Salticus scenicus

Salticus scenicus
Zebraspringspinne
Zebraspringspinne (Salticus scenicus) mit Beute

Zebraspringspinne (Salticus scenicus) mit Beute

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Familie: Springspinnen (Salticidae)
Gattung: Salticus
Art: Zebraspringspinne
Wissenschaftlicher Name
Salticus scenicus
(Clerck, 1757)
Frontaugen der Zebraspringspinne
Zebraspringspinne in Braun
Zebraspringspinne erbeutet Vierpunktspringspinne
Zebraspringspinne Vorderansicht

Die Zebraspringspinne (Salticus scenicus) ist eine Spinnenart, die zur Familie der Springspinnen (Salticidae) gehört. Aufgrund ihrer Auffälligkeit und weit verbreiteten Bekanntheit wurde die Zebraspringspinne von der Arachnologischen Gesellschaft (AraGes) zur Spinne des Jahres 2005 gewählt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Ihren Namen verdankt die Zebraspringspinne zum einen der hüpfenden Fortbewegung und zum anderen ihrer schwarz-weißen Zeichnung, die an ein Zebra erinnert. Diese wird durch hell und dunkel gefärbte Schuppenhaare hervorgerufen. Salticus scenicus kann von den übrigen mitteleuropäischen Arten der Gattung Salticus eindeutig unterschieden werden. Nur sie besitzt auf dem Vorderleib (Prosoma) ein weißes Fleckenpaar und auf dem Hinterleib (Opisthosoma) drei breite dunkle Querbänder. Ältere Zebraspringspinnen sind meist dunkler gefärbt, da sich die Schuppenhaare mit der Zeit abreiben und die dunklere Grundfärbung hervortritt.

Die unregelmäßig gefleckten Beine der Tiere sind, verglichen mit anderen Spinnen, relativ kurz, wodurch die Zebraspringspinnen gedrungen wirken. Sie erreichen Körperlängen von vier bis sieben Millimeter, wobei die Weibchen in der Regel größer werden als die Männchen. Das Erkennungsmerkmal der Männchen sind die sehr langen, schräg nach vorn gerichteten Cheliceren.

Ein weiteres auffälliges Merkmal der Zebraspringspinne sind die beiden großen Frontaugen, wie sie für Springspinnenarten typisch sind. Neben diesen ist ein weiteres Augenpaar nach vorn gerichtet. Vier weitere Augen befinden sich an den Seiten des Vorderleibes. Aufgrund dieser Anordnung kann die Zebraspringspinne auch nach hinten sehen. Zebraspringspinnen können im Nahbereich besser sehen, als das mit dem menschlichen Auge möglich ist. Im Gegensatz zu anderen Spinnen, die auf das Ertasten von Erschütterungen oder Erkennen von Bewegungen angewiesen sind, erkennen Springspinnen auch tote Insekten als Nahrung.

Jagdmethoden und Ernährung

Bei der Jagd nähert sich die Zebraspringspinne langsam an ein Insekt an und springt aus einem Abstand von einem bis fünf Zentimetern auf das Beutetier und tötet dieses mit einem Giftbiss. Bis die Wirkung des Giftes einsetzt hält sie das Insekt mit ihren kräftigen Beinen fest. Vor dem Sprung sichert sich die Zebraspringspinne mit einem Faden, so dass sie nicht abstürzen und nach einem missglückten Sprung wieder an den Ausgangspunkt zurückkehren kann.

Der Sprung

Zum Springen wird das dritte und vierte Beinpaar ruckartig gestreckt. Die Streckung erfolgt wie bei allen Webspinnen nicht durch Muskelanspannung, da die Laufbeine keine Streckermuskeln besitzen, sondern beruht auf einer plötzlichen Erhöhung des Hämolymphdrucks und stellt damit eher ein hydraulisches Prinzip dar. Mit den beiden ersten Beinpaaren wird das Beutetier ergriffen und die Landung gebremst. Die Sprünge über Distanzen bis etwa zum zwanzigfachen der eigenen Körperlänge sind sehr präzise, weshalb Springspinnen für Bioniker sehr von Interesse sind bei der Entwicklung von Techniken, mit denen die Präzision hydraulischer Anlagen verbessert werden kann.

Vorkommen

In Europa, dem nördlichen Asien und Nordamerika kommt diese Art sehr häufig vor. In der Nähe des Menschen ist die Art oft auf Mauerwerk oder Zäunen anzutreffen. Dabei bevorzugt sie sonnenexponierte, windstille Bereiche. Das natürliche Habitat der Zebraspringspinne sind steinige Trockenrasen.

Giftigkeit

Das Gift der Zebraspringspinne wirkt bei Insekten sehr schnell. Für den Menschen sind die Tiere hingegen absolut ungefährlich.

Literatur

  • Heiko Bellmann: Spinnen: beobachten - bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-894-40064-1
  • Rainer F. Foelix: Biologie der Spinnen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-13575801-X

Weblinks


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