- SELinux
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SELinux (Security-Enhanced Linux, deutsch sicherheitsverbessertes Linux) ist eine Erweiterung des Linux-Kernels, die den ersten Versuch darstellt, das FLASK-Konzept der NSA umzusetzen. Es implementiert die Zugriffskontrollen auf Ressourcen im Sinne von Mandatory Access Control. SELinux wird maßgeblich von der NSA und von dem Linux-Distributor Red Hat entwickelt. Unternehmen wie Network Associates, Secure Computing Corporation, und Tresys sind bzw. waren ebenfalls an der Arbeit an SELinux beteiligt, besonders Tresys übernimmt vermehrt Aufgaben am Projekt.
SELinux setzt sich aus einem Kernel-Patch und aus zahlreichen Erweiterungen für Systemprogramme zusammen. Für das Festlegen der Regeln gibt es eine sogenannte Policy, die momentan von Tresys herausgegeben wird. Die meisten Distributionen bieten spezielle SELinux-Policy-Pakete für ihre Programme an, die die Policy um das jeweilige Programm erweitern.
Inhaltsverzeichnis
Integration in Linux-Kernel
Für Kernel 2.4.x gibt es einen Patch, in Kernel 2.6.x ist SELinux direkt integriert. Die Linux-Distribution Fedora (ein durch Red Hat gesponsertes Projekt) ist die erste Distribution, die von Haus aus SELinux-Unterstützung mitliefert. Fedora Core 3 und Red Hat Enterprise Linux 4 wurden als erste Distributionen mit voller SELinux-Unterstützung ausgeliefert. Mittlerweile ist es ebenfalls fester Bestandteil von CentOS, Hardened Gentoo und openSUSE. Unter Ubuntu sowie Debian ist dieses über die Paketverwaltung nachinstallierbar.[1][2] Die Implementierung für Slackware ist noch in Arbeit.
Werkzeuge
Neben den offiziellen SELinux-Werkzeugen existieren zahlreiche nützliche Werkzeuge, die das Arbeiten mit SELinux erleichtern.
Setroubleshoot benachrichtigt über ein Task-Symbol über durchgesetzte Beschränkungen von Programmen und stellt auf Anfrage zusätzliche Informationen wie auch mögliche Lösungsvorschläge bereit, um das Problem zu beheben. SLIDE ist eine IDE für die Entwicklung der Richtlinie, die in Form einer Eclipse-Erweiterung veröffentlicht wird. Das Programm apol ist für die Analyse von Richtlinien zuständig.
Kritik
An SELinux wird oft kritisiert, dass es viel zu komplex sei, um von normalen Benutzern administriert werden zu können. Das habe zur Folge, dass die meisten Benutzer ein solches System entweder nur unsicher konfigurieren oder SELinux komplett abschalten. Mit dem Versprechen, leichter konfigurierbar zu sein, hat deshalb Immunix das Tool AppArmor als Alternative etabliert, das ab 2007 durch Novell weiter betreut wurde.
Siehe auch
Weblinks
- NSA-Projekt-Seite zu SELinux (englisch)
- SELinux-Projekt-Seite des Fedora-Projektes (englisch)
- Tresys-Projekt-Seite zu SELinux (englisch)
- setroubleshoot - graphische Oberfläche für SELinux (englisch)
- Thorsten Scherf: Mandatory Access Control mit SELinux. In: ADMIN-Magazin. Linux New Media AG, abgerufen am 15. März 2010.
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.