- Rubico
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Der Rubikon (auch Rubicon oder Rubico) ist ein kleiner Fluss, der südlich von Ravenna in die Adria mündet.
Historisch war der Rubikon Grenzfluss zwischen der römischen Provinz Gallia cisalpina und dem eigentlichen Italien, das zu klassischer römischer Zeit keine Provinz mehr war.
Bekannt wurde der Rubikon durch den römischen Bürgerkrieg, den Gaius Iulius Caesar ab 49 v. Chr. gegen Gnaeus Pompeius Magnus führte. Als der Römische Senat am 7. Januar beschloss, dass Caesar sein Heer entlassen und sein Imperium für Gallien und Illyrien niederlegen müsse, ehe er erneut für das Konsulat kandidieren dürfe, überschritt dieser am 10. Januar den Rubicon, der damals die Grenze zwischen Gallia Cisalpina und Italien bildete. Die bewaffnete Überquerung des Flusses in Richtung Süden war gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an den römischen Senat. Caesar war sich bewusst, dass es ab diesem Punkt kein Zurück mehr gab, was er in dem berühmten Zitat alea iacta est (Die Würfel sind gefallen.) zum Ausdruck brachte.
Die Lokalisierung des antiken Rubikon ist bis heute ungeklärt. Zuletzt bestimmte Benito Mussolini einen Fluss als „Rubicone“.[1]
Der heutige Rubicone entspringt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Florenz in den mittleren Höhenlagen der Apenninen. Er fließt dann durch den südlichen Teil der Emilia-Romagna an Forlì vorbei, passiert Ravenna im Süden und mündet ins Mittelmeer.
Rubikon als Metapher
Noch heute steht der Ausdruck „den Rubikon überschreiten“ dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen und stand Pate für ein psychologisches Handlungsmodell, das Rubikonmodell der Handlungsphasen in der Motivationstheorie von Heinz Heckhausen. Eine bekannte Verwendung dieser Metapher erfolgte in der als Rubikon-Rede bekanntgewordenen Ansprache, die der damalige südafrikanische Präsident Pieter Willem Botha im August 1985 hielt.
Belege
- ↑ Ulrich Gotter: Vom Rubicon nach Actium. Schauplätze der Bürgerkriege, in: Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.), Karl-Joachim Hölkeskamp (Hrsg.): Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt, Verlag C.H. Beck, München, 2006, S. 243
Weblinks
- Jona Lendering: Artikel bei Livius.org (englisch)
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