- Müglitz (Fluss)
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Müglitz Gewässerkennzahl DE: 53718 Lage Sachsen Flusssystem Elbe Abfluss über Elbe → Nordsee Quelle im Osterzgebirge an der Grenze zwischen Sachsen und Tschechien
50° 43′ 38″ N, 13° 49′ 1″ O50.727148413.8168802749Quellhöhe 749 m ü. NN Mündung in Heidenau in die Elbe 50.977313.8823113Koordinaten: 50° 58′ 38″ N, 13° 52′ 56″ O
50° 58′ 38″ N, 13° 52′ 56″ O50.977313.8823113Mündungshöhe 113 m ü. NN Höhenunterschied 636 m Länge 49 km Einzugsgebiet 209 km² Kleinstädte Altenberg, Glashütte, Dohna, Heidenau Gemeinden Müglitztal Die Müglitz ist ein etwa 49 km langer, linker Nebenfluss der Elbe in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Sie entsteht im Osterzgebirge an der Grenze zwischen Sachsen und Tschechien bei dem abgerissenen böhmischen Dorf Müglitz (tschech. Mohelnice) aus zwei Quellbächen:
- Die Weiße Müglitz (tschech. Mohelnice) entspringt in Grenznähe nahe dem ehemaligen Dorf Vorderzinnwald (tschech. Přední Cínovec) und bildet dann den Grenzbach zu Sachsen.
- Der Schwarzbach (auch Schwarze Müglitz (tschech. Černý potok) bzw. Sörnitz oder Sernitz genannt) entspringt beim aufgelassenen Dorf Ebersdorf (tschech. Habartice) und durchfließt in seinem Mittellauf den nördlichen Teil der „Schwarzen (moorigen) Wiesen“. Der Name Sörnitz ist von slawisch Zornice (= Mühlbach) herzuleiten. Beim Unwetter vom 8. Juli 1927 wurde das Gewässer zum Wildbach, der den Boden aufriss, sein Bett veränderte und als hochgebirgsartige Mure talwärts floss. Von der Quelle im Haberfeldwald an bezeichnet der Bachlauf auf über 2 km Erstreckung die Staatsgrenze.
Ab dem deutschen Dorf Müglitz, das sich nur etwas unterhalb des Zusammenflusses von Weißer Müglitz und Schwarzbach befindet, verläuft die Müglitz ausschließlich auf sächsischem Gebiet. Sie fließt u. a. durch die Orte Lauenstein, Glashütte, Müglitztal und Dohna, bevor sie in Heidenau in die Elbe mündet.
Hochwasser
Die Müglitz, normalerweise ein ruhiges Flüsschen, kann bei entsprechender Wetterlage, insbesondere Vb-Wetterlagen, zu einem reißenden Strom werden. Aufzeichnungen zufolge ereigneten sich in dem Tal zwischen 1609 und 2002 achtzehn schwere Hochwasserkatastrophen, so die Fluten von 1897, das Hochwasser von 1927, das Hochwasser von 1957 und das Elbehochwasser 2002. Zum Hochwasserschutz wurde oberhalb von Lauenstein das Rückhaltebecken Müglitztal errichtet.
Verkehrliche Erschließung
Die aufblühende Holz- und Papierindustrie sowie die Glashütter Uhrenfertigung und daran gekoppelte feinmechanische Betriebe forderten Mitte des 19. Jahrhunderts eine bessere Verkehrsanbindung an das Elbtal und an Dresden. Zwischen 1846 und 1864 wurde das Tal deshalb durch eine Talstraße erschlossen. Die Straße ist heute im Abschnitt Heidenau–Lauenstein(–Altenberg) als Staatsstraße S 178 klassifiziert und eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen zwischen dem oberen Elbtal und dem Osterzgebirge. Eine durchgängige Befahrbahrkeit des Tales ist oberhalb von Lauenstein durch den Bau des Rückhaltebecken Müglitztal nicht mehr gegeben.
1890 wurde die Müglitztalbahn errichtet, die dem Fluss bis Lauenstein folgt.
Tourismus
Das Müglitztal ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Bereits der sächsische König Johann rühmte es im 19. Jahrhundert als „das schönste Tal Sachsens“. Baulich sehenswert sind u. a. der Ortskern von Dohna sowie Schloss Weesenstein und Schloss Lauenstein.
In den 1990er-Jahren entwickelte sich das Müglitztal zu einem Klettergebiet mit über 200 Routen. Schon zuvor wurde das Müglitztal als Trainingsgebiet zum Klettern genutzt.
Siehe auch
Literatur
- Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Hrsg.]: Um Altenberg, Geising und Lauenstein. Werte der deutschen Heimat, Band 7. Berlin 1964.
- Martin Ernst & Manfred Stephan: Rezente Hochflutsedimente der Müglitz südlich Dresden (Erzgebirge, Sachsen) im Vergleich mit Sandsteinbänken der Erdgeschichte. Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, Neue Folge, 89: 11–35, Stuttgart 2007.
- Jürgen Helfricht: Wahre Geschichten um Sachsens schönstes Tal. Tauchaer Verlag, Taucha 2000, ISBN 3897720221.
Weblinks
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