Norden anbietet.
Weblinks
- Roggenbier bei Braulexikon.de
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zum Roggenbier / Dinkelbier
- ↑ Lebensmittel Zeitung Nr. 11 vom 17. März 1995, Seite 14
- ↑ Neue Gastronomische Zeitschrift Nr. 7 vom 1. Juli 1998, Seite 036
- ↑ a b Lebensmittel Zeitung Nr. 38 vom 18. September 1998, Seite 104
- ↑ Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung Nr. 31 vom 2. August 2008, Seite 24
- ↑ Lebensmittel Zeitung Nr. 39 vom 25. September 1998, Seite 102
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