Rotfussvogelspinne

Rotfussvogelspinne
Rotfußvogelspinne
Rotfußvogelspinne (Avicularia metallica)

Rotfußvogelspinne (Avicularia metallica)

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Aviculariinae
Gattung: Avicularia
Art: Rotfußvogelspinne
Wissenschaftlicher Name
Avicularia metallica
Ausserer, 1875

Die Rotfußvogelspinne (Avicularia metallica) ist eine Vogelspinne aus der Gattung Avicularia und wurde zuerst 1875 von Anton Ausserer beschrieben.[1] Ihr englischer Name lautet "Pink Toe Tarantula".

Inhaltsverzeichnis

Lebensraum

Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Mittelamerika bis Ecuador und Nordbrasilien.[1] Die baumbewohnende Spinne hält sich gerne in Bromeliengewächsen auf, baut ihr festes Wohngespinst aber auch in höheren Baumregionen der Regenwälder. Entsprechend ihrer Herkunft braucht die Aviculaia metallica eine Tagestemperatur von 27-30 Grad und nachts sollte die Temperatur 21-24 Grad betragen. Eine Luftfeuchtigkeit von 65-75 % ist ideal.

Aussehen

Jungtiere

Die so genannten "Spiderlinge" haben bis zur ca. 5. Häutung komplett schwarze Beine und einen schwarzen Carapax (oberer Teil des Vorderkörpers der Spinne). Ihr Hinterleib schimmert Orange und ist schwarz gezackt.

Adulte Tiere

Den Namen "Rotfußvogelspinne" hat diese Art von den typischen roten bis rosafarbenen Fußspitzen im adulten Stadium. Diese roten Fußspitzen besitzen aber mehrere Avicularia-Arten, deshalb wird unter dem Namen „Rotfußvogelspinne“ auch noch die Avicularia avicularia verkauft. Der Körper und die Behaarung der Aviculaira metallica ist schwarz, weist aber, und zwar nur bei dieser Art, einen blaumetallischen Schimmer auf. Die schwarze Körperbehaarung ist sehr dicht, kann weiße Haarspitzen aufweisen und wirkt recht buschig. Adulte weibliche Exemplare können eine Körperlänge von ca. 6–8 cm erreichen.

Verhalten

Wie fast alle Vogelspinnen sind auch die Avicularia metallica vor allem nachtaktiv. Wegen ihres ruhigen und friedlichen Wesens ist sie ein beliebtes Terrarientier. Sie verteidigt sich durch "Ankoten" des Angreifers (Treffgenauigkeit bis zu 30 cm), was ihr die Flucht im Überraschungsmoment sichert. Wird sie aufgescheucht, kann die Rotfußvogelspinne sehr schnell rennen und macht auch überraschende Sprünge.

Haltung

Reinrassige Avicularia metallica sind inzwischen schwer zu finden, da sie oft unwissentlich mit anderen Avicularia-Arten gepaart werden, die ähnlich aussehen. Außerdem versuchen manche dubiosen Geschäftemacher ähnliche Arten als Avicularia metallica zu verkaufen, um einen höheren Preis zu erzielen.

Das Terrarium sollte mindestens 30 × 30 × 40 Zentimeter (Breite × Tiefe × Höhe) groß sein. Dieses wird unten mit etwa fünf Zentimeter Blumenerde. Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, sollte der Boden gelegentlich gewässert und bepflanzt oder mit Moos ausgelegt werden. Als Unterschlupf hat sich zum Beispiel eine Korkröhre bewährt. Es kann aber auch Korkrinde in eine Ecke des Terrariums gehängt werden. Es sollte auch für Klettermöglichkeiten durch Äste oder Grünpflanzen gesorgt werden. Die weibliche Vogelspinne dieser Art wird etwa 15 Jahre alt.

Fütterung

Gefüttert wird die Rotfußvogelspinne etwa einmal die Woche, je nach Körpergröße mit Heimchen, Heuschrecken oder Schaben. Die beste Zeit dafür ist kurz vor ihrer aktiven Phase, also abends. Die Futtertiere sollte man im Zoofachhandel erwerben, da bei selbstgefangenen Tieren die Gefahr von Parasiten oder Krankheiten besteht. Tiere, die nach zwei Tagen nicht gefressen wurden und Futterreste sollten wieder entfernt werden. Vor allem zum Zeitraum der Häutung darf kein Futtertier im Terrarium sein, da die Spinne in diesem Stadium schutzlos ist und von den Futtertieren angefressen werden kann. Die Jungtiere (Spiderlinge) können mit Fleischfliegen (Maden sind in jedem Angelladen erhältlich) gefüttert werden.

Aufzucht

Ein Pärchen der Avicularia metallica kann ohne Weiteres in einem größeren Terrarium zusammen gehalten werden. Spätestens beim Baubeginn des Kokons des Weibchens sollte das Männchen aber einzeln gesetzt werden. Das Weibchen sollte vor dieser anstrengenden Zeit viel fressen. Nach 9 bis 12 Wochen schlüpfen bis zu 150 Prälarven. Nach der ersten Häutung (nach ca. 2 Wochen) kommen die Jungtiere ins Larvenstadium. Nach weiteren zwei Wochen findet die zweite Häutung statt. Die Nymphen werden nun von der Mutter aus dem Kokon befreit. Als Spinnenhalter nimmt man der Spinnenmutter ihr Kokon noch während die Jungtiere im Prälarven- oder Larvenstadium sind und zieht so viele Tiere, wie man nachzüchten will, in einer Heimchendose auf. Sobald sich die Larven in das Nymphenstadium gehäutet haben, sollten sie einzeln gesetzt werden.

Einzelnachweise

  1. a b Norman I. Platnick, 2007. The World Spider Catalog, Version 7.5. American Museum of Natural History.

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