- Sergei Stanischew
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Sergei Stanischew (bulgarisch Сергей Станишев; * 5. Mai 1966 in Cherson, Ukraine) ist ein bulgarischer Politiker. Er ist Abgeordneter im Bulgarischen Parlament und Vorsitzende der Bulgarischen Sozialistischen Partei (BSP). Vom 16. August 2005 bis zum 26. Juli 2009 war er bulgarischer Ministerpräsident.
Sein Vater Dimitar Stanischew war Mitglied des Politbüros. Der Sohn studierte an der Moskauer Lomonossow-Universität und machte dort einen Bachelor-Abschluss.
Ministerpräsident
Bei der Wahl am 25. Juni 2005 errang er einen Sieg über die bisherige Regierung und löste damit Simeon Sakskoburggotski als Ministerpräsident ab. Die von Stanischew geführte Sozialisten bildeten daraufhin eine Große Koalition mit der Partei (NDSW) von Sakskoburggotski und der türkischen Minderheitspartei, der Korruption in großem Ausmaß vorgeworfen wird.
Anlässlich der Gewalt von Rechten gegen Homosexuelle während des Christopher Street Day 2008 sagte er, er sei zwar tolerant gegenüber Menschen, die in religiöser, sozialer oder anderer Hinsicht anders seien, doch die «Demonstration dieser Ausrichtungen» gefalle ihm nicht.[1] Er meinte damit nicht die prügelnden Rechten, sondern die demonstrierenden Homosexuellen.
Das Ende seiner Regierungszeit wurde durch den Stopp der EU - Finanzhilfen überschattet. Der Regierung wurde weiter Scheitern der EU-Politik sowie Korruption, eine unzureichende Bekämpfung der Mafia und das Fehlen einer angemessenen Jugendpolitik vorgeworfen[2]. Seit der Demokratisierung des Landes, war sie die bulgarische Regierung, die am Ende ihrer Regierungszeit das geringste Vertrauen bei der Bevölkerung genoss. Anfang 2009 schenkten ihr nur noch 15 % der Bulgaren Vertrauen, während 76 % gegen sie waren[3].
Bei den Parlamentswahlen von 2009 verloren alle Parteien der von Stanischew angeführten Koalition. Für die Sozialisten (Ex-Kommunisten), die danach mit nur 40 Abgeordneten im Parlament vertreten sind, war es das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte. Trotzdem konnte sich Stanischew innerhalb der Partei behaupten und behielt den Posten als Parteichef.
Einzelnachweise
- ↑ Gay Pride Parades Highlight Discrimination Against Homosexuals, www.dw-world.de. 28. Juni 2008.
- ↑ sueddeutsche.de, 29. Januar 2009
- ↑ www.mediapool.bg, 27. Januar 2009
Weblinks
- Lebenslauf (engl.)
Andrei Lukanow | Dimitar Popow | Filip Dimitrow | Ljuben Berow | Reneta Indschowa (interim) | Schan Widenow | Stefan Sofijanski (interim) | Iwan Kostow | Simeon Sakskoburggotski | Sergei Stanischew | Bojko Borissow
Siehe auch: Amtsinhaber vor 1990
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