Rutschen

Rutschen
Große Rutschbahn in einem Spielpark
Rutschbahn in Kaiserslautern

Eine Rutsche, auch Rutschbahn, ist eine schiefe Ebene aus einem glatten Material, auf der man sich dank der geringen Reibung und der Schwerkraft ohne eigenen Kraftaufwand abwärts bewegen kann.

Der Aufbau dient meist Kindern zum Vergnügen (Kinderrutsche) und wird in erster Linie auf Spielplätzen aufgestellt. Daneben gibt es vereinzelt Rutschen für Erwachsene in Gebäuden, so im Google Office Zürich und in der Technischen Universität München.

Eine Rutsche besteht normalerweise aus einer Leiter zum Hochklettern, die unmittelbar in die Rutschfläche übergeht (Bockrutschbahn). Wird die Rutschfläche direkt am Spielgerät angebracht, spricht man von einer Anbaurutsche. Die Rutsche wird auf beiden Seiten durch eine geländerartige Seitenwange begrenzt, die vor dem Abstürzen schützt. Das Vergnügen besteht im Herunterrutschen über die Rutschfläche im Sitzen oder im Liegen, der dabei erlebten Beschleunigung und der anschließenden Landung auf dem Boden, die meist durch Sand oder Mulch abgefedert wird. Rutschen unterscheiden sich in ihrer Höhe, der Neigung und Länge der Rutschfläche und im Design. Längere Rutschen können Kurven enthalten.

Bei einer Wasserrutsche läuft Wasser die Rutschfläche hinunter und verringert die Reibung zwischen der rutschenden Person und der Rutschfläche zusätzlich. Wasserrutschen findet man in Schwimm- und Freibädern.

Früher dienten aus Holz gefertigte Rutschen Bergarbeitern dazu, auf ihrem Arschleder rutschend in tiefer gelegene Bereiche des Bergwerks zu gelangen. Solche Rutschen können noch in Schaubergwerken besichtigt und ausprobiert werden, zum Beispiel in Sondershausen oder Berchtesgaden.

Rutschen, die nicht von Personen genutzt werden, sondern dem Transport von Materialien dienen, werden beispielsweise in der industriellen Produktion eingesetzt (z. B. Schüttröhren).

Umgangssprachlich werden als „Rutschbahn“ Wege oder Straßen bezeichnet, die aufgrund von starkem Regen durch das Phänomen des Aquaplanings (Wasserglätte) oder durch Glatteis für Fußgänger oder Kraftfahrzeuge nur mit einem erhöhten Sturz- bzw. Unfallrisiko benutzbar sind.

Eine Floßrutsche ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die wasserbauliche Einrichtung einer Floßgasse.

Siehe auch


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  • Rutschen [1] — Rutschen fördern wie die Fallrohre senkrecht oder in schräger Richtung von oben nach unten, ohne daß es – wie bei den Förderrinnen (s.d.) oder Förderrohren (s.d.) – eines mechanischen Antriebs oder einer besonderen Kraftäußerung bedarf… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Rutschen — Rutschen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn bekommt, aber nur in der niedrigen Sprechart üblich ist. 1) Für gleiten, in allen Fällen wo dieses Statt findet. Das Holz von einem Berge hinunter rutschen lassen. Daher man denn auch eine… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rutschen [2] — Rutschen (einschl. Fallrohre), Bd. 7, S. 522; s.a. Bodenspeicher, S. 87, Silos, Förderrinnen, S. 292, und [1]. Literatur: [1] Buhle, Massentransport (Stuttgart 1908), S. 237 ff.; ferner: Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1912, S. 1940 (Speicher mit …   Lexikon der gesamten Technik

  • rutschen — Vsw std. (15. Jh.), fnhd. rütschen Stammwort. Neben älterem rützen, rutzen. Weitere Herkunft unklar. ✎ Röhrich 2 (1992), 1266. deutsch d …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • rutschen — V. (Mittelstufe) sich gleitend nach unten bewegen Beispiele: Die Mütze ist ihm ins Gesicht gerutscht. Das Glas ist ihr aus der Hand gerutscht. rutschen V. (Aufbaustufe) auf einer glatten Fläche das Gleichgewicht verlieren Synonym: ausrutschen… …   Extremes Deutsch

  • Rutschen — Rutschen, 1) das Fortbewegen fester Körper auf einer Fläche ohne Aufhebung u. Veränderung der Hauptstützpunkte, entweder zu Folge der Schwerkraft auf einer geeigneten Fläche, od. als Fortsetzung einer durch einen äußern Impuls erlangten Bewegung… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rütschen — (Bergb.), ein Graben, das Tagwasser abzuleiten …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rutschen — Rutschen, transportable (aus Holz) oder feste (in die Kaimauer eingelassene) Gleitbahnen zum Umschlag der Schiffsgüter vom Waggon oder vom Lande in das Schiff …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rutschen — Rutschen, Gleitbahnen, s. Riesen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • rutschen — rutschen: Das seit dem 15. Jh. bezeugte Verb ist – wie z. B. auch »flutschen« ugs. für »schnell vonstatten gehen« – wahrscheinlich lautnachahmenden Ursprungs. – Dazu stellen sich die vorwiegend in der Umgangssprache gebräuchlichen Bildungen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • rutschen — schliddern (umgangssprachlich); abgleiten; flutschen (umgangssprachlich); den Halt verlieren; gleiten; verrutschen * * * rut|schen [ rʊtʃ̮n̩], rutschte, gerutscht <itr.; ist: a) [auf glatter Fläche] nicht fest stehen, sitzen oder haften; …   Universal-Lexikon

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