- Romfahrt
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Als Italienzug werden die Heerfahrten der fränkischen und römischen Könige und Kaiser nach Italien bezeichnet, die zu einem mehrjährigen Aufenthalt in Reichsitalien führen konnten. Der erste Zug eines Herrschers hatte in der Regel als Ziel die Kaiserkrönung durch den Papst in Rom (daher auch oft als Romfahrt bezeichnet), der normalerweise die Krönung zum König von Italien mit der Eisernen Krone der Langobarden vorausging. Daneben dienten sie der Sicherung der Reichsherrschaft, der Durchführung von Reichsversammlungen oder der Nutzung finanzieller Ressourcen. Die persönliche Anwesenheit des Herrschers führte zu einer erhöhten Anzahl von Beurkundungen für italienische Empfänger. Für deren Ausstellung war eine eigene „italienische“ Abteilung der Reichskanzlei zuständig; die politische Verantwortung trug der Erzkanzler für Italien, dessen Amt vom Erzbischof von Köln ausgeübt wurde. Bisweilen dienten die Italienzüge auch dem Versuch, weitere Territorien der Oberhoheit des Reiches zu unterstellen und den Anspruch des antiquum ius imperii (althergebrachtes Recht des Reiches) zu realisieren. Oft waren die Züge von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem König bzw. Kaiser und italienischen Städten oder Fürsten geprägt.
Liste der Italienzüge
- 951 Italienzug Liudolfs
- 951 1. Italienzug Ottos I.
- 961-965 2. Italienzug Ottos I.
- 966-972 3. Italienzug Ottos I.
- 980-983 Italienzug Ottos II.
- Kaiser Heinrichs Romfahrt
Literatur
- William M. Bowsky: Henry VII in Italy. The Conflict of Empire and City-State. Lincoln/Nebraska 1960.
- Roland Pauler: Die deutschen Könige und Italien im 14. Jahrhundert. Von Heinrich VII. bis Karl IV. Darmstadt 1997.
Weblinks
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