- Saint-Malo
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Saint-Malo (Sant-Maloù) Region Bretagne Département Ille-et-Vilaine Arrondissement Saint-Malo (Unterpräfektur) Kanton Hauptort von 2 Kantonen Saint-Malo-Nord & Saint-Malo-Sud Gemeindeverband Communauté d’agglomération du Pays de Saint-Malo Koordinaten 48° 39′ N, 2° 1′ W48.647222222222-2.00888888888895Koordinaten: 48° 39′ N, 2° 1′ W Höhe 5 m (0–51 m) Fläche 36,58 km² Einwohner 48.211 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 1.318 Einw./km² Postleitzahl 35400 INSEE-Code 35288 Website http://www.ville-saint-malo.fr/
Altstadt (links) und Hafenanlagen von Saint-MaloSaint-Malo (bretonisch Sant-Maloù) ist eine Stadt mit 48.211 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs im Département Ille-et-Vilaine. Aufgrund ihres historischen Stadtkerns und ihrer Festungsanlagen ist sie einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Saint-Malo liegt an der Côte d'Émeraude (deutsch: Smaragd-Küste) im Norden der Bretagne, an der Mündung des Flusses Rance, gegenüber dem Badeort Dinard. Der historische Stadtkern intra muros (innerhalb der Stadtmauern) macht etwa 20 % der Gesamtfläche der Stadt aus und wird von drei Seiten vom Wasser umspült. In der Bucht von Saint-Malo kann man einen der größten Gezeitenunterschiede Europas bestaunen: bis zwölf Meter Differenz zwischen Niedrigwasser und Hochwasser. Drei der vorgelagerten Inseln Grand Bé, Petit Bé sowie das Fort National (Festungsbau durch Vauban 1689) sind daher bei Niedrigwasser zu Fuß erreichbar. In der Flussmündung der Rance befindet sich das größte Gezeitenkraftwerk der Welt.
Geschichte
Ursprung der Stadt war die gallo-römische Siedlung Aleth, die auf einer Halbinsel dem heutigen Stadtteil St. Servan vorgelagert war. Lange schützte die strategisch günstige Lage die Bewohner vor Eindringlingen. Im 6. Jahrhundert begann der walisische Mönch Machutus, auch Maclou oder Maclovius genannt, dessen Name im Französischen zu Malo wurde, mit der Missionierung der Einwohner. Allmählich begann die Siedlung zu wachsen und sich auf das benachbarte Festland auszudehnen. Der Schutzheilige und damit Namensgeber des neuen Stadtteiles wurde der Heilige Servan. Im 12. Jahrhundert verstärkte sich der Druck auf die Siedlung durch Überfälle der Normannen immer mehr. Die nördlich gelegene Insel, heute "Intra muros", schien den nötigen Schutz zu bieten. 1142 siedelte auch der Bischof auf die Insel und errichtete dort eine Kathedrale (Saint-Vincent). In den folgenden Jahren begann der Bau einer mächtigen Wehrmauer, die der Stadt, jetzt Saint-Malo genannt, lange Zeit Sicherheit und Unabhängigkeit bot.
Ihre Blütezeit erreichte die Stadt im 16. Jahrhundert. Durch Fischfang und Handel erlangte Saint-Malo Wohlstand. 1590 wurde gar eine eigene Republik ausgerufen. Diese war Grundlage für das Selbstbewusstsein der Bewohner, die sich "Malouinen" (frz. malouins) nannten. Gefürchtet war Saint-Malo bei holländischen und englischen Handelsschiffen, war die Stadt doch die Heimat wilder Korsaren, allen voran Robert Surcouf, der mit seinem schnellen und wendigen Schiff „Renard“ (Fuchs) auf Beutezug ging. Er war dabei so erfolgreich, dass er sich mit 35 Jahren zur Ruhe setzen konnte.
Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde Saint-Malo zu etwa 85 Prozent durch Bombardierungen zerstört, da der damalige Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich weigerte zu kapitulieren. Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau, der auch sehr gut gelang. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt. 1967 wurden die benachbarten Orte Saint-Servan und Paramé eingemeindet.
Saint-Malo heute
Heute hat Saint-Malo etwa 54.300 Einwohner und ist neben einem Touristenort (siehe auch Rothéneuf) auch ein wichtiges Industriezentrum. Die Industriebetriebe befinden sich aber alle „extra muros“, also außerhalb der (Stadt-)Mauern. Im Wappen der Stadt befindet sich ein Hermelin, das mit dem Armenmantel über das Stadttor geht, sowie der Wahlspruch der Stadt „semper fidelis“ (sich selbst immer treu). Da die Einwohner von Saint-Malo sehr stolz auf ihre Stadt sind, lautet ihr Leitspruch: „Ni Français, ni Breton, Malouin suis“ (weder Franzose, noch Bretone, Einwohner von Saint-Malo bin ich).
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1793 1856 1901 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 Einwohner 10.730 10.809 11.486 17.137 42.2971 45.030 46.347 48.057 50.675 52.737 Quellen: Cassini und INSEE; 1 nach dem Zusammenschluss von Saint Malo, Saint-Servan und Paramé im Jahr 1962 Städtepartnerschaften
Saint-Malo pflegt eine Städtepartnerschaft mit Port Louis, der Hauptstadt des Inselstaates Mauritius.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jacques Cartier (1491–1557), der 1534 Kanada entdeckte.
- René Duguay-Trouin (1673–1736), Korsar und Freibeuter
- Pierre Louis Moreau de Maupertuis (1698–1759), Mathematiker, Astronom und Philosoph
- Bertrand François Mahé de La Bourdonnais (1699–1753), Admiral
- Julien Offray de La Mettrie (1709–1751), französischer Arzt und Philosoph
- Marc-Joseph Marion du Fresne (1724–1773), französischer Entdecker
- Joseph Quesnel (1749-1809), kanadischer Komponist, Schriftsteller und Schauspieler
- François-René de Chateaubriand (1768–1848), Politiker und Dichter. Sein Grab befindet sich auf der vorgelagerten Insel Grand Bé.
- François Broussais (1772–1838), Mediziner
- Robert Surcouf (1773–1827), Korsar in Diensten Napoleons.
- Félicité de Lamennais (1782–1854), französischer Priester und Religionsphilosoph
- Jean Marie Constant Duhamel (1797–1872), Mathematiker und Physiker
- Martin Fourichon (1809–1884), Admiral und Marineminister
- Alain Cuny (1908–1994), Schauspieler
Siehe auch:
Weblinks
Commons: Saint-Malo – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Saint-Malo Informationen und Bilder
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