Sabiren

Sabiren

Die Sabiren waren ein frühes Volk, das in der Kaspische Senke vor der Ankunft der Avaren siedelte.

Die Sabiren scheinen ein Turkvolk gewesen zu sein, möglicherweise mit hunnischem Ursprung. Sie lebten vor allem in der pontischen Steppe, die im Osten vom kaspischen Meer, im Westen durch das Schwarze Meer und im Süden durch den Kaukasus begrenzt wurde.

Im Jahr 552 wechselten die Sabiren, die zunächst mit den persischen Sassaniden alliiert waren, ihre Neigung hin zu Rom und marschierten im Kaukasus sein. Kurz darauf wurden sie zunächst von den Awaren erobert und danach von den Göktürken. Um 700 verschwanden sie weitgehend aus den Geschichtsaufzeichnungen. Vermutlich gingen sie in den Khasaren und Bulgaren auf. Einzelne byzantinischen Quellen erwähnen noch Sabartoi asphaloi als eine Selbstbezeichnung der Magyaren.

Andere Quellen behaupten, dass ein Stamm oder Rest der Sabiren genannt Suaren sich an der mittleren Wolga niederließ, wo sie später mit den Wolga-Bulgaren verschmolzen. Tatsächlich wurde eine der früheren Städte der Wolga-Bulgarien Suar oder Suwar genannt. Heute nehmen manche Historiker der Tschuwaschen an, dass ihre Nation teilweise auf die Sabiren zurückgeht.

Andere Quellen schreiben den Sabiren die Gründung diverser Städte am Kaspischen Meer in Dagestan zu. Genannt werden Khaydan und Jidan. Weitere Quellen nennen eine zweite Stadt, die ebenfalls einen angelehnten Namen, nämlich Suvar trägt und in Daghestan liegt.

Im Internet finden sich zahlreiche Spekulationen, die die Sabiren mit einem Volk aus dem bronzezeitlichen Mesopotamien, den Subaräern oder den Subartu, oder gar mit den Sumerern in Verbindung bringen. Ernst zu nehmende etymologische Argumentationen sind in diesem Zusammenhang jedoch nicht zu erkennen.

Gewisse russische Historiker, u.a. Lew Gumiljow glauben, dass der slawische Stamm der Sewerjanen, Bewohner der Kiewer Rus und später von Russland und der Ukraine, die ethnische Gruppe genannt Sewrjuki Nachkommen der Sabiren sein könnten. Gumilew hebt dabei heraus, dass die Sewrjuki sich von den anderen Russen und Ukrainern bis zum 17. Jahrhundert unterschieden und dass es immer noch Orte gibt mit daran angelehnten Namen gibt, wie etwa Nowgorod-Sewerski. Gumilew stimmt dabei mit denen überein, die annehmen, dass die Sabiren ein Teil der Hunnen waren, aber dabei nicht aus dem Turk-Bereich abstammen sondern vielmehr den Ugriern zuzuordnen sind.

Literatur

  • Burchard Brentjes, L. Bretanizki, B. Weimarn: Die Kunst Aserbaidschans vom 4. bis zum 18. Jahrhundert. Leipzig 1988, S. 11
  • Burchard Brentjes: Die Ahnen Dschingis-Chans. Berlin 1988, S. 111

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