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Etsch
AdigeDaten Lage Regionen Trentino-Südtirol, Venetien (Italien) Flusssystem Etsch Quelle -Reschensee in den Ötztaler Alpen
46° 50′ 4″ N, 10° 30′ 58″ O46.834510.51621525Quellhöhe 1.525 m s.l.m. Mündung in das Adriatische Meer 45.15964812.3311230Koordinaten: 45° 9′ 35″ N, 12° 19′ 52″ O
45° 9′ 35″ N, 12° 19′ 52″ O45.15964812.3311230Mündungshöhe 0 m s.l.m. Höhenunterschied 1.525 m Länge 415 km Einzugsgebiet 12.200 km² Abflussmenge MQ: 235 m³/s Rechte Nebenflüsse Plima, Falschauer, Noce Linke Nebenflüsse Passer, Eisack, Avisio Durchflossene Seen Haidersee Durchflossene Stauseen Reschensee Großstädte Trient, Verona Mittelstädte Meran, Legnago Kleinstädte Cavarzere Schiffbar Nach Maßstäben von 1888 ab der Eisackmündung (Bozen).[1] Etsch in Verona
Etsch im unteren Vinschgau
Die Etsch (italienisch Adige [ˈaːdid͡ʒe], ladinisch Adesc, bei den Römern Athesis) ist mit ihren 415 km der zweitlängste Fluss in Italien. Sie entspringt im alpinen Raum von Südtirol, durchfließt Oberitalien und mündet in die Adria (Mittelmeer).
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Etsch entspringt in den Ötztaler Alpen am Reschenpass (1.525 m) in Südtirol, welcher ihr Stromgebiet von dem des Inns scheidet, durchfließt den Reschensee (1.482 m) und den Haidersee und gelangt mit raschem Gefälle auf die Malser Haide und die ebene Talsohle von Glurns. Sie fließt ostwärts weiter durch den Vinschgau, passiert Meran und Bozen. In Meran mündet die Passer in die Etsch.
In der Nähe Bozens fließt ihr der Eisack zu und ab hier abwärts ist sie namensgebend für das rechts ansteigende Überetsch. Die Etsch selbst fließt durch das Südtiroler Unterland und verlässt Südtirol durch die Salurner Klause. In der Nähe Roveretos passiert sie eine Stromenge, kurz vor Verona durchfließt sie eine Klause (die Chiusa di Verona (deutsch veraltet: Berner Klause – siehe dazu Dietrich von Bern). Nach Verona fließt die Etsch in einer Ebene, die flachen Ufer werden nun sumpfig, der Strom selbst schlammig und träge. Der Unterlauf der Etsch ist vielfach mit dem Mündungsgebiet des Po verbunden.
Ein Arm der Etsch zweigt bei Legnago nach Süden zum Tartaro ab und mündet in den Valli Grandi in diesen, ein weiterer Arm verzweigt oberhalb von Castelbaldo nach Süden und fließt als Canale Bianco nach Osten, ist mit dem Po Grande verbunden und fließt schließlich in den Po di Levante. Ein dritter Arm, der Naviglio Adigetto, zweigt bei Badia nach Südosten ab und fließt im Po-Delta diesem zu.
Die Etsch selbst mündet bei Porto Fossone, Provinz Rovigo, in das Adriatische Meer und begrenzt das Po-Delta nach Norden.
Die Etsch verläuft mit 220 km in Südtirol. Ab der Eisackmündung ist der Fluss auf einer Länge von 297 km schiffbar, hier weist er eine Breite von 78 m auf. Bei Verona sind es schon 120 m und weiter unten ist der Hauptarm etwa 260 m breit, die Tiefe des Flusses liegt meist zwischen drei und fünf Metern. Der Höhenunterschied, den sie von der Quelle bis Mals zurücklegt, liegt bei 630 m, weiter bis Meran sind es nochmals 279 m. Bis Legnago liegt ihr Gefälle zwischen 1:510 und 1:1.200, im Unterlauf in der Ebene zwischen 1:6.000 und 1:12.000.
Verkehr
Das Etschtal war von jeher ein wichtiger Weg für Völkerwanderungen und Eroberungszüge (Cimbern). Heute verläuft vom Brennerpass kommend über den Eisack eine Eisenbahnlinie ab Bozen im Etschtal bis Verona. Denselben Verlauf nimmt die vom Brenner ausgehende Brennerautobahn nach Modena und die Brenner-Staatsstraße (SS 12), eine weitere Fernstraße über den Reschenpass verläuft ab der Passhöhe im Zuge der Etsch, und seit 1999 verbindet die MeBo Bozen und Meran über eine moderne mehrspurige Schnellstraße. Eine Nebenlinie der Brennerbahn führt von Bozen nach Meran. Von Meran bis Mals fährt die heute von einem Südtiroler Landesunternehmen betriebene Vinschgaubahn.
Sonstiges
Die Quelle der Etsch ist nicht die beschilderte auf dem Reschenpass, sondern liegt oberhalb des Dorfes Reschen nahe eines Bunkers des Vallo Alpino (Alpenwall).
Zitate
Der Vers „Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt“ aus der ersten Strophe des Deutschlandlieds bezeichnet bestimmte historische Siedlungsgrenzen der deutschsprachigen Volksgruppen. Das am Oberlauf der Etsch gelegene Südtirol ist nach wie vor mehrheitlich deutschsprachig.
Im Bozner Bergsteigerlied, das als inoffizielle Hymne der Südtiroler gilt, wird der Fluss in der ersten Strophe erwähnt, die wie folgt lautet: „[…] Dort wo aus schmaler Felsenkluft der Eisack springt heraus von Sigmundskron der Etsch entlang bis zur Salurner Klaus’.“
Literatur
- Helmut Gritsch: Schiffahrt auf Etsch und Inn. In: Uta Lindgren (Hg.): Alpenübergänge vor 1850, Stuutgart: Steiner 1987, S. 47–63. ISBN 3-515-04847-2.
- Peter Ortner, Christoph Mayr: Die Etsch. Natur- und Kulturbild eines Alpenflusses, Bozen: Athesia 1984. ISBN 3-515-04847-2.
- Eugenio Turri: L’Adige: il fiume, gli uomini, la storia, Verona: Cierre 1997. ISBN 88-85923-40-2.
- Kurt Werth: Geschichte der Etsch zwischen Meran und San Michele. Flussregulierung, Trockenlegung der Möser, Hochwasser, Lana: Tappeiner 2003. ISBN 88-7073-334-3.
Weblinks
Commons: Etsch – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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