- Rollbandanzeige
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Eine Rollbandanzeige wird an oder in öffentlichen Nahverkehrsmitteln zur Anzeige der Liniennummer, des Fahrtziels oder des Linienverlaufs eingesetzt. Sie besteht aus einem bedruckten Kunststoffband, dem Rollband (auch Broseband oder Zielfilm genannt), das auf zwei in einem Gehäuse fixierten horizontalen Walzen aufgewickelt ist.
Rollbandanzeigen sind zumindest an der Front, meist auch am Heck und an den Seiten sowie teilweise auch im Innenraum angebracht. Der Wechsel der Anzeige erfolgt durch Drehen der Walzen entweder manuell mit einer Handkurbel oder mittels eines Elektromotors, der vom Fahrscheindrucker oder IBIS angesteuert wird. Bei manuellen Systemen erfolgt die Positionierung durch eine Nummer auf der Rückseite des Bandes, die durch ein Sichtfenster im Gehäuse erkennbar ist. Bei den ersten elektronischen Lösungen fand eine mechanische Abtastung von Lochungen im Band durch Mikroschalter statt, was jedoch störanfällig und verschleißanfällig war. Jüngere Rollbandanzeigen verfügen über eine optische Abtastung von Lochungen oder Strichcodes. Zur Beleuchtung befindet sich hinter dem Band eine oder mehrere Leuchtstoffröhren, früher Glühlampen.
Diese Art der Beschilderung ist mittlerweile größtenteils durch elektronische Matrixanzeigen (Flip-Dot, LED oder LCD) verdrängt worden. Man findet Brosebänder heute fast nur noch an älteren Omnibussen, Oberleitungsbussen, Straßenbahn-, U-Bahn- und S-Bahn-Wagen. Eine Ausnahme bildet das Busnetz der Stadt London, wo die kommunale Regie-Organisation Transport for London wegen der besseren Lesbarkeit die Verwendung von Rollbändern vorschreibt.
Früher wurden Rollbandanzeigen auch für die Fahrgastinformation auf Bahnsteigen der großen Bahnhöfe verwendet. Dort wurden sie von Fallblattanzeigen verdrängt, die deutlich schneller die Anzeige wechseln können.
Der größte Nachteil von Rollband- gegenüber Matrixanzeigen ist, dass sie bei Linienänderungen ausgetauscht werden müssen, was insbesondere bei größeren Verkehrsbetrieben mit zahlreichen Linien und Fahrzeugen einen deutlichen Kostenfaktor darstellt. Matrixanzeigen dagegen erlauben dynamische Darstellungen, so dass z.B. der gesamte Linienverlauf oder spezielle Beschilderungen bei Sonderverkehren angezeigt werden können. Nachteilig ist auch der zeitaufwändige Wechsel der Anzeige. Bei nicht selten mehr als 100 Fahrzielen auf einem Band kann ein elektronisch gesteuerter Rollvorgang unter Umständen länger als eine Minute dauern.
Ein Vorteil gegenüber Matrixanzeigern ist dagegen, dass Rollbandanzeiger auch farbige Darstellungen erlauben und bei jedem Licht gut lesbar sind. Daher kombinieren einige Verkehrsbetriebe, beispielsweise in Amsterdam und Freiburg im Breisgau, Rollbandanzeiger zur Anzeige farblich codierter Liniennummern mit Matrixanzeigern zur Anzeige des Fahrtziels.
Entwickelt wurde die Rollbandanzeige von Carl Brose, dem Leiter der heute nicht mehr existierenden Carl Brose GmbH in Wuppertal. Brose hatte die Umstellung auf Matrixanzeigen noch erfolgreich vollzogen, doch durch falsche Restrukturierungsmaßnahmen wurde der Niedergang eingeleitet. Die Firma wurde 2004 aus der Insolvenz auf dem Wege eines Asset Deals als Funkwerk Infosystems GmbH in die Funkwerk AG integriert. Bis 2009 gab es unter dem Namen Funkwerk IT Karlsfeld GmbH eine Niederlassung in Wuppertal. Zum Ende des Jahres wurde die Niederlassung Wuppertal geschlossen und zum Standort Karlsfeld verlegt. Allerdings befindet sich in den Räumen der ehemaligen Niederlassung die Firma FM-Infosystems GmbH, die Dienstleistungen rund um die Anzeiger der Firmen Brose, Krüger, Infosystems etc. anbietet. Ansonsten werden Rollbandanzeigen heute z. B. noch von Giebel, Lawo, Innotron, Gorba, Mobitec und McKenna Brothers angeboten.
Während Rollbänder bei Verkehrsmitteln heute kaum noch eine Rolle spielen, werden zu Werbezwecken verstärkt Plakatvitrinen mit Wechslertechnik eingesetzt, die auf dem gleichen Prinzip beruhen.
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