S-tog

S-tog
S-Bahn-Zug der neuesten Generation in København H (Kopenhagen Hauptbahnhof)

Das S-tog ist die S-Bahn im Großraum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Das S-tog-System entwickelte sich schrittweise seit der Inbetriebnahme der ersten elektrisch betriebenen Eisenbahnstrecke Dänemarks 1934 und umfasst heute sieben Linien. Diese bedienen ein 155 Kilometer langes, vom übrigen Regional- und Fernverkehrsnetz vollständig unabhängiges Streckennetz mit 84 Bahnhöfen. Betreiber ist die Aktiengesellschaft DSB S-tog, eine 100-prozentige Tochter der dänischen Staatsbahn DSB.

Die Kopenhagener S-Bahn ist zusammen mit der Metro Hauptlastträger des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt Kopenhagen. Täglich verkehren etwa 1.100 S-tog-Züge, die rund 240.000 Fahrgäste, darunter etwa 4.000 Nutzer mit Fahrrad, befördern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Logo des S-tog

Der Name wurde durch eine Umfrage der dänischen Zeitung Politiken vom 17. Februar 1934 ausgewählt. Das vom deutschen System (siehe S-Bahn) inspirierte „S“ steht allerdings nicht für „Schnell-“ oder „Stadt“-Bahn, sondern hat keine feste Bedeutung.

Die erste Strecke Klampenborg–Hellerup–Vanløse–Frederiksberg wurde dann am 3. April 1934 eröffnet und war zugleich die erste elektrisch betriebene Eisenbahnstrecke des Landes (außer Straßenbahnen). Am 5. Mai 1934 folgte die Strecke von Hellerup nach København H, die vom 1. November bis Valby verlängert wurde. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde das Netz noch bis zu den Nachbarstädten Hillerød und Køge sowie den Vororten Farum, Ballerup und Høje Tåstrup verlängert.

2005 wurde die vorläufig letzte Strecke eröffnet, die Ringbahn von Hellerup nach Ny Ellebjerg, die eine nord-südliche Fahrt ermöglicht, ohne die Stammbahn durchs Stadtzentrum zu befahren. Die Strecke besteht aus einem früher unelektrifizierten, nur von Güterzügen befahrenen Umgehungsgleis sowie der schon vorhandenen S-Bahn-Strecke Hellerup–Vanløse.

Streckennetz

S-train diagram.svg

Die Strecken des S-tog-Systems erschließen den Westen und den Norden des Großraumes Kopenhagen. Die Stammstrecke verläuft von Valby über København H (Hauptbahnhof), Nørreport (Kreuzungspunkt mit der Metro) und Østerport bis Svanemøllen und Hellerup. Es existieren folgende Linien:

  • A Farum – København H (Hauptbahnhof) – Hundige (– Solrød Strand)
  • B Holte – København H – Høje-Taastrup
  • Bx Østerport – København H – Høje-Taastrup
  • C Klampenborg – København H – Ballerup (– Frederikssund)
  • E Hillerød – København H – Køge
  • F Hellerup – Ny Ellebjerg
  • H (Farum –) Østerport – København H – Frederikssund

Das S-Bahn-Netz in Kopenhagen wurde als erster und auf lange Zeit einziger Teil des dänischen Eisenbahnnetzes elektrifiziert. Man benutzte das Gleichstromsystem mit 1,5 kV und regulärer Fahrleitung. Erst 1986 wurde die erste Fernbahn-Elektrifizierung in Betrieb genommen, jedoch mit 25 kV 50 Hz. Auch die Bahnsteighöhe unterscheidet sich von der der Fernbahn. Dadurch ist das S-Bahn-Netz vom Regional- und Fernbahnnetz völlig getrennt. Auf zentralen Strecken (z. B. von Klampenborg nach Hellerup und an der ganzen Stammstrecke durch København H bis Høje-Taastrup entlang) verlaufen zwei S-Bahn-Gleise und zwei elektrifizierte Fernbahngleise parallel. Auf einigen S-Bahn-Strecken werden auch Güterlieferungen vorgenommen, die dann mit fahrleitungsunabhängigen Dieselloks erfolgen. Im Zuge einer geplanten Verlängerung der S-Bahn nach Roskilde wurde mit Doppelsystem-S-Bahn-Zügen kalkuliert; technische Probleme führten jedoch zur Aufgabe des Projektes.

1989 wurde die Regionalstrecke nach Frederikssund zu einer S-Bahn umgestaltet; anders als bei den übrigen Strecken war diese eingleisig und besaß Straßenkreuzungen, war sonst aber völlig im Taktfahrplan des S-Bahn-Netzes integriert. 2000 wurde sie zum üblichen, doppelgleisigen S-Bahn-Standard ausgebaut.

Seit dem 23. September 2007 gilt ein neuer Fahrplan. Dabei wurde die Linienanzahl reduziert. Dafür fahren jetzt alle Linien im 10-Minuten-Takt (außer den Linien Bx und H), die Halbringlinie F sogar im 5-Minuten-Takt. Früher bestand auf allen Linien ein 20-Minuten-Takt. Die Grundlinien waren mit Buchstaben bezeichnet (z.B. A), die Verstärkerlinien werktags erhielten noch ein „+“ (z.B. A+) und Linien, die meist unter Auslassung einiger Halte nur im Berufsverkehr fuhren, erhielten ein „x“ (z.B. Bx). Letztere Bezeichnung hat sich bei der Linie Bx noch erhalten.

Trotz der Taktverdichtung werden die Linien E, H und Bx noch als Expresslinien betrieben. Sie halten nicht an allen Stationen und ermöglichen so kürzere Fahrzeiten in die weiter entfernt gelegenen Vororte von Kopenhagen. Da die überall haltenden Linien nun ganztägig in einem exakten 10-Minuten-Takt fahren, können die Expresslinien teilweise nicht mehr ganz so viele Stationen auslassen wie vorher, da die zweigleisigen Strecken kein Überholen zulassen.

Im Nachtverkehr am Wochenende wird die Linie A bis Køge, die Linie B bis Hillerød und die Linie C bis Frederikssund verlängert, die Linien E und H entfallen. Dadurch ergibt sich auf allen Strecken ein Stundentakt.

Fahrzeuge

Weblinks


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