Rutsche

Rutsche
Große Rutschbahn in einem Spielpark
Rutschbahn in Kaiserslautern
Rutschenterminal Kevelaer

Eine Rutsche, auch Rutschbahn, ist eine schiefe Ebene aus einem glatten Material, auf der man sich dank der geringen Reibung und der Schwerkraft ohne eigenen Kraftaufwand abwärts bewegen kann.

Der Aufbau dient meist Kindern zum Vergnügen (Kinderrutsche) und wird in erster Linie auf Spielplätzen aufgestellt. Daneben gibt es vereinzelt Rutschen für Erwachsene in Gebäuden, so im Google Office Zürich und in der Technischen Universität München.

Eine Rutsche besteht normalerweise aus einer Leiter zum Hochklettern, die unmittelbar in die Rutschfläche übergeht (Bockrutschbahn). Wird die Rutschfläche direkt am Spielgerät angebracht, spricht man von einer Anbaurutsche. Die Rutsche wird auf beiden Seiten durch eine geländerartige Seitenwange begrenzt, die vor dem Abstürzen schützt. Das Vergnügen besteht im Herunterrutschen über die Rutschfläche im Sitzen oder im Liegen, der dabei erlebten Beschleunigung und der anschließenden Landung auf dem Boden, die meist durch Sand oder Mulch abgefedert wird. Rutschen unterscheiden sich in ihrer Höhe, der Neigung und Länge der Rutschfläche und im Design. Längere Rutschen können Kurven enthalten.

Rutschentypen

Wasserrutschen bzw. Rutschen allgemein werden in 3 Rutschentypen eingeteilt.

  1. Die Kastenrutsche (ein gerader Boden mit zwei aufrechten Seitenwangen). Sie ist der am häufigsten vorkommende Rutschentyp der vor allem bei Spielplatzrutschen Anwendung findet. Aber auch bei Hochgeschwindigkeitsrutschen, den sogenannten Freifallrutschen, wird dieser Rutschentyp eingesetzt, da diese aus Sicherheitsgründen meist nur mit einem geraden Verlauf geführt werden können. Die Kastenrutschen werden in drei verschiedenen Ausführungen gefertigt: Rutschenboden als schräge Ebene, als schräge Ebene mit Welle oder als Brachistochrone geformt (auch als Parabolrutsche bezeichnet).
  2. Die Halbschalenrutsche (offene Mulde). Sie findet meist dann Verwendung, wenn zusätzlich Kurven gebaut werden sollen. Aufgrund der vielen Möglichkeiten an Kurvenkombinationen und der damit einhergehenden Rutschenlänge, bietet dieser Rutschentyp ein besonders lang andauerndes und kurvenreiches Rutscherlebnis.
  3. Die Tunnelrutsche (geschlossene Röhre). Sie stellt eine Steigerung der Halbschalenrutsche dar. Tunnelrutschen bringen zusätzlich den abenteuerlichen Kick des "Black-hole-effect" mit sich, bei dem die Nutzer den Rutschenverlauf nicht sehen sondern lediglich spüren bzw. erahnen können. Dieser Rutschentyp wird vor allem bei hohen Abgangshöhen eingesetzt, da es sich hier um ein geschlossenes System handelt und damit das Herausfallen der Kinder ausgeschlossen werden kann.




Bei einer Wasserrutsche läuft Wasser die Rutschfläche hinunter und verringert die Reibung zwischen der rutschenden Person und der Rutschfläche zusätzlich. Wasserrutschen findet man in Schwimm- und Freibädern.

Früher dienten aus Holz gefertigte Rutschen Bergarbeitern dazu, auf ihrem Arschleder rutschend in tiefer gelegene Bereiche des Bergwerks zu gelangen. Solche Rutschen können noch in Schaubergwerken besichtigt und ausprobiert werden, zum Beispiel in Sondershausen oder Berchtesgaden.

Rutschen, die nicht von Personen genutzt werden, sondern dem Transport von Materialien dienen, werden beispielsweise in der industriellen Produktion eingesetzt (z. B. Schüttröhren).

Umgangssprachlich werden als „Rutschbahn“ Wege oder Straßen bezeichnet, die aufgrund von starkem Regen durch das Phänomen des Aquaplanings (Wasserglätte) oder durch Glatteis für Fußgänger oder Kraftfahrzeuge nur mit einem erhöhten Sturz- bzw. Unfallrisiko benutzbar sind.

Eine Floß- oder Kanurutsche ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die wasserbauliche Einrichtung einer Bootsgasse.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Rutschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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