Ryugyong Hotel

Ryugyong Hotel
Ryugyŏng Hot'el
Ryugyŏng Hot'el
Basisdaten
Ort: Pjöngjang, Nordkorea
Bauzeit: 1987–1992; 2008–2012 (geplant)
Status: in Bau
Baustil: Moderne
Architekt: Baikdoosan Architects
Technische Daten
Höhe: 330 m
Höhe bis zur Spitze: 330 m
Höhe bis zum Dach: 330 m
Rang (Höhe): 24. Platz (Welt)
1. Platz (Nordkorea)
1. Platz (Pjöngjang)
Etagen: 105
Nutzfläche: 360.000
Baustoff: Beton
Koreanische Schreibweise
Hangeul: 류경 호텔
Revidiert: Ryugyeong Hotel
McCune-R.: Ryugyŏng Hot'el

Das Ryugyŏng Hot'el (auch Yu-Kyung Hotel) ist ein seit 1987 im Rohbau befindliches und bislang nicht fertiggestelltes Hotelprojekt in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Es sollte nach Vollendung mit einer Höhe von 330 Metern das höchste Hotel der Welt und einer der höchsten Wolkenkratzer werden. Vorgesehen waren 3000 Zimmer auf 105 Etagen. Wegen dieser Zahl wird das Ryugyŏng Hot'el auch 105 Building genannt. Es gilt zurzeit als das höchste unbewohnte Gebäude der Welt.

Nordkorea gab etwa 750 Millionen US-Dollar für den Bau des Ryugyŏng Hot'els aus. Neben sieben Drehrestaurants sollte es über Casinos, Nachtclubs und japanische Lounges verfügen.

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Das Gebäude ist wie eine Pyramide aufgebaut, die im Winkel von 75 Grad nach oben ansteigt. Der Grundriss entspricht dabei einem gleichschenkligen Ypsilon. Die Fassadenverkleidung hätte aus verspiegeltem Glas bestehen sollen. An der Fassade der drei schrägen Außenseiten des Hotels sollten Aufzüge nach oben führen. Die Drehrestaurants hätten sich an der Spitze des Bauwerks befunden.

Höhe

Lange Zeit wurde die Höhe fälschlicherweise mit 300 m angegeben und erst später auf 330 Meter korrigiert. Damit war es das höchste als Hotel geplante Gebäude der Welt, bis es 2007 vom Rose Tower in Dubai überboten wurde. Es löste damals das Swissôtel The Stamford in Singapur mit 226 Metern Höhe als höchstes Hotel der Welt ab. Zudem war das Ryugyŏng Hot'el damals der siebthöchste Wolkenkratzer der Welt und das erste Bauwerk außerhalb New Yorks und Chicagos, das mehr als 100 Etagen besitzt. Immer noch ist es das höchste Gebäude der Stadt und Nordkoreas.

Baustopp

Das Hotel sollte eigentlich bis zu den Weltfestspielen 1989 fertiggestellt werden. Der Termin wurde jedoch wegen Material- und Konstruktionsproblemen verschoben. 1992 wurden die Bauarbeiten endgültig abgebrochen. Lediglich das Betongerüst war in seiner vollständigen Höhe fertiggestellt. Seitdem steht der Koloss ohne Fassade leer, ein Kran ist immer noch auf der Spitze montiert.

Über die wirklichen Gründe für den Baustopp und über die Zukunft der Bauruine kann nur spekuliert werden, da die nordkoreanischen Behörden die von weitem sichtbare Bauruine totschweigen. Sogar die offiziellen Stadtpläne und Karten geben die Position des Hotels nicht an. Mögliche Ursachen für den Abbruch der Bauarbeiten könnten Finanzierungsengpässe, Elektrizitätsknappheit, die vorherrschende Hungersnot im Land, mangelnde Qualität in der Ausführung oder ungeeigneter, da nachgebender Boden sein.

Pläne

Im Mai 2008 berichtete ein südkoreanischer Politiker, er habe erfahren, dass Nordkorea mit dem ägyptischen Mischkonzern Orascom Group, dessen Mobilfunktochter Orascom Telecom das geplante nordkoreanische Mobilfunknetz betreiben soll, einen Weiterbau vereinbart habe. Auch der südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun und weitere Quellen berichteten, aus nordkoreanischen Quellen von einem geplanten Weiterbau gehört zu haben.[1][2] Spiegel Online berichtete hingegen mehrere Monate später, Orascom würde lediglich ein UMTS-Netz einrichten.[3] Orascom hat mittlerweile bestätigt, dass eine „Verschönerung“ des Gebäudes als Teil eines 400-Millionen-US-Dollar-Deals vereinbart wurde.[4]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Kim So Yeol: Construction of the 105 Story Ryukyung Hotel Resumed in April. In: Daily NK. 20. Mai 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009. (engl.)
  2. North Korea's 'Hotel of Doom' wakes from its coma. In: Hong Kong Report. 20. Juli 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009. (engl.)
  3. Sascha Koesch / Fee Magdanz / Robert Stadler: UMTS für Nordkorea. In: Spiegel Online. 19. Dezember 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009.
  4. Barbara Demick: North Korea in the midst of a mysterious building boom. In: Los Angeles Times. 27. September 2008, S. 2. Abgerufen am 2. Januar 2009. (engl.)

Weblinks

39.036388888889125.730555555567Koordinaten: 39° 2′ 11″ N, 125° 43′ 50″ O


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