Rogožarski IK-3

Rogožarski IK-3
IK-3
Rogožarski IK-3
Typ: Jagdflugzeug
Entwurfsland: Jugoslawien Konigreich 1918Königreich Jugoslawien Königreich Jugoslawien
Hersteller: Rogožarski
Erstflug: 1938
Indienststellung: 1940
Produktionszeit: 1939–1941

Die Rogožarski IK-3 war ein einsitziges jugoslawisches Jagdflugzeug der 1930er- und 1940er-Jahre, das in einer geringen Stückzahl produziert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die Rogožarski IK-3 war ein Entwurf der Flugzeugkonstrukteure Ljubomir Ilić und Kosta Sivčev, denen sich auch der in Frankreich geschulte Flugzeugkonstrukteur Slobodan Zrnić anschloss. Das Jagdflugzeug war als Kompromiss zwischen der britischen Hawker Hurricane und der deutschen Messerschmitt Bf 109 gedacht, das, aufgrund der französischen Schule seiner Konstrukteure und des gleichen Motortyps, des Hispano-Suiza HS 12Y29 „Moteur-Canon“, stark der französischen Morane-Saulnier MS.406 ähnelte. Das Projekt wurde 1936 dem jugoslawischen Luftwaffenkommando vorgestellt und 1937 mit dem Bau des ersten Prototyps bei den Rogožarski-Werken nahe Belgrad begonnen. Der Erstflug fand 1938 statt. Der Prototyp zeigte sehr gute Flugeigenschaften und erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 527 km/h, 40 km/h mehr als die MS.406. Gegen Ende der Flugerprobung ging der Prototyp bei einem Unfall verloren, bei dem auch der Testpilot starb. Die Untersuchungen der Unfallsursache zeigten Verarbeitungsfehler durch die Rogožarski-Werke, weswegen das Projekt weiter geführt und 1939 ein zweiter Prototyp gebaut wurde. Das Serienmodell hatte eine neue Kabine und war mit 8,00 m länger als der Prototyp mit 7,85 m. Die 51. Jagdgruppe der jugoslawischen Luftwaffe, welche die ersten IK-3 einsetzte, flog ebenfalls die Bf-109E-3a und Hurricane I. Behauptungen zufolge gaben die Piloten der IK-3 den Vorzug, weil sie leichter zu fliegen war, auch soll sich die Wartung der Flugzeuge einfacher gezeigt haben. Anfang 1941 erschien die zweite Serie mit einer Länge von 8,10 m und einer geringfügig erhöhten Geschwindigkeit von 535 bis 540 km/h. Die Türkei interessierte sich für einen Lizenzbau, jedoch verhinderte der Zweite Weltkrieg weitere Pläne. Nach dem Krieg wurde aus der IK-3 der erste jugoslawische Nachkriegsjäger Ikarus S-49 entwickelt.

Einsatz

Das erste Los von zwölf Flugzeugen wurde bis Sommer 1940 an die 51. Jagdgruppe nahe Belgrad ausgeliefert. Bei fingierten Luftkämpfen mit der Bf-109E-3a (seit 1939 im Dienst der jugoslawischen Luftwaffe) wurden entsprechende Taktiken ausgearbeitet. Die IK-3 zeigte sich dabei wendiger als die Bf-109E, die Bf-109E flog wiederum etwas schneller. Bis 1942 sollten weitere 48 IK-3 an die jugoslawische Luftwaffe ausgeliefert werden. Mit dem Angriff der Achsenmächte auf Jugoslawien am 6. April 1941 waren lediglich fünf der zwölf ausgelieferten IK-3 einsatzbereit, die zehn Abschüsse von Feindfliegern verzeichneten. Mit der Kapitulation Jugoslawiens zerstörten die Jugoslawen die verbliebenen IK-3. 25 IK-3, die noch in der Bauphase waren und bis Ende 1941 ausgeliefert werden sollten, wurden von den Achsenmächten erbeutet.

Konstruktion

Die Rogožarski IK-3 war ein Tiefdecker. Der Rumpf bestand aus einem Stahlgerüst, der vordere Teil war mit Duraluminium und der Rest mit Holz und Stoff bedeckt. Die Tragflächen bestanden aus Holz und waren mit Sperrholz beplankt. Die IK-3 war das erste jugoslawische Flugzeug mit einem Einziehfahrwerk. Die zentral eingebaute Bewaffnung ermöglichte eine sehr präzise Wirkschussweite. Die 20-mm-Kanone des Typs Oerlikon FF/SMK M.39 E.M. bzw. Hispano-Suiza HS.404 (60 Schuss) war im Motor eingebaut und schoss durch die Achse des Propellers, während sich oberhalb des Motors zwei synchronisierte 7,92-mm-MGs des Typs M.38 Browning FN (je 500 Schuss) befanden.

Es wurden ebenfalls Versuche mit den Motoren Daimler-Benz DB 601 und Rolls-Royce Merlin III unternommen, mit letzterem flog die leistungsstärkste IK-3.

Technische Daten

Rogožarski IK-3 1. Serie
Kenngröße Daten
Länge    8,00 m
Flügelspannweite    10,30 m
Höhe    3,25 m
Antrieb    ein Hispano-Suiza HS 12Y29 mit 925 PS / 690 kW
Höchstgeschwindigkeit    520 km/h in 5450 m Höhe
Steigzeit auf 5.000 m   7,49 min
Reichweite    600 km
Besatzung    1 Mann
Dienstgipfelhöhe    9400 m
Fluggewicht    2630 kg
Bewaffnung    eine 20-mm-Bordkanone und zwei 7,92-mm-MGs (alle im Flugzeugrumpf)

Vergleichbare Typen

Siehe auch

Weblinks


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