Rückhaltebecken Glashütte

Rückhaltebecken Glashütte
Rückhaltebecken Glashütte
Baustelle Stand September 2011
Baustelle Stand September 2011
Lage:
Rückhaltebecken Glashütte (Sachsen)
Rückhaltebecken
Rückhaltebecken
Dresden
Dresden
Glashütte in Sachsen

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Zuflüsse: Prießnitz (Müglitz)
Abflüsse: Prießnitz (Müglitz)
Größere Orte in der Nähe: Glashütte
Rückhaltebecken Glashütte (Sachsen)
Rückhaltebecken Glashütte
Koordinaten 50° 50′ 41″ N, 13° 45′ 14″ O50.84472222222213.753888888889Koordinaten: 50° 50′ 41″ N, 13° 45′ 14″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit: 1951–1953
Höhe über Talsohle: 8,8 m
Höhe über Gründungssohle: 9,5 m
Höhe der Bauwerkskrone: 388,6 m
Bauwerksvolumen: 8.400 m³
Kronenlänge: 75 m
Kronenbreite: 3,6 m
Böschungsneigung luftseitig: 1:2
Böschungsneigung wasserseitig: 1:2 und 1:3
Daten zum Stausee
Höhe des Stauziels: 387,9 m
Wasseroberfläche bei Vollstau: 2 ha
Speicherraum: 0,07 Mio. m³dep1
Einzugsgebiet: 10,5 km²
Bemessungshochwasser: 18 m³/s

Das Hochwasserrückhaltebecken Glashütte ist ein Rückhaltebecken im Freistaat Sachsen. Es dient dem Hochwasserschutz im Müglitztal (Osterzgebirge).

Inhaltsverzeichnis

Absperrbauwerk

Das ursprüngliche Absperrbauwerk war ein homogener Erddamm. Das Bauwerk wurde 1951-1953 oberhalb von Glashütte gebaut. Das gestaute Gewässer ist die Prießnitz (auch Brießnitz genannt), ein Nebenfluss der Müglitz. Das Becken ist im Normalfall leer, also ein „grünes Becken“, und wird nur bei Hochwasser eingestaut.

Zerstörung des Dammes

Der Damm wurde beim Hochwasser im August 2002 zerstört. Er brach am 12. August 2002 etwa um 16:30 Uhr. Die Flutwelle verursachte keine Todesopfer, rief aber im vom Hochwasser der Müglitz bis dato nicht betroffenen Stadtzentrum von Glashütte beträchtliche Beschädigungen und Zerstörungen hervor. Im Müglitztal war aufgrund der allgemein schweren Hochwassersituation kaum eine nennenswerte Schadensverstärkung durch den Dammbruch zu verzeichnen.[1] Der Staudamm wurde 2006 in der ursprünglichen Höhe wieder aufgebaut. Die Wiederaufbaukosten beliefen sich auf ca. 2,5 Mio. Euro.

Ausbau

Der Bauplatz für den großen Damm wurde 2009 bereits freigeschlagen
Der wieder aufgebaute Damm 2007, mit Hochwasser-Überlauf

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen plant im Zuge der Umsetzung von erweiterten Hochwasserschutzkonzepten, die nach der Flut 2002 erarbeitet wurden, den Ausbau des Rückhaltebeckens. Der neue Prießnitzdamm wird folgende Daten aufweisen:

  • Dammhöhe: 28,28 m über Gewässersohle
  • Kronenlänge: 167 m
  • Kronenbreite: 5 m
  • Stauraum: ca. 1,05 Mio. m³

Der Ausbau macht eine abschnittsweise Neutrassierung der Straße nach Johnsbach sowie der Zufahrt zum Stadtbad notwendig. Die Kosten für den Umbau, der im Februar 2009 begann, belaufen sich auf ca. 12 Mio. €.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Christian Striefler; Sächsische Staatskanzlei, Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Die Flut - ein Blick zurück nach vorn. Freistaat Sachsen, Zentraler Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung, Dresden 2003 (enthält Informationen zum Dammbruch, gratis, ohne ISBN).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Antje Bornschein: Gefahrenkarten – ein Instrument zur Risikoabschätzung infolge eines hypothetischen Talsperrenbruches, Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden • 55 (2006) Heft 3–4. In dieser Veröffentlichung sind die Abflussspitzen in der Prießnitz und in der Müglitz infolge des Dammbruchs dargestellt.
  2. Maik Brückner: Damm wird dreimal so hoch. Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 13. Juni 2008, S. 20

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