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Daniel Rolander (* 1725 in Hälleberga, Småland; † 1793 in Lund) war ein schwedischer Naturforscher und Schüler von Carl von Linné.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ab 1744 wurde Daniel Rolander an der Universität Uppsala bei Carl von Linné ausgebildet. Aber schon zu Beginn war er ein Experte auf dem Gebiet der Insektenkunde. Linnaeus muss von dem jungen Mann sehr beeindruckt gewesen sein, denn er machte ihn auch zum Lehrer seines Sohnes Carl.
1754 vermittelte er ihn als Lehrer für die Kinder von Carl Dahlberg auf dessen Plantagen in Surinam. Doch auf der Reise dorthin erkrankte er. Erst im April 1755 war er soweit genesen, dass er die Reise nach Südamerika wagen konnte. Dort traf er am 20. Juni 1755 ein. Von Paramaribo aus durchstreifte er die Umgebung. Ein gefährliches Unterfangen, tropische Krankheiten und ein Krieg mit entlaufenen Sklaven machten die Gegend unsicher. Das und seine schlechter werdende Gesundheit veranlassten in letztlich Surinam wieder zu verlassen. Er schiffte sich am 20. Januar 1756 ein und erreicht am 14. April 1756 Texel. Er kam noch bis Deutschland, als ihm das Geld ausging. Es dauerte etwas, bis die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften ihm Geld schickte und so erreichte er im Oktober 1756 Stockholm.
Linnaeus wollte unbedingt seine Proben und Forschungsergebnisse aus Surinam sehen, was Rolander ihm aber verweigerte. Damit begann sein Konflikt mit Linnaeus. Das ging soweit, dass Linnaeus nach einigen Monaten in das Zimmer von Rolander einbrach und einige besondere Exemplare stahl.
1757 wurde Rolander Kurator des Gartens am Seraphim-Krankenhaus in Stockholm. Die Position war nicht universitär und auch nicht für einen Entomologen vorgesehen, als der sich Rolander verstand. 1761 verließ er den Posten, eigentlich um Professor in Stockholm zu werden, was jedoch von Linnaeus hintertrieben wurde. Er ging stattdessen nach Dänemark, um dort sein Glück zu versuchen. Auch hier war er erfolglos, aber er verkaufte seine Proben und Aufzeichnungen an den dänischen Biologen und Mediziner Christen Friis Rottbøll. Rottbøll sichtete das Material und veröffentlichte über 40 Beschreibungen. Rolanders Unterlagen verschwanden in den Archiven der Botanischen Bibliothek des Dänischen Museums für Naturgeschichte.
Rolander war 1765 wieder nach Schweden zurückgekehrt. Mit Hilfe einiger Freunde konnte er sich in Lund zur Ruhe setzen.
Rolanders Manuskript
Das von Christen Friis Rottbøll gekaufte Manuskript ist 699 Seiten lang und auf Latein verfasst. James Dobreff - ein Latein-Experte der Universität Lund - erarbeitete mit seinen Mitarbeiten eine englische Übersetzung, die mit Hilfe der privaten Stiftung IK Foundation bis spätestens 2008 als The Linnaeus Apostels - Global Science and Adventure: Daniel Rolander's Journal veröffentlicht werden soll. Dobreff arbeit derzeit auch an einer historisch-kritischen Ausgabe des lateinischen Originaltextes.
Ein Teil des Textes wurde bereits 1811 als Diarium surinamense, quod sub itinere exotico conscripsit Daniel Rolander veröffentlicht.
Aphanus rolandri
1768 benannte Linnaeus den kleinen Käfer Aphanus rolandri nach Daniel Rolander. Aphanus heißt auf Deutsch etwa soviel wie „unscheinbar“.
Quellen
- Stephanie Pain: The Forgotten Apostle in: New Scientist Vol. 195 Nr. 2615 (4. August 2007) S. 41-45.
Weblinks
- Briefwechsel von Daniel Rolander mit Carl von Linné
- Kurzbiographie
Anton Rolandsson Martin | Johan Peter Falck | Pehr Kalm | Pehr Löfling | Daniel Rolander | Göran Rothman | Fredrik Hasselquist | Peter Forsskål | Andreas Berlin | Adam Afzelius | Anders Sparrman | Carl Peter Thunberg | Pehr Osbeck | Olof Torén | Carl Fredrik Adler | Christopher Tärnström | Daniel Solander
Personendaten NAME Rolander, Daniel KURZBESCHREIBUNG schwedischer Naturkundler GEBURTSDATUM 1725 GEBURTSORT Hälleberga STERBEDATUM 1793 STERBEORT Lund
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