Rokkasho-mura

Rokkasho-mura
六ヶ所村
Rokkasho-mura
Rokkasho (Japan)
DEC
Geographische Lage in Japan
Region: Tōhoku
Präfektur: Aomori
Koordinaten: 40° 58′ N, 141° 22′ O40.967222222222141.374444444447Koordinaten: 40° 58′ 2″ N, 141° 22′ 28″ O
Basisdaten
Fläche: 253,01 km²
Einwohner: 11.778
(30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 02411-2
Symbole
Baum: Japanische Schwarzkiefer
Blume: Hemerocallis dumortieri var. esculenta
Vogel: Seeadler
Rathaus
Adresse: Rokkasho Village Hall
475 Aza Notsuke, Ōaza Obuchi
Rokkasho-mura, Kamikita-gun
Aomori 039-3212
Webadresse:
Lage Rokkashos in der Präfektur Aomori
Lage Rokkashos in der Präfektur

Rokkasho (jap. 六ヶ所村, -mura) ist ein Dorf im Landkreis Kamikita der Präfektur Aomori.

Es ist der Standort eines kerntechnischen Industriezentrums in Japan, auf dessen Gelände sich u.a. folgende Anlagen befinden:

  • eine Urananreicherungsanlage (Zentrifugentechnik)
  • eine Wiederaufarbeitungsanlage für Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren
  • ein oberflächennahes Endlager

Inhaltsverzeichnis

Anreicherungsanlage

In Rokkasho wurde eine kommerzielle Anreicherungsanlage errichtet, die von JNFI (Japan Nuclear Fuel Industry Corporation) betrieben wird. Die Anreicherung erfolgt mit Hilfe der Zentrifugentechnik. Das erste Modul mit einer Kapazität von 150 Tonnen Urantrennarbeit (UTA) pro Jahr ging 1992 in Betrieb, pro Jahr sollte ein weiteres Modul folgen. Bis September 1999 waren 1050 t UTA/a installiert. Im Endausbau soll die Anlage eine Kapazität von 1500 t UTA/a besitzen. Die Technologie der Anlage basiert auf den Erfahrungen, die mit einer Pilotanlage (75 t UTA/a; in Betrieb seit 1982) und einer Prototypanlage (200 t UTA/a; in Betrieb seit 1989) in Ningyo-toge gewonnen wurden.

Wiederaufarbeitungsanlage

1984 erhielt JNFS (Japan Nuclear Fuel Services) die Errichtungsgenehmigung für eine kommerzielle Wiederaufarbeitungsanlage in Rokkasho. Die Kapazität beträgt 800 Tonnen Schwermetall (t SM) pro Jahr. Die Anlage ist fertig gestellt. Das Eingangslager wurde bereits 1997 in Betrieb genommen. Der Beginn des Wiederaufarbeitungsbetriebs war für Ende 2005 geplant, der kommerzielle Betrieb sollte im Juli 2006 aufgenommen werden. Insgesamt sollen in einem Zeitraum von 40 Jahren rund 32.000 t abgebrannter Brennelemente wiederaufgearbeitet werden.

Endlager

Auf dem Gelände des Zentrums Rokkasho wurde ein oberflächennahes Endlager für schwachradioaktive Abfälle errichtet und im Dezember 1992 in Betrieb genommen. Die Kapazität der ersten Stufe des Endlagers betrug 200.000 Fässer (entsprechend einem Volumen von 40.000 m³). Inzwischen wurde die Kapazität durch den Bau einer zweiten Einheit auf 400.000 Fässer (entsprechend einem Volumen von 80.000 m³) verdoppelt. Bis Ende März 2003 waren rund 150.000 Fässer (30.000 m³) bereits eingelagert. Der Einlagerungsbereich ist in 8 Gruppen zu je 5000 m³ unterteilt, wobei jede Gruppe aus fünf Betonhohlräumen besteht. Es wird erwartet, dass dies bis zum Beginn des nächsten Jahrzehnts ausreicht. Die Standortgegebenheiten erlauben einen weiteren Ausbau der Kapazität auf bis zu 600.000 m³ (3 Mio. Fässer).

Die Fässer werden in großen, mit Beton ausgekleideten Kammern gestapelt. Die Zwischenräume werden mit Beton ausgegossen und die gefüllte Kammer mit einer Betonschicht abgedeckt, so dass sich ein monolithischer Block ergibt. Dieser wird mit einer dicken Erdschicht überdeckt.

Fusionsreaktor ITER

Rokkasho wurde von der japanischen Regierung als Standort für den geplanten internationalen Fusionsreaktor ITER vorgeschlagen, in Konkurrenz zum europäischen Standortvorschlag Cadarache in Frankreich. Am 28. Juni 2005 wurde jedoch entschieden, ITER in Cadarache zu bauen.

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