SS-Fallschirmjägerbataillon 600

SS-Fallschirmjägerbataillon 600
Otto Skorzeny mit Soldaten des SS-Fallschirmjäger-Bataillon 600 an der Oder 1945

Das SS-Fallschirmjägerbataillon 500 (später 600) war eine Luftlande- und gleichzeitig auch eine Bewährungseinheit der Waffen-SS. Sie wurde erst im Jahre 1943 aufgestellt und umfasste insgesamt ca. 1.000 Mann, die zum Teil aus Freiwilligen, zum Teil aus Straflagern rekrutiert wurden.

Werdegang

Das Bataillon wurde in den letzten Kriegsjahren vor allem auf dem Balkan eingesetzt, daher lagen die Ausbildungsstätten in Madaruschka-Banja bei Kraljevo bzw. in Papa in Ungarn. Kommandeur war SS Sturmbannführer Milius. Bekannt wurde die Einheit durch den Versuch, in einer Kommandoaktion die Führung des jugoslawischen Widerstands um Tito zu zerschlagen (Operation Rösselsprung).

Auch bei der Besetzung der Stadt Budapest durch die Wehrmacht im Frühjahr 1944, im Rahmen des "Falls Margarete", spielte das SS-Fallschirmjägerbataillon eine entscheidende Rolle. Die deutsche Besetzung Ungarns hatte zur Folge, dass binnen weniger Monate rund 400.000 Juden nach Polen deportiert wurden. Später wurde das Bataillon nach Neustrelitz verlegt und wieder aufgefüllt. Geplant war, es in den von den sowjetischen Truppen eingeschlossenen Städten im Osten einzusetzen, doch kam es dazu angesichts der rasch zusammenbrechenden Front nicht mehr. Stattdessen wurde das Bataillon im Frühjahr 1945 bei den Kämpfen an der unteren Oder eingesetzt. Es musste sich vor dem sowjetischen Angriff im mecklenburgischen Raum immer weiter nach Westen zurückziehen und geriet schließlich bei Hagenow in US-Kriegsgefangenschaft.

Literatur

  • Rolf Michaelis: Das SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500/600, Michaelis-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-930849-35-6.
  • Jerzy Woydyłło: Desant na Drwar, MON, a.a.O. 1965. (polnische Monografie)
  • Kunzmann-Milius: Fallschirmjäger der Waffen-SS im Bild, ISBN 3-935102-18-6.

Weblinks


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