Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz (* 31. Mai 1967 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Ihr Studium der Englischen Sprache und Literatur, Spanischen Sprache und Personalwirtschaft schloss sie mit dem Magisterexamen ab; während der Studienzeit war sie Mitglied der türkischen Studentenvereinigung Hamburg und zwei Jahre lang deren Vorsitzende. Seit 1994 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin Projektleiterin der Körber-Stiftung im Bereich „Koordination Neue Projekte“ mit dem Schwerpunkt deutsch-türkische Projekte. Seit 1996 leitet sie deutsch-türkische Projekte im Bereich Jugend- und Wissenschaftsaustausch sowie Symposien zu Fragen der zwischenstaatlichen Beziehungen. Seit ihrem Abgeordnetenmandat ist Özoğuz von der Körber-Stiftung freigestellt worden.

Sie ist mit dem Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) verheiratet.

Politik

Von 2001 bis 2008 war Özoğuz Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort war sie migrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied im Innen-, Eingaben- und Familienausschuss.

Unter Druck gerieten sie und ihr Mann wegen der extremistischen Betätigung ihrer Brüder Yavuz und Gürhan, die das Internetportal Muslim-Markt betreiben. In einem taz-Interview erklärte sie, dass deren Ansichten in ihrer Familie die Ausnahme seien. Ihr Mann verwies in diesem Zusammenhang auf ihre Cousins, welche die Punkrock-Band Athena bilden.[1]

Zur Bundestagswahl 2009 wurde sie am 14. Februar des Jahres von der Landesvertreterversammlung der Hamburger SPD auf Platz zwei der Landesliste gewählt. Sie konnte sich bei einer Abstimmung gegen Sylvia Wowretzko mit 216 zu 102 Stimmen durchsetzten.[2] Bei der Bundestagswahl 2009 konnte sie in den Deutschen Bundestag einziehen. Dort ist Aydan Özoğuz Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Mitglied der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft.

Am 2. März 2010 ernannte die SPD-Bundestagsfraktion Aydan Özoğuz zur Integrationsbeauftragten der Fraktion.[3]

Im März 2011 riet sie in dieser Funktion den deutschen Muslimen, die von Innenminister Hans-Peter Friedrichs einberufene 'Deutsche Islamkonferenz' zu boykottieren, weil Friedrichs diese zu einer "Sicherheits-Partnerschaft" mit dem Staat gegen Islamisten aufgerufen hatte. Dies stieß auf Unverständnis und Kritik.[4] [5]

Sie kandidiert für den Posten einer stellvertretenden SPD-Vorsitzenden auf dem Anfang Dezember 2011 in Berlin stattfindenden SPD-Bundesparteitag.[6]

Weitere Mitgliedschaften

Özoğuz ist Mitglied des Kuratoriums der Muslimischen Akademie in Deutschland.[7]

Seit 2010 ist Aydan Özoğuz stellvertretendes Mitglied im Kuratorium des Deutschen Historischen Museums und ebenfalls stellvertretendes Mitglied im Kuratorium der Stiftung Haus der Geschichte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interview mit Aydan Özoğuz und Michael Neumann: Freiheit. Feigheit. Multikulti. taz.de, 8. Januar 2005, abgerufen am 16. Juni 2011
  2. Presseerklärung der SPD-Hamburg vom 16. Februar 2009
  3. SPD-Bundestagsfraktion Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz
  4. Handelsblatt: Islamkonferenz : Boykott-Aufruf der SPD sorgt für Eklat, spiegel.de 30. März 2011: SPD ruft Muslime zu Boykott der Islamkonferenz auf
  5. www.merkur-online.de Gröhe: Boykottaufruf zu Islamkonferenz unsäglich
  6. rp-online.de (Rheinische Post) 31. Oktober 2011: Die radikalen Brüder der Frau Özuguz
  7. Muslimische Akademie in Deutschland: Kuratoriumsmitglieder

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