- Paulaner (Brauerei)
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Paulaner Brauerei GmbH & Co KG Rechtsform GmbH & Co KG Gründung 1999 (1634) Sitz München - Roland Tobias (Vors.)
- Heinrich Müller
- Dr. Stefan Schmale
- Andreas Steinfatt
Branche Brauerei Website www.paulaner.de Die Paulaner Brauerei GmbH & Co KG ist eine Brauerei in München.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name der Paulaner-Brauerei bezieht sich auf den an der Neuhauser Straße in München ansässigen Paulanerorden, der von Franz von Paola gegründet wurde und dessen Abbild heute das Paulaner-Logo ziert.
Die Mönche des Paulanerordens brauten seit dem Jahr 1634 ihr Bier für den Eigenbedarf. Das Paulanerbier, das an den Festtagen des Ordensgründers auch öffentlich ausgeschenkt werden durfte, war ein Bockbier, das bald lokale Berühmtheit erlangte. Das Rezept dieses Starkbiers soll auf den Braumeister Valentin Stephan Still zurückgehen, der 1774 als „Bruder Barnabas“ vom Paulanerkloster Amberg nach München wechselte. Nach diesem ist auch die Figur des heutigen Nockherberg-„Predigers“ (s. u.) benannt. Nach der Aufhebung des Klosters Neudeck 1799 wurden die Klostergebäude in ein Zuchthaus (bis 2009 Justizvollzugsanstalt Neudeck) umgewandelt. Der Braumeister Franz Xaver Zacherl erwarb 1813 die ehemalige Klosterbrauerei und führte die Bockbiertradition unter dem Namen Salvator fort.
1861 wurde der Salvatorkeller auf dem Nockherberg eröffnet.[1] 1928 erfolgte die Fusion mit der Gebrüder Thomas Bierbrauerei in München zum Paulaner Salvator Thomas Bräu. 1994 erfolgte die Umwandlung in die Paulaner Brauerei AG, die schon 1999 wieder zur Paulaner GmbH und Co. KG umgewandelt wurde.[2]
Brauereigruppe
Zur Paulaner Brauereigruppe gehören neben Paulaner die Brauereien Hacker-Pschorr, AuerBräu Rosenheim, Thurn und Taxis Regensburg und die Weißbierbrauerei Hopf Miesbach.
Die Paulaner Gruppe befindet sich zu je 50 % im Eigentum der Schörghuber Unternehmensgruppe und der Brau Holding International (BHI). An der BHI ist Schörghuber wiederum mit 50,1 % beteiligt, den Rest (49,9 %) der BHI hält die niederländische Heineken International B.V.[3]
Biersorten
Insgesamt gibt es 14 Sorten im Sortiment der Paulaner Brauerei (Stand 2011)[4]:
- Weißbier (Hefe-Weißbier Naturtrüb / Hefe-Weißbier Dunkel / Kristall / Hefe-Weißbier Leicht / Hefe-Weißbier Alkoholfrei)
- Original Münchner (Hell / Dunkel / Urtyp / Hell Alkoholfrei)
- Münchner Biere (Münchner Hell Leicht / Münchner Diät Bier / Premium Pils)
- Saison-Spezialitäten (Oktoberfest-Bier / Salvator)
Das Brauwasser wird aus Tiefbrunnen mit 240 Metern Tiefe zu Tage gefördert.
Sonstiges
Jährlich findet auf dem Nockherberg, dem Hauptsitz der Brauerei, im Frühjahr das etwa zwei Wochen dauernde Starkbierfest statt, dessen Auftakt eine Veranstaltung mit Festrede und Singspiel bildet, bei der besonders die bayerischen Landespolitiker (und einige ausgewählte Bundespolitiker) „derbleckt“, d.h. auf die Schippe genommen werden. Ausschnitte aus dieser Veranstaltung werden vom Bayerischen Rundfunk im Fernsehen gesendet und erfreuten sich bei politisch Interessierten großer Beliebtheit.
2004 wurde erstmals die Rolle des Fastenpredigers an einen dem konservativen Spektrum fernen Autor vergeben: Bruno Jonas las beim Politiker-Derblecken als „Bruder Barnabas“ der versammelten CSU-Staatsregierung und anderen geladenen Gästen die Leviten. Am 19. Januar 2007 verkündete Jonas seinen Abschied; 2007 hielt Django Asül die Festrede.
2008, 2009 und 2010 war der Schauspieler Michael Lerchenberg „Bruder Barnabas“ und damit Festredner. Im Singspiel war er schon seit ca. 1984 Darsteller des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.[5] 2010 traten Lerchenberg und sein Co-Autor Christian Springer nach einem Fauxpas – manche sprachen von einem Eklat[6] – zurück.[7]
Werbung
- Der Werbeslogan von Paulaner lautet seit vielen Jahrzehnten „Gut. Besser. Paulaner.“
- Bekannte Werbefiguren von Paulaner Weißbräu waren im Jahr 2006 Oliver Kahn und Waldemar Hartmann.
- Derzeit spielt in den Werbespots Jürgen Tonkel eine wichtige Rolle.
- Ein wichtiger Werbeträger war bis zum Jahr seiner Ermordung (1990) der Münchener Volksschauspieler Walter Sedlmayr.
- Paulaner zählt zu den Sponsoren des FC Bayern München.
Weblinks
Commons: Paulaner – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ http://www.nockherberg.com/historie.html
- ↑ http://www.auer-muehlbach.de/spaziergang/paulaner/chronikderbrauerei/index.php
- ↑ Brau Holding International KGaA: Über uns - Struktur
- ↑ Produktinformationen
- ↑ Das Orakel vom Nockherberg, Interview mit Michael Lerchenberg in der Süddeutschen Zeitung vom 18. Februar 2008
- ↑ focus.de vom 4. März 2010
- ↑ Wolfgang Görl: Barnabas’ letzte Predigt. In: sueddeutsche.de vom 5. März 2010. Zitat: „Immerhin hatten die Verantwortlichen der Brauerei, der Schörghuber-Gruppe und des BR den Redetext zuvor gelesen und akzeptiert. Beim Auftritt hatte Lerchenberg das ursprünglich vorgesehene Wort ‚Zaun‘ durch ‚Stacheldraht‘ ersetzt und die Bemerkung ‚Hamma scho moi g’habt‘ hinzugefügt.“
48.12168611111111.584483333333Koordinaten: 48° 7′ 18″ N, 11° 35′ 4″ OKategorien:- Biermarke (Deutschland)
- Brauerei (München)
- Schörghuber Unternehmensgruppe
- K.u.k. Hoflieferant
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