Rumen Owtscharow

Rumen Owtscharow

Rumen Owtscharow (bulgarisch Румен Овчаров; * 5. Juli 1952 in Burgas) ist ein bulgarischer Politiker.

Lebenslauf

Owtscharow[1] absolvierte zunächst ein Hochschulstudium im Fach Nuklearenergie. Von 1979 bis 1984 arbeitete Owtscharow als Ingenieur im bulgarischen Atomreaktor Koslodoj, er gilt noch heute als klarer Befürworter der Atomenergie. Er war Mitglied der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP): Aus dieser Zeit ist bekannt, dass er die Abteilung »Wissenschaft, Technischer Fortschritt und höhere Ausbildung« beim Gebietskomitee der BKP in Blagoewgrad leitete (1984–1986). Bereits in der Regierung von Schan Widenow von 1986 bis 1990 amtierte Owtscharow mehrere Monate lang als Minister für Energie und Energieressourcen (Juni 1996 - Februar 1997). Von 1995 bis 1997 gehörte Owtscharow gemeinsam mit Andrei Lukanow dem Vorstand des russisch-bulgarischen Energiekonzerns »Topenergy« an, der die Lieferung russischen Gases nach Bulgarien und den Transit in die Nachbarländer kontrollieren sollte. Dem bulgarischen Parlament, dem »Narodno Sabranie«, gehört Owtscharow als Abgeordneter seit 1997 an. In der früheren Staatspartei BSP hat Owtscharow den Posten des Vorsitzenden des Stadtverbands der Hauptstadt Sofia inne und ist Stellvertreter von Parteichef Sergei Stanischew. Im Kabinett leitete Owtscharow vom August 2005 bis zum 5. Mai 2007 das Ressort für Wirtschaft und Energie, das als Superministerium galt.

Korruptionsvorwürfe

Rumen Owtscharow war im Frühjahr 2007 in den Korruptions- und Justizskandal um das Sofioter Fernwärmeunternehmen Toplofikatsija Sofija verwickelt[2]. Ihm wurde vorgeworfen, durch unzulässigen Druck auf die Sofioter Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zugunsten eines Geschäftsfreundes beeinflusst zu haben.[3] Am 2. Juni 2007 nahm der bulgarische Ministerpräsident Sergej Stanischew schließlich den Rücktritt Owtscharows als Wirtschafts- und Energieminister an. Sein Ministerium wurde von Petar Dimitrow übernommen.[4][5]

Einzelnachweise

  1. Mr. Rumen Ovcharov (en). Ministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus der Republik Bulgarien. Abgerufen am 14. November 2010.
  2. Sibina Krasteva: "Krokodilssumpf" In Bulgarien - Portal Europa, Der Standard. 15. Mai 2007. Abgerufen am 14. November 2010. 
  3. Frank Stier: Bulgaren ohne Lust auf Europa - Politik - Tagesspiegel, Tagesspiegel.de. 20. Mai 2007. Abgerufen am 14. November 2010. 
  4. Krassimir Martinow (13. Juni 2007): Regierungskoalition strebt politische Veränderungen an. Radio Bulgarien. Archiviert vom Original am 23. August 2007. Abgerufen am 6. Februar 2011.
  5. Stojana Georgiewa: Regierungsumbildung in Bulgarien, Eurotopics.net. 5. Juni 2007. Abgerufen am 14. November 2010. 

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