- Saint-Martin-d’Ardèche
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Saint-Martin-d’Ardèche Region Rhône-Alpes Département Ardèche Arrondissement Privas Kanton Bourg-Saint-Andéol Koordinaten 44° 18′ N, 4° 34′ O44.3036111111114.565555555555660Koordinaten: 44° 18′ N, 4° 34′ O Höhe 60 m (41–210 m) Fläche 5,53 km² Einwohner 860 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 156 Einw./km² Postleitzahl 07700 INSEE-Code 07268 Saint-Martin-d’Ardèche ist ein kleiner südfranzösischer Ort mit 860 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Ardèche am Ende der Ardèche-Schlucht. Das d’Ardèche im Namen bezieht sich auf den Fluss.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor der französischen Revolution hieß das Dorf St-Martin de la Pierre oder provenzalisch de la Peyre; in mittelalterlichen Dokumenten ist der kleine, von Anglern und Schiffern bewohnte und zu Aiguèze gehörende Weller einfach Petra benannt. Als Saint-Martin selbst wird das Dorf erst am Anfang des 16. Jahrhunderts erwähnt, als der Bischof des nahen Bistums Viviers sich ein Kieselsteinschlösschen unweit des Dorfs erbauen ließ. Zum Ort Aiguèze am gegenüberliegenden Ufer der Ardèche gehörte historisch also Saint-Martin wie die Nachbardörfer Le Garn und Laval-Saint-Roman - d.h. zum Herzogtum Uzès - bis zur Gebietsreform der französischen Revolution: Aiguèze wie Le Garn und Laval wurden dem Département Gard zugeordnet. 1895 wurde in Saint-Martin eine Steinbrücke errichtet, um Aiguèze ganzjährig erreichen zu können. Sie bestand nur bis zur Überschwemmung Anfang September 1900. 1905 wurde eine neue Hängebrücke gebaut, die noch dort steht (erst Juli 2005 offiziell eingeweiht...). Staudämme in den Cevennen beruhigen nun die Ardèche und ihren wilden Nebenfluss Chassezac.
Ardèche - Genuss und Furcht
Im Spätsommer 2004 wurde die Gegend von einer schweren Flutkatastrophe getroffen. Es hatte zwei Tage lang so stark in den Cévennen geregnet, dass mehrere Flüsse (Cèze, Gard) innerhalb von 6 Stunden auf über 8 bis 10 m anstiegen. Mittelalterliche Brücken wurden zerstört (Pont St-Nicolas bei Uzès, sog. Charles-Martel-Brücke in La Roque-sur-Cèze), Städte und Dörfer an der Rhône überschwemmt (Codolet, Aramon, Arles Vororte, usw.). Der Fluss Ardèche stieg nur „wie üblich“ - Saint-Martin wurde also weniger getroffen: ein Campingplatz wurde evakuiert und drei Läden am Flussufer standen unter Wasser. Insgesamt kamen bei der Katastrophe 11 Menschen in Département Gard ums Leben.
Liebespaar Zufluchtsort
Von 1938 bis 1941 lebte der Maler Max Ernst zusammen mit Leonora Carrington in einem abgelegenen Bauernhof in Saint-Martin-d’Ardèche. Sein ehemaliges Wohnhaus steht unter Denkmalschutz, kann aber nicht besichtigt werden. Gleichwohl kann man von Ernst durchgeführte Fassadenarbeiten von der Straße aus sehen.
Tourismus
Zwischen März und November ist Saint-Martin ein beliebtes Urlaubsziel für Kanuten, Höhlenliebhaber und Wanderer. Durch die Stauung der Ardèche im Ort Saint-Martin sind auch Badegäste nicht selten anzutreffen. Von Saint-Martin aus können Kanutouren durch die Schlucht gebucht werden, im nördlichen Ortsteil Sauze endet der befahrbare Abschnitt der Ardècheschlucht.Der Ort verfügt sowohl über Hotels, Restaurants, Gästezimmer als auch über mehrere Campingplätze.
Die Rebflächen des Ortes liegen im Weinbaugebiet des südlichen Rhônetals. Die Weine dürfen unter den Herkunftsbezeichnungen Côtes du Rhône sowie der qualitativ strikteren Côtes du Rhône Villages vermarktet werden.
Sehenswürdigkeiten
- Burg und Dorf Aiguèze
- Renaissanceschloss Le Bosquet (1 km östlich vom Dorf), gebaut am Anfang des 16. Jahrhunderts vom Bischof von Viviers
- Die erste mediterrane Flora (Wacholder, Kiefer, grüne Eiche über Thymian, Lavendel) um die Gorges an der Landstraße (Route Touristique des Gorges, D 290) von Saint-Martin nach Vallon - botanischer Spazierweg um die Grottes de Saint-Marcel.
Weblinks
- Verkehrsamt/Office de Tourisme von St-Martin
- Ardèche-Schlucht mit Vallon Pont d’Arc
- Grottes de St-Marcel
- Aven d'Orgnac
- Aven Marzal
- Grotte de la Madeleine
- Aven-Grotte de la Forestière
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